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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Der Unglaube.
Jedoch die innre Frucht, die sagt euch, wenns so
wäre,

Wie uns die Bibel sagt; so müsten wir ver-
gehn,

Und könten vor dem Licht der Gottheit nicht be-
stehn.

Die Furcht die peinigt euch schon hie auf dieser Er-
den,

Was dünket euch wie groß der Seelen Schmerzen
werden,

Wenn ihr verewigt seid? Wer einen GOtt zwar
gläubt,

Doch nicht die Warheit kennt, die uns die Schrifft
beschreibt,

Von einem einzgen Heil, worin wir vor den Sün-
den,

Wenn mans in Glauben faßt, ein sichres Mittel
finden,

Der lieget ebenfals in trüber Finsternis,
Baut seiner Seelen Wohl auf seichtes Ungewis.
Es lehrt uns die Vernunfft GOtt sey ein heilig
Wesen,

Die Warheit können wir auch in der Bibel le-
sen.

Ein Blik in unser Herz, auf unser eitles Thun,
Lehrt daß die Sünden stets vor unsrer Thüre ruhn.
Dies Uebel trennet uns von seiner ewgen Güte,
Und drükket uns dabei sehr deutlich ins Gemüte,
Daß die Gerechtigkeit, die alles böse flieht,
Das Böse an uns haßt, und auch zur Straffe
zieht.

Wie elend ist ein Mensch der stets von dem Gewis-
sen,

Das
Der Unglaube.
Jedoch die innre Frucht, die ſagt euch, wenns ſo
waͤre,

Wie uns die Bibel ſagt; ſo muͤſten wir ver-
gehn,

Und koͤnten vor dem Licht der Gottheit nicht be-
ſtehn.

Die Furcht die peinigt euch ſchon hie auf dieſer Er-
den,

Was duͤnket euch wie groß der Seelen Schmerzen
werden,

Wenn ihr verewigt ſeid? Wer einen GOtt zwar
glaͤubt,

Doch nicht die Warheit kennt, die uns die Schrifft
beſchreibt,

Von einem einzgen Heil, worin wir vor den Suͤn-
den,

Wenn mans in Glauben faßt, ein ſichres Mittel
finden,

Der lieget ebenfals in truͤber Finſternis,
Baut ſeiner Seelen Wohl auf ſeichtes Ungewis.
Es lehrt uns die Vernunfft GOtt ſey ein heilig
Weſen,

Die Warheit koͤnnen wir auch in der Bibel le-
ſen.

Ein Blik in unſer Herz, auf unſer eitles Thun,
Lehrt daß die Suͤnden ſtets vor unſrer Thuͤre ruhn.
Dies Uebel trennet uns von ſeiner ewgen Guͤte,
Und druͤkket uns dabei ſehr deutlich ins Gemuͤte,
Daß die Gerechtigkeit, die alles boͤſe flieht,
Das Boͤſe an uns haßt, und auch zur Straffe
zieht.

Wie elend iſt ein Menſch der ſtets von dem Gewiſ-
ſen,

Das
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[157/0173] Der Unglaube. Jedoch die innre Frucht, die ſagt euch, wenns ſo waͤre, Wie uns die Bibel ſagt; ſo muͤſten wir ver- gehn, Und koͤnten vor dem Licht der Gottheit nicht be- ſtehn. Die Furcht die peinigt euch ſchon hie auf dieſer Er- den, Was duͤnket euch wie groß der Seelen Schmerzen werden, Wenn ihr verewigt ſeid? Wer einen GOtt zwar glaͤubt, Doch nicht die Warheit kennt, die uns die Schrifft beſchreibt, Von einem einzgen Heil, worin wir vor den Suͤn- den, Wenn mans in Glauben faßt, ein ſichres Mittel finden, Der lieget ebenfals in truͤber Finſternis, Baut ſeiner Seelen Wohl auf ſeichtes Ungewis. Es lehrt uns die Vernunfft GOtt ſey ein heilig Weſen, Die Warheit koͤnnen wir auch in der Bibel le- ſen. Ein Blik in unſer Herz, auf unſer eitles Thun, Lehrt daß die Suͤnden ſtets vor unſrer Thuͤre ruhn. Dies Uebel trennet uns von ſeiner ewgen Guͤte, Und druͤkket uns dabei ſehr deutlich ins Gemuͤte, Daß die Gerechtigkeit, die alles boͤſe flieht, Das Boͤſe an uns haßt, und auch zur Straffe zieht. Wie elend iſt ein Menſch der ſtets von dem Gewiſ- ſen, Das

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/173>, abgerufen am 21.11.2024.