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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Das Herz.

Bis der Kammern offnen Gang,
Es nimmt wieder im Empfang.

So geht immer im Bewegen,
Ohne Aendrung, ohne Ruh,
Das Herz in geschwinden Schlägen,
Wundernswürdig auf und zu;
Da denn diese rothe Wellen
Durch die Blutgefässe schwellen,
Und das Herze hie empfängt,
Was es da hat fortgedrängt.
Sage Mensch kan das nicht lehren,
Daß die weise Majestät,
Von uns allen sey zu ehren,
Deren Wink dies alles dreht.
Must du nicht gerührt bekennen,
Daß der gros sey zu benennen,
Der dies Kunstwerk so bestimmt
Draus der Safft zum Leben schwimmt.
Oefnet eurer Lippen Schranken,
Ueber dieses Wunder auf,
Und erkläret die Gedanken,
Läst euch nicht der schnelle Lauff
Des Geblüts, recht deutlich merken,
Daß ihr müsset all bestärken,
GOtt der sey ein GOtt voll Macht

Der das Herz herfür gebracht?
Jch

Das Herz.

Bis der Kammern offnen Gang,
Es nimmt wieder im Empfang.

So geht immer im Bewegen,
Ohne Aendrung, ohne Ruh,
Das Herz in geſchwinden Schlaͤgen,
Wundernswuͤrdig auf und zu;
Da denn dieſe rothe Wellen
Durch die Blutgefaͤſſe ſchwellen,
Und das Herze hie empfaͤngt,
Was es da hat fortgedraͤngt.
Sage Menſch kan das nicht lehren,
Daß die weiſe Majeſtaͤt,
Von uns allen ſey zu ehren,
Deren Wink dies alles dreht.
Muſt du nicht geruͤhrt bekennen,
Daß der gros ſey zu benennen,
Der dies Kunſtwerk ſo beſtimmt
Draus der Safft zum Leben ſchwimmt.
Oefnet eurer Lippen Schranken,
Ueber dieſes Wunder auf,
Und erklaͤret die Gedanken,
Laͤſt euch nicht der ſchnelle Lauff
Des Gebluͤts, recht deutlich merken,
Daß ihr muͤſſet all beſtaͤrken,
GOtt der ſey ein GOtt voll Macht

Der das Herz herfuͤr gebracht?
Jch
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[127/0143] Das Herz. Bis der Kammern offnen Gang, Es nimmt wieder im Empfang. So geht immer im Bewegen, Ohne Aendrung, ohne Ruh, Das Herz in geſchwinden Schlaͤgen, Wundernswuͤrdig auf und zu; Da denn dieſe rothe Wellen Durch die Blutgefaͤſſe ſchwellen, Und das Herze hie empfaͤngt, Was es da hat fortgedraͤngt. Sage Menſch kan das nicht lehren, Daß die weiſe Majeſtaͤt, Von uns allen ſey zu ehren, Deren Wink dies alles dreht. Muſt du nicht geruͤhrt bekennen, Daß der gros ſey zu benennen, Der dies Kunſtwerk ſo beſtimmt Draus der Safft zum Leben ſchwimmt. Oefnet eurer Lippen Schranken, Ueber dieſes Wunder auf, Und erklaͤret die Gedanken, Laͤſt euch nicht der ſchnelle Lauff Des Gebluͤts, recht deutlich merken, Daß ihr muͤſſet all beſtaͤrken, GOtt der ſey ein GOtt voll Macht Der das Herz herfuͤr gebracht? Jch

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/143>, abgerufen am 09.11.2024.