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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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die an den Bergwerken hervorleuchtet.

Es wird kein Kobold (*) dich beschleichen,
Den man zum Erzte Hüter macht.
Es sol kein Poltergeist dich stöhren,
Noch mit gedrükter Furcht beschweren:
Gebrauch nur des Verstandes Licht:
So fliehen fort die Berg Gespenster;
So siehst du durch der Augen Fenster,
Die GOttheit selbst in jedem Schicht.

O! GOtt! der du dem Bau der Lüfte
Wie ein Gewölbe eingefaßt,
Und auch die ungeheuren Klüfte
Der Berge, fest gegründet hast.
O! HErr auf deiner Macht alleine,
Bestehn Luft, Erde, Fels und Steine;
Du bist es, der dies Ganze trägt;
Du bist es der dies aufgethürmet,
Du bists der jeden Theil beschirmet,
Und grosse Schäzze drin gelegt.
Jhr Berge seid wie hohe Thürme
Wie starke Mauren auzusehn,
Wor-
(*) Kobold ist ein griechisches Wort und heist eigentlich
so viel als ein Betrüger und Schmeichler. Man
versteht dadurch gewisse Geister, welche sich in den
Bergwerken unter der Erde spüren liessen, und zum
Schein allerhand Berg-Arbeit vornehmen, und de-
nen die sie zum Zorn reizten, übel begegneten.
Schott hat davon in Physica curiosa und Posner
in dissert. de virunculis metallicis
gehandelt. Das
Reich der Geister ist uns so bekandt nicht, daß wir
uns von dem Daseyn solcher Berg-Geister über-
zeugen könnten.
N 5

die an den Bergwerken hervorleuchtet.

Es wird kein Kobold (*) dich beſchleichen,
Den man zum Erzte Huͤter macht.
Es ſol kein Poltergeiſt dich ſtoͤhren,
Noch mit gedruͤkter Furcht beſchweren:
Gebrauch nur des Verſtandes Licht:
So fliehen fort die Berg Geſpenſter;
So ſiehſt du durch der Augen Fenſter,
Die GOttheit ſelbſt in jedem Schicht.

O! GOtt! der du dem Bau der Luͤfte
Wie ein Gewoͤlbe eingefaßt,
Und auch die ungeheuren Kluͤfte
Der Berge, feſt gegruͤndet haſt.
O! HErr auf deiner Macht alleine,
Beſtehn Luft, Erde, Fels und Steine;
Du biſt es, der dies Ganze traͤgt;
Du biſt es der dies aufgethuͤrmet,
Du biſts der jeden Theil beſchirmet,
Und groſſe Schaͤzze drin gelegt.
Jhr Berge ſeid wie hohe Thuͤrme
Wie ſtarke Mauren auzuſehn,
Wor-
(*) Kobold iſt ein griechiſches Wort und heiſt eigentlich
ſo viel als ein Betruͤger und Schmeichler. Man
verſteht dadurch gewiſſe Geiſter, welche ſich in den
Bergwerken unter der Erde ſpuͤren lieſſen, und zum
Schein allerhand Berg-Arbeit vornehmen, und de-
nen die ſie zum Zorn reizten, uͤbel begegneten.
Schott hat davon in Phyſica curioſa und Posner
in diſſert. de virunculis metallicis
gehandelt. Das
Reich der Geiſter iſt uns ſo bekandt nicht, daß wir
uns von dem Daſeyn ſolcher Berg-Geiſter uͤber-
zeugen koͤnnten.
N 5
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[201/0217] die an den Bergwerken hervorleuchtet. Es wird kein Kobold (*) dich beſchleichen, Den man zum Erzte Huͤter macht. Es ſol kein Poltergeiſt dich ſtoͤhren, Noch mit gedruͤkter Furcht beſchweren: Gebrauch nur des Verſtandes Licht: So fliehen fort die Berg Geſpenſter; So ſiehſt du durch der Augen Fenſter, Die GOttheit ſelbſt in jedem Schicht. O! GOtt! der du dem Bau der Luͤfte Wie ein Gewoͤlbe eingefaßt, Und auch die ungeheuren Kluͤfte Der Berge, feſt gegruͤndet haſt. O! HErr auf deiner Macht alleine, Beſtehn Luft, Erde, Fels und Steine; Du biſt es, der dies Ganze traͤgt; Du biſt es der dies aufgethuͤrmet, Du biſts der jeden Theil beſchirmet, Und groſſe Schaͤzze drin gelegt. Jhr Berge ſeid wie hohe Thuͤrme Wie ſtarke Mauren auzuſehn, Wor- (*) Kobold iſt ein griechiſches Wort und heiſt eigentlich ſo viel als ein Betruͤger und Schmeichler. Man verſteht dadurch gewiſſe Geiſter, welche ſich in den Bergwerken unter der Erde ſpuͤren lieſſen, und zum Schein allerhand Berg-Arbeit vornehmen, und de- nen die ſie zum Zorn reizten, uͤbel begegneten. Schott hat davon in Phyſica curioſa und Posner in diſſert. de virunculis metallicis gehandelt. Das Reich der Geiſter iſt uns ſo bekandt nicht, daß wir uns von dem Daſeyn ſolcher Berg-Geiſter uͤber- zeugen koͤnnten. N 5

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/217>, abgerufen am 27.11.2024.