Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.
Dies was ich bei der Kälte seh, Das zieht mein Herz zu deiner Höh, O! Vater wo dein Auge wachet, Es wird dadurch auch angefachet, Der Trieb, dich Schöpfer zu verehrn, Der du uns kanst im Winter nährn; Es kan ein schaudrigtes Empfinden Jn mir die Andachtsglut entzünden. Du HErr bist gros zu aller Zeit, Dir sei mein Herze eingeweiht Zu einem ewgen Brandaltare; Jch spür in jedem Theil der Jahre Daß du ein weiser Vater bist, Der sein Geschöpfe nicht vergißt: Drum laß mich auch zu allen Zeiten, Ein Opfer, dir, zum Ruhm bereiten. Laß mich im Reiche der Natur, Auch in dem Winter deine Spur, Jn Schnee und Eis gedrükt bemerken; Dadurch die Zuversicht bestärken: Daß deine weise Vater Hand, Die alles Allmachtsvoll umspannt, Mich werde in den Armen halten, Wenn meine Glieder dreinst erkalten. Gefällt es deinem weisen Rath, Der alles schon bestimmet hat, Daß
Dies was ich bei der Kaͤlte ſeh, Das zieht mein Herz zu deiner Hoͤh, O! Vater wo dein Auge wachet, Es wird dadurch auch angefachet, Der Trieb, dich Schoͤpfer zu verehrn, Der du uns kanſt im Winter naͤhrn; Es kan ein ſchaudrigtes Empfinden Jn mir die Andachtsglut entzuͤnden. Du HErr biſt gros zu aller Zeit, Dir ſei mein Herze eingeweiht Zu einem ewgen Brandaltare; Jch ſpuͤr in jedem Theil der Jahre Daß du ein weiſer Vater biſt, Der ſein Geſchoͤpfe nicht vergißt: Drum laß mich auch zu allen Zeiten, Ein Opfer, dir, zum Ruhm bereiten. Laß mich im Reiche der Natur, Auch in dem Winter deine Spur, Jn Schnee und Eis gedruͤkt bemerken; Dadurch die Zuverſicht beſtaͤrken: Daß deine weiſe Vater Hand, Die alles Allmachtsvoll umſpannt, Mich werde in den Armen halten, Wenn meine Glieder dreinſt erkalten. Gefaͤllt es deinem weiſen Rath, Der alles ſchon beſtimmet hat, Daß
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Das durch den kalten Winter
Weil du o GOtt! wenn er gleich ſchneidet,
Sie warm mit Federn uͤberkleidet.
Dies was ich bei der Kaͤlte ſeh,
Das zieht mein Herz zu deiner Hoͤh,
O! Vater wo dein Auge wachet,
Es wird dadurch auch angefachet,
Der Trieb, dich Schoͤpfer zu verehrn,
Der du uns kanſt im Winter naͤhrn;
Es kan ein ſchaudrigtes Empfinden
Jn mir die Andachtsglut entzuͤnden.
Du HErr biſt gros zu aller Zeit,
Dir ſei mein Herze eingeweiht
Zu einem ewgen Brandaltare;
Jch ſpuͤr in jedem Theil der Jahre
Daß du ein weiſer Vater biſt,
Der ſein Geſchoͤpfe nicht vergißt:
Drum laß mich auch zu allen Zeiten,
Ein Opfer, dir, zum Ruhm bereiten.
Laß mich im Reiche der Natur,
Auch in dem Winter deine Spur,
Jn Schnee und Eis gedruͤkt bemerken;
Dadurch die Zuverſicht beſtaͤrken:
Daß deine weiſe Vater Hand,
Die alles Allmachtsvoll umſpannt,
Mich werde in den Armen halten,
Wenn meine Glieder dreinſt erkalten.
Gefaͤllt es deinem weiſen Rath,
Der alles ſchon beſtimmet hat,
Daß
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