Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Geburt des Menschen
Die
Geburt des Menschen ein Wun-
der der Gottheit.
Hiob c. X. 8. 9.
Deine Hände haben mich gearbeitet, und
gemacht, alles was ich um und um
bin: Gedenke doch, daß du mich aus
Leimen gemacht hast: Du hast mir
Haut und Fleisch angezogen, mit A-
dern hast du mich zusammen gefü-
get.

Als GOtt die grosse Welt in ihren
Stand gebracht,

Hat er die kleine Welt, den Menschen
auch gemacht,

Sein kräfftig Allmachts-Wort, sein unumschränk-
tes Werde,

Zog seinen Leib hervor aus einem Klumpen Er-
de.

Der Leib der Seelen-Haus, der Glieder ihr Ge-
schik,

Jst seiner weisen Macht vollkomnes Meisterstük;
Es ist ein Wunderwerk daran recht zuerkennen,
Wie GOtt ein weiser HErr von grosser Macht zu-
nennen.

Des
Die Geburt des Menſchen
Die
Geburt des Menſchen ein Wun-
der der Gottheit.
Hiob c. X. 8. 9.
Deine Haͤnde haben mich gearbeitet, und
gemacht, alles was ich um und um
bin: Gedenke doch, daß du mich aus
Leimen gemacht haſt: Du haſt mir
Haut und Fleiſch angezogen, mit A-
dern haſt du mich zuſammen gefuͤ-
get.

Als GOtt die groſſe Welt in ihren
Stand gebracht,

Hat er die kleine Welt, den Menſchen
auch gemacht,

Sein kraͤfftig Allmachts-Wort, ſein unumſchraͤnk-
tes Werde,

Zog ſeinen Leib hervor aus einem Klumpen Er-
de.

Der Leib der Seelen-Haus, der Glieder ihr Ge-
ſchik,

Jſt ſeiner weiſen Macht vollkomnes Meiſterſtuͤk;
Es iſt ein Wunderwerk daran recht zuerkennen,
Wie GOtt ein weiſer HErr von groſſer Macht zu-
nennen.

Des
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0076" n="60"/>
      <fw place="top" type="header">Die Geburt des Men&#x017F;chen</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#fr">Die<lb/>
Geburt des Men&#x017F;chen ein Wun-<lb/>
der der Gottheit.</hi> </head><lb/>
        <cit>
          <bibl> <hi rendition="#c">Hiob c. <hi rendition="#aq">X.</hi> 8. 9.</hi> </bibl><lb/>
          <quote>Deine Ha&#x0364;nde haben mich gearbeitet, und<lb/><hi rendition="#et">gemacht, alles was ich um und um<lb/>
bin: Gedenke doch, daß du mich aus<lb/>
Leimen gemacht ha&#x017F;t: Du ha&#x017F;t mir<lb/>
Haut und Flei&#x017F;ch angezogen, mit A-<lb/>
dern ha&#x017F;t du mich zu&#x017F;ammen gefu&#x0364;-<lb/>
get.</hi></quote>
        </cit><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><hi rendition="#in">A</hi>ls <hi rendition="#fr">GOtt</hi> die gro&#x017F;&#x017F;e Welt in ihren<lb/><hi rendition="#et">Stand gebracht,</hi></l><lb/>
          <l>Hat er die kleine Welt, den Men&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#et">auch gemacht,</hi></l><lb/>
          <l>Sein kra&#x0364;fftig Allmachts-Wort, &#x017F;ein unum&#x017F;chra&#x0364;nk-<lb/><hi rendition="#et">tes Werde,</hi></l><lb/>
          <l>Zog &#x017F;einen Leib hervor aus einem Klumpen Er-<lb/><hi rendition="#et">de.</hi></l><lb/>
          <l>Der Leib der Seelen-Haus, der Glieder ihr Ge-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chik,</hi></l><lb/>
          <l>J&#x017F;t &#x017F;einer wei&#x017F;en Macht vollkomnes Mei&#x017F;ter&#x017F;tu&#x0364;k;</l><lb/>
          <l>Es i&#x017F;t ein Wunderwerk daran recht zuerkennen,</l><lb/>
          <l>Wie <hi rendition="#fr">GOtt</hi> ein wei&#x017F;er HErr von gro&#x017F;&#x017F;er Macht zu-<lb/><hi rendition="#et">nennen.</hi></l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Des</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[60/0076] Die Geburt des Menſchen Die Geburt des Menſchen ein Wun- der der Gottheit. Hiob c. X. 8. 9. Deine Haͤnde haben mich gearbeitet, und gemacht, alles was ich um und um bin: Gedenke doch, daß du mich aus Leimen gemacht haſt: Du haſt mir Haut und Fleiſch angezogen, mit A- dern haſt du mich zuſammen gefuͤ- get. Als GOtt die groſſe Welt in ihren Stand gebracht, Hat er die kleine Welt, den Menſchen auch gemacht, Sein kraͤfftig Allmachts-Wort, ſein unumſchraͤnk- tes Werde, Zog ſeinen Leib hervor aus einem Klumpen Er- de. Der Leib der Seelen-Haus, der Glieder ihr Ge- ſchik, Jſt ſeiner weiſen Macht vollkomnes Meiſterſtuͤk; Es iſt ein Wunderwerk daran recht zuerkennen, Wie GOtt ein weiſer HErr von groſſer Macht zu- nennen. Des

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/76
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/76>, abgerufen am 25.11.2024.