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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.

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roglyphenzeichen reichbemalten Wänden und Säulen hingen
Lampen von farbigem Papyros, die einen seltsamen, dem
Sonnenlichte, welches durch bunte Scheiben strahlt, nicht
unähnlichen Glanz verbreiteten. Der Raum zwischen den
Wänden und Säulen war mit auserwählten Gewächsen,
Palmen, Oleander, Granaten, Orangen und Rosen ange-
füllt, und hinter diesen verborgen stand eine unsichtbare
Schaar von Harfen- und Flötenspielern, welche die Gäste
mit feierlichen gleichförmigen Weisen empfing 122).

Jn der Mitte des mit weiß und schwarzen Platten
belegten Fußbodens standen zierliche mit kalten Braten,
süßen Gerichten, wohlgeordneten Frucht- und Kuchen-
körben, goldenen Weinkrügen, gläsernen Pokalen und
kunstreichen Blumenvasen bedeckte Tafeln. Neben diesen
tummelte sich eine Menge reichgeschmückter Sclaven, welche,
unter Leitung des Haushofmeisters, die Speisen und Ge-
tränke den einzelnen Gästen, die sich theils stehend unter-
hielten, theils auf kostbaren Lehnstühlen sitzend, mit ihren
Freunden sprachen, überreichten.

Die Gesellschaft bestand aus Männern und Weibern
jeden Alters. Den eintretenden Frauen boten junge Prie-
ster, die persönlichen Diener des Königs, zierliche Blüten-
sträuße dar, und mancher vornehme Jüngling war mit
Blumen erschienen, welche er während des Festes der Aus-
erwählten seines Herzens nicht nur überreichte, sondern
sogar dicht unter die Nase hielt.

Die, wie bei dem Empfange der persischen Botschafter
gekleideten Aegypter bezeigten sich höflich, beinahe unter-
würfig gegen die Frauen, unter denen sich übrigens wenige
hervorragende Schönheiten befanden. Das Haupthaar der
meisten war an den Schläfen und der Stirn mit Rosen
und Lotosblumen geschmückt.

roglyphenzeichen reichbemalten Wänden und Säulen hingen
Lampen von farbigem Papyros, die einen ſeltſamen, dem
Sonnenlichte, welches durch bunte Scheiben ſtrahlt, nicht
unähnlichen Glanz verbreiteten. Der Raum zwiſchen den
Wänden und Säulen war mit auserwählten Gewächſen,
Palmen, Oleander, Granaten, Orangen und Roſen ange-
füllt, und hinter dieſen verborgen ſtand eine unſichtbare
Schaar von Harfen- und Flötenſpielern, welche die Gäſte
mit feierlichen gleichförmigen Weiſen empfing 122).

Jn der Mitte des mit weiß und ſchwarzen Platten
belegten Fußbodens ſtanden zierliche mit kalten Braten,
ſüßen Gerichten, wohlgeordneten Frucht- und Kuchen-
körben, goldenen Weinkrügen, gläſernen Pokalen und
kunſtreichen Blumenvaſen bedeckte Tafeln. Neben dieſen
tummelte ſich eine Menge reichgeſchmückter Sclaven, welche,
unter Leitung des Haushofmeiſters, die Speiſen und Ge-
tränke den einzelnen Gäſten, die ſich theils ſtehend unter-
hielten, theils auf koſtbaren Lehnſtühlen ſitzend, mit ihren
Freunden ſprachen, überreichten.

Die Geſellſchaft beſtand aus Männern und Weibern
jeden Alters. Den eintretenden Frauen boten junge Prie-
ſter, die perſönlichen Diener des Königs, zierliche Blüten-
ſträuße dar, und mancher vornehme Jüngling war mit
Blumen erſchienen, welche er während des Feſtes der Aus-
erwählten ſeines Herzens nicht nur überreichte, ſondern
ſogar dicht unter die Naſe hielt.

Die, wie bei dem Empfange der perſiſchen Botſchafter
gekleideten Aegypter bezeigten ſich höflich, beinahe unter-
würfig gegen die Frauen, unter denen ſich übrigens wenige
hervorragende Schönheiten befanden. Das Haupthaar der
meiſten war an den Schläfen und der Stirn mit Roſen
und Lotosblumen geſchmückt.

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[76/0094] roglyphenzeichen reichbemalten Wänden und Säulen hingen Lampen von farbigem Papyros, die einen ſeltſamen, dem Sonnenlichte, welches durch bunte Scheiben ſtrahlt, nicht unähnlichen Glanz verbreiteten. Der Raum zwiſchen den Wänden und Säulen war mit auserwählten Gewächſen, Palmen, Oleander, Granaten, Orangen und Roſen ange- füllt, und hinter dieſen verborgen ſtand eine unſichtbare Schaar von Harfen- und Flötenſpielern, welche die Gäſte mit feierlichen gleichförmigen Weiſen empfing 122). Jn der Mitte des mit weiß und ſchwarzen Platten belegten Fußbodens ſtanden zierliche mit kalten Braten, ſüßen Gerichten, wohlgeordneten Frucht- und Kuchen- körben, goldenen Weinkrügen, gläſernen Pokalen und kunſtreichen Blumenvaſen bedeckte Tafeln. Neben dieſen tummelte ſich eine Menge reichgeſchmückter Sclaven, welche, unter Leitung des Haushofmeiſters, die Speiſen und Ge- tränke den einzelnen Gäſten, die ſich theils ſtehend unter- hielten, theils auf koſtbaren Lehnſtühlen ſitzend, mit ihren Freunden ſprachen, überreichten. Die Geſellſchaft beſtand aus Männern und Weibern jeden Alters. Den eintretenden Frauen boten junge Prie- ſter, die perſönlichen Diener des Königs, zierliche Blüten- ſträuße dar, und mancher vornehme Jüngling war mit Blumen erſchienen, welche er während des Feſtes der Aus- erwählten ſeines Herzens nicht nur überreichte, ſondern ſogar dicht unter die Naſe hielt. Die, wie bei dem Empfange der perſiſchen Botſchafter gekleideten Aegypter bezeigten ſich höflich, beinahe unter- würfig gegen die Frauen, unter denen ſich übrigens wenige hervorragende Schönheiten befanden. Das Haupthaar der meiſten war an den Schläfen und der Stirn mit Roſen und Lotosblumen geſchmückt.

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Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter01_1864/94>, abgerufen am 29.11.2024.