Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.
Noch mehr erkenn ich deine Macht, Die Holz zum Feur hervor gebracht, Das was verbrennlichs an sich heget, Weil etwas schweflichts drin geleget. Das rührt ja alles HErr! von dir, Dies stelt uns deine Weisheit für, Wenn ich auf deiner Huld Geschenke, Zur Winterszeit die Augen lenke. Jch bin erquikt, weil sanfte thut, Wenn man die süsse Kraft der Glut Jn einem warmen Zimmer spüret, Daraus sich aller Frost verliehret. Jch hör der schnellen Lohe Schal Den in dem Holz verschränkten Knal Der Luft, es bringet mir Vergnügen, Wenn die gesprengten Funken fliegen. Mein GOtt! ach! führe meinen Sinn Dadurch zu der Betrachtung hin, Daß du uns zum vergnügten Leben, Jm Winter Feur und Holz gegeben. Und daß du wenn die kalte Noth, Der starren Welt mit Kummer droht, Uns nicht mit Untergang bestraffest, Vielmehr uns reiche Nahrung schaffest. Es geht die Sommerszeit voran, Der Herbst, worin man sammlen kan, Da
Noch mehr erkenn ich deine Macht, Die Holz zum Feur hervor gebracht, Das was verbrennlichs an ſich heget, Weil etwas ſchweflichts drin geleget. Das ruͤhrt ja alles HErr! von dir, Dies ſtelt uns deine Weisheit fuͤr, Wenn ich auf deiner Huld Geſchenke, Zur Winterszeit die Augen lenke. Jch bin erquikt, weil ſanfte thut, Wenn man die ſuͤſſe Kraft der Glut Jn einem warmen Zimmer ſpuͤret, Daraus ſich aller Froſt verliehret. Jch hoͤr der ſchnellen Lohe Schal Den in dem Holz verſchraͤnkten Knal Der Luft, es bringet mir Vergnuͤgen, Wenn die geſprengten Funken fliegen. Mein GOtt! ach! fuͤhre meinen Sinn Dadurch zu der Betrachtung hin, Daß du uns zum vergnuͤgten Leben, Jm Winter Feur und Holz gegeben. Und daß du wenn die kalte Noth, Der ſtarren Welt mit Kummer droht, Uns nicht mit Untergang beſtraffeſt, Vielmehr uns reiche Nahrung ſchaffeſt. Es geht die Sommerszeit voran, Der Herbſt, worin man ſammlen kan, Da
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Das durch den kalten Winter
Wenn nicht das Feur uns koͤnte waͤrmen,
Bei der verdikten Luͤfte Schwaͤrmen.
Noch mehr erkenn ich deine Macht,
Die Holz zum Feur hervor gebracht,
Das was verbrennlichs an ſich heget,
Weil etwas ſchweflichts drin geleget.
Das ruͤhrt ja alles HErr! von dir,
Dies ſtelt uns deine Weisheit fuͤr,
Wenn ich auf deiner Huld Geſchenke,
Zur Winterszeit die Augen lenke.
Jch bin erquikt, weil ſanfte thut,
Wenn man die ſuͤſſe Kraft der Glut
Jn einem warmen Zimmer ſpuͤret,
Daraus ſich aller Froſt verliehret.
Jch hoͤr der ſchnellen Lohe Schal
Den in dem Holz verſchraͤnkten Knal
Der Luft, es bringet mir Vergnuͤgen,
Wenn die geſprengten Funken fliegen.
Mein GOtt! ach! fuͤhre meinen Sinn
Dadurch zu der Betrachtung hin,
Daß du uns zum vergnuͤgten Leben,
Jm Winter Feur und Holz gegeben.
Und daß du wenn die kalte Noth,
Der ſtarren Welt mit Kummer droht,
Uns nicht mit Untergang beſtraffeſt,
Vielmehr uns reiche Nahrung ſchaffeſt.
Es geht die Sommerszeit voran,
Der Herbſt, worin man ſammlen kan,
Da
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