Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Moralische Betrachtung des Herzens.
Moralische Betrachtung des
Herzens.
[Abbildung]
Das Herz ist oben breit, und unten zu-
gespizt,

Wie es im Leibe hängt, in seiner La-
ge sizt;

Die Lufftröhr ist damit aufs festeste vereinet,
Die man zur Rede braucht: Und dieses alles schei-
net,

Ein Lehrbild uns zu seyn, wodurch der Schöpfer
spricht:

Mensch lerne an dem Herz, was hie sey
deine Pflicht:

Du must dein Herz vielmehr nach dem was
himmlisch lenken,
Und nur das kleinste Theil davon der Erde
schenken.

Was deine Zunge spricht, das muß von Herzen
seyn;

Und stimmet Herz und Mund im Reden überein:
So richtest du dich recht nach deines Schöpfers
Willen:

Was von der Zunge fliest, sol aus dem Herzen
quillen.


Ge-
Vierter Theil. J
Moraliſche Betrachtung des Herzens.
Moraliſche Betrachtung des
Herzens.
[Abbildung]
Das Herz iſt oben breit, und unten zu-
geſpizt,

Wie es im Leibe haͤngt, in ſeiner La-
ge ſizt;

Die Lufftroͤhr iſt damit aufs feſteſte vereinet,
Die man zur Rede braucht: Und dieſes alles ſchei-
net,

Ein Lehrbild uns zu ſeyn, wodurch der Schoͤpfer
ſpricht:

Menſch lerne an dem Herz, was hie ſey
deine Pflicht:

Du muſt dein Herz vielmehr nach dem was
himmliſch lenken,
Und nur das kleinſte Theil davon der Erde
ſchenken.

Was deine Zunge ſpricht, das muß von Herzen
ſeyn;

Und ſtimmet Herz und Mund im Reden uͤberein:
So richteſt du dich recht nach deines Schoͤpfers
Willen:

Was von der Zunge flieſt, ſol aus dem Herzen
quillen.


Ge-
Vierter Theil. J
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0145" n="129"/>
      <fw place="top" type="header">Morali&#x017F;che Betrachtung des Herzens.</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Morali&#x017F;che Betrachtung des<lb/>
Herzens.</hi> </head><lb/>
        <lg type="poem">
          <figure/>
          <l><hi rendition="#in">D</hi>as Herz i&#x017F;t oben breit, und unten zu-<lb/><hi rendition="#et">ge&#x017F;pizt,</hi></l><lb/>
          <l>Wie es im Leibe ha&#x0364;ngt, in &#x017F;einer La-<lb/><hi rendition="#et">ge &#x017F;izt;</hi></l><lb/>
          <l>Die Lufftro&#x0364;hr i&#x017F;t damit aufs fe&#x017F;te&#x017F;te vereinet,</l><lb/>
          <l>Die man zur Rede braucht: Und die&#x017F;es alles &#x017F;chei-<lb/><hi rendition="#et">net,</hi></l><lb/>
          <l>Ein Lehrbild uns zu &#x017F;eyn, wodurch der Scho&#x0364;pfer<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;pricht:</hi></l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Men&#x017F;ch lerne an dem Herz, was hie &#x017F;ey<lb/><hi rendition="#et">deine Pflicht:</hi></hi><lb/> <hi rendition="#et">Du mu&#x017F;t dein Herz vielmehr nach dem was<lb/><hi rendition="#et">himmli&#x017F;ch lenken,</hi><lb/>
Und nur das klein&#x017F;te Theil davon der Erde<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chenken.</hi></hi> </l><lb/>
          <l>Was deine Zunge &#x017F;pricht, das muß von Herzen<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;eyn;</hi></l><lb/>
          <l>Und &#x017F;timmet Herz und Mund im Reden u&#x0364;berein:</l><lb/>
          <l>So richte&#x017F;t du dich recht nach deines Scho&#x0364;pfers<lb/><hi rendition="#et">Willen:</hi></l><lb/>
          <l>Was von der Zunge flie&#x017F;t, &#x017F;ol aus dem Herzen<lb/><hi rendition="#et">quillen.</hi></l>
        </lg>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Vierter Theil.</hi> J</fw>
      <fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[129/0145] Moraliſche Betrachtung des Herzens. Moraliſche Betrachtung des Herzens. [Abbildung] Das Herz iſt oben breit, und unten zu- geſpizt, Wie es im Leibe haͤngt, in ſeiner La- ge ſizt; Die Lufftroͤhr iſt damit aufs feſteſte vereinet, Die man zur Rede braucht: Und dieſes alles ſchei- net, Ein Lehrbild uns zu ſeyn, wodurch der Schoͤpfer ſpricht: Menſch lerne an dem Herz, was hie ſey deine Pflicht: Du muſt dein Herz vielmehr nach dem was himmliſch lenken, Und nur das kleinſte Theil davon der Erde ſchenken. Was deine Zunge ſpricht, das muß von Herzen ſeyn; Und ſtimmet Herz und Mund im Reden uͤberein: So richteſt du dich recht nach deines Schoͤpfers Willen: Was von der Zunge flieſt, ſol aus dem Herzen quillen. Ge- Vierter Theil. J

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/145
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/145>, abgerufen am 23.11.2024.