Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.und Prinzessinnen, welche Rosellini bringt, sehr anmuthige Gesichter. Auch einige Sphinxköpfe entsprechen vollkommen unserem Begriff von Schönheit. Denon sagt von den alten Bildern ägyptischer Frauen: "Celle des femmes ressemble encore a la figure des jolies fem- mes d'aujourd'hui: de la rondeur, de la volupte, le nez petit, les yeux longs, peu ouverts ... le caractere de tete de la plu- part tenait du beau styl." Noch anerkennender spricht sich General Heilbronner in seiner trefflichen Reisebeschreibung über die weiblichen Sphinxköpfe aus. Nach den Granville'schen Untersuchungen an Mu- mienschädeln ist es auch fraglos, daß die Aegypter der kaukasischen Race angehört haben. Euripides spricht von dem Nil, dessen Ufer schöne Mädchen bewohnen. Daß es auch blonde Aegypterinnen gegeben habe, ist gewiß. Manetho beim Syncellus nennt die Königin Nitocris "xanthe ten khroian," d. i. blond, und wir haben unter den Por- träts bei Rosellini Mon. stor. Taf. XIX. eine blonde Königstochter gefunden, welche im Text Bd. II. S. 510 Reninofre, Tochter Thut- mes IV. genannt wird. Jhr Schild scheint uns dagegen Ranofru ge- lesen werden zu müssen. Nach den Königsschildern bei Lepsius wäre dieselbe eine Tochter Thutmes oder besser Tutmas III. gewesen. 128. (S. 79.) Tänzerin, die sich selbst mit der Guitarre begleitet. Wilkinson II. 301. Harfenspieler, Wilkinson II. 270. Harfner und blinde Sänger II. 239. Gesellschaft mit Tänzerinnen und Musikern. Wilkinson II. pl. XII. II. 390. Jongleurs. Wilkinson II. 433. 129. (S. 79.) Leider finden wir auf den Denkmälern sowohl be- trunkene Männer als Frauen abgebildet. Ein Berauschter wird auf den Köpfen seiner Diener liegend, wie ein Balken, nach Hause getra- gen. Wilkinson II. 168. Ein anderer steht auf dem Kopfe II. 169. Mehrere Damen sind eben im Begriff, das zu viel Genossene von sich zu geben. Wilkinson II. 167. 130. (S. 79.) Kostbare vergoldete und bunt gepolsterte königliche Lehnstühle. Wilkinson II. plate XI. 131. (S. 80.) Herod. II. 78. Plutarch de Isid. et Osir. 15. Nicol. Damasc. Orat. I. Wilkinson gibt Abbildungen solcher Mu- mien II. 410. Lucian war Augenzeuge, als dieselben bei einem Gast- mahle herumgegeben wurden. 132. (S. 81.) Besonders der Demawend. Siehe die Besteigung desselben in der höchst interessanten Reise nach Persien von Brugsch, I. S. 284. und Prinzeſſinnen, welche Roſellini bringt, ſehr anmuthige Geſichter. Auch einige Sphinxköpfe entſprechen vollkommen unſerem Begriff von Schönheit. Denon ſagt von den alten Bildern ägyptiſcher Frauen: «Celle des femmes ressemble encore à la figure des jolies fem- mes d’aujourd’hui: de la rondeur, de la volupté, le nez petit, les yeux longs, peu ouverts ... le caractère de tête de la plu- part tenait du beau styl.» Noch anerkennender ſpricht ſich General Heilbronner in ſeiner trefflichen Reiſebeſchreibung über die weiblichen Sphinxköpfe aus. Nach den Granville’ſchen Unterſuchungen an Mu- mienſchädeln iſt es auch fraglos, daß die Aegypter der kaukaſiſchen Race angehört haben. Euripides ſpricht von dem Nil, deſſen Ufer ſchöne Mädchen bewohnen. Daß es auch blonde Aegypterinnen gegeben habe, iſt gewiß. Manetho beim Syncellus nennt die Königin Nitocris „ξάνϑη τὴν χροῖαν,“ d. i. blond, und wir haben unter den Por- träts bei Roſellini Mon. stor. Taf. XIX. eine blonde Königstochter gefunden, welche im Text Bd. II. S. 510 Reninofre, Tochter Thut- mes IV. genannt wird. Jhr Schild ſcheint uns dagegen Ranofru ge- leſen werden zu müſſen. Nach den Königsſchildern bei Lepſius wäre dieſelbe eine Tochter Thutmes oder beſſer Tutmas III. geweſen. 128. (S. 79.) Tänzerin, die ſich ſelbſt mit der Guitarre begleitet. Wilkinſon II. 301. Harfenſpieler, Wilkinſon II. 270. Harfner und blinde Sänger II. 239. Geſellſchaft mit Tänzerinnen und Muſikern. Wilkinſon II. pl. XII. II. 390. Jongleurs. Wilkinſon II. 433. 129. (S. 79.) Leider finden wir auf den Denkmälern ſowohl be- trunkene Männer als Frauen abgebildet. Ein Berauſchter wird auf den Köpfen ſeiner Diener liegend, wie ein Balken, nach Hauſe getra- gen. Wilkinſon II. 168. Ein anderer ſteht auf dem Kopfe II. 169. Mehrere Damen ſind eben im Begriff, das zu viel Genoſſene von ſich zu geben. Wilkinſon II. 167. 130. (S. 79.) Koſtbare vergoldete und bunt gepolſterte königliche Lehnſtühle. Wilkinſon II. plate XI. 131. (S. 80.) Herod. II. 78. Plutarch de Isid. et Osir. 15. Nicol. Damasc. Orat. I. Wilkinſon gibt Abbildungen ſolcher Mu- mien II. 410. Lucian war Augenzeuge, als dieſelben bei einem Gaſt- mahle herumgegeben wurden. 132. (S. 81.) Beſonders der Demawend. Siehe die Beſteigung deſſelben in der höchſt intereſſanten Reiſe nach Perſien von Brugſch, I. S. 284. <TEI> <text> <back> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0214" n="196"/> und Prinzeſſinnen, welche Roſellini bringt, ſehr anmuthige Geſichter.<lb/> Auch einige Sphinxköpfe entſprechen vollkommen unſerem Begriff von<lb/> Schönheit. Denon ſagt von den alten Bildern ägyptiſcher Frauen:<lb/><hi rendition="#aq">«Celle des femmes ressemble encore à la figure des jolies fem-<lb/> mes d’aujourd’hui: de la rondeur, de la volupté, le nez petit,<lb/> les yeux longs, peu ouverts ... le caractère de tête de la plu-<lb/> part tenait du beau styl.»</hi> Noch anerkennender ſpricht ſich General<lb/> Heilbronner in ſeiner trefflichen Reiſebeſchreibung über die weiblichen<lb/> Sphinxköpfe aus. 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«Celle des femmes ressemble encore à la figure des jolies fem-
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les yeux longs, peu ouverts ... le caractère de tête de la plu-
part tenait du beau styl.» Noch anerkennender ſpricht ſich General
Heilbronner in ſeiner trefflichen Reiſebeſchreibung über die weiblichen
Sphinxköpfe aus. Nach den Granville’ſchen Unterſuchungen an Mu-
mienſchädeln iſt es auch fraglos, daß die Aegypter der kaukaſiſchen Race
angehört haben. Euripides ſpricht von dem Nil, deſſen Ufer ſchöne
Mädchen bewohnen. Daß es auch blonde Aegypterinnen gegeben habe,
iſt gewiß. Manetho beim Syncellus nennt die Königin Nitocris
„ξάνϑη τὴν χροῖαν,“ d. i. blond, und wir haben unter den Por-
träts bei Roſellini Mon. stor. Taf. XIX. eine blonde Königstochter
gefunden, welche im Text Bd. II. S. 510 Reninofre, Tochter Thut-
mes IV. genannt wird. Jhr Schild ſcheint uns dagegen Ranofru ge-
leſen werden zu müſſen. Nach den Königsſchildern bei Lepſius wäre
dieſelbe eine Tochter Thutmes oder beſſer Tutmas III. geweſen.
128. (S. 79.) Tänzerin, die ſich ſelbſt mit der Guitarre begleitet.
Wilkinſon II. 301. Harfenſpieler, Wilkinſon II. 270. Harfner und
blinde Sänger II. 239. Geſellſchaft mit Tänzerinnen und Muſikern.
Wilkinſon II. pl. XII. II. 390. Jongleurs. Wilkinſon II. 433.
129. (S. 79.) Leider finden wir auf den Denkmälern ſowohl be-
trunkene Männer als Frauen abgebildet. Ein Berauſchter wird auf
den Köpfen ſeiner Diener liegend, wie ein Balken, nach Hauſe getra-
gen. Wilkinſon II. 168. Ein anderer ſteht auf dem Kopfe II. 169.
Mehrere Damen ſind eben im Begriff, das zu viel Genoſſene von ſich
zu geben. Wilkinſon II. 167.
130. (S. 79.) Koſtbare vergoldete und bunt gepolſterte königliche
Lehnſtühle. Wilkinſon II. plate XI.
131. (S. 80.) Herod. II. 78. Plutarch de Isid. et Osir. 15.
Nicol. Damasc. Orat. I. Wilkinſon gibt Abbildungen ſolcher Mu-
mien II. 410. Lucian war Augenzeuge, als dieſelben bei einem Gaſt-
mahle herumgegeben wurden.
132. (S. 81.) Beſonders der Demawend. Siehe die Beſteigung
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