Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 2. Stuttgart, 1864.47. (S. 62.) Herod. I. 132. Das ganze Opfergeräth der heuti- gen Parsen findet sich bei Anquetil beschrieben und abgebildet. 48. (S. 62.) Haoma oder Soma ist der Name einer Pflanze, deren Saft die Speise der Götter gewesen sein soll, und bei gewissen religiösen Ceremonien getrunken und in's Feuer geträufelt wurde. Endlich ist Haoma ein Gott. Näheres über den Somacultus der Arier bei Windischmann, in den Abhandlungen der K. B. Akad. der Wissenschaften IV. 2. 49. (S. 63.) Dies schöne Gebet soll der Parse eigentlich sagen, wenn er vom Schlaf erwacht. Anquetil Zend-Avesta II. 564 flgd. 50. (S. 64.) Jn späterer Zeit ließen sich freilich auch die Könige von Persien anbeten. 51. (S. 65.) Diesen Aufzug haben wir nach den Reliefs beschrie- ben, welche den von Layard aus den Ruinen von Ninive zu Nimrud ausgegrabenen Obelisken bedecken. Layard, Niniveh and its remains p. 226. 52. (S. 66.) Zur Zeit unserer Erzählung besteuerten die Könige von Persien ihr Reich, wann und wie hoch sie wollten. Erst des Kam- byses Nachfolger, Darius, führte ein geordnetes Steuersystem ein. Deß- wegen erhielt er den Beinamen "des Krämers". Selbst noch in spä- terer Zeit lag es übrigens den einzelnen Bezirken ob, bestimmte Natu- rallieferungen an den Hof zu schicken. Herod. I. 192. Xenoph. Anab. IV. 5. 53. (S. 66.) Herod. VII. 40. 41. 54. 55. Xenoph. Kyrop. VIII. 3. Curtius III. 3. 54. (S. 66.) Der Feruer oder Ferwer ist der geistige Theil des Menschen, seine mit der Urtheilskraft vereinte Seele. Er war längst vor der Geburt vorhanden, vereint sich mit uns, sobald wir in die Welt treten und verläßt den Leib, sobald wir sterben. Der Ferwer kämpft gegen die Diws (bösen Geister) und ist Ursache unserer Erhal- tung. Sobald er von uns weicht, muß sich der Körper auflösen. Nach dem Tode wird er, hat er Gutes gethan, unsterblich, verübte er Böses, in die Hölle gestürzt. Man soll den Ferwer anrufen und mit Opfern um Hülfe bitten. Er bringt auch das Gebet zu Gott, weßwegen er als geflügelte Scheibe dargestellt wird. Ulmai Jslam bei Vullers Frag- mente über die Religion des Zoroaster. 55. (S. 67.) Diese "Unsterblichen" dankten ihren Ehrennamen dem Umstande, daß, sobald eines ihrer Mitglieder fiel oder starb, sofort 47. (S. 62.) Herod. I. 132. Das ganze Opfergeräth der heuti- gen Parſen findet ſich bei Anquetil beſchrieben und abgebildet. 48. (S. 62.) Haoma oder Soma iſt der Name einer Pflanze, deren Saft die Speiſe der Götter geweſen ſein ſoll, und bei gewiſſen religiöſen Ceremonien getrunken und in’s Feuer geträufelt wurde. Endlich iſt Haoma ein Gott. Näheres über den Somacultus der Arier bei Windiſchmann, in den Abhandlungen der K. B. Akad. der Wiſſenſchaften IV. 2. 49. (S. 63.) Dies ſchöne Gebet ſoll der Parſe eigentlich ſagen, wenn er vom Schlaf erwacht. Anquetil Zend-Aveſta II. 564 flgd. 50. (S. 64.) Jn ſpäterer Zeit ließen ſich freilich auch die Könige von Perſien anbeten. 51. (S. 65.) Dieſen Aufzug haben wir nach den Reliefs beſchrie- ben, welche den von Layard aus den Ruinen von Ninive zu Nimrud ausgegrabenen Obelisken bedecken. Layard, Niniveh and its remains p. 226. 52. (S. 66.) Zur Zeit unſerer Erzählung beſteuerten die Könige von Perſien ihr Reich, wann und wie hoch ſie wollten. Erſt des Kam- byſes Nachfolger, Darius, führte ein geordnetes Steuerſyſtem ein. Deß- wegen erhielt er den Beinamen „des Krämers“. Selbſt noch in ſpä- terer Zeit lag es übrigens den einzelnen Bezirken ob, beſtimmte Natu- rallieferungen an den Hof zu ſchicken. Herod. I. 192. Xenoph. Anab. IV. 5. 53. (S. 66.) Herod. VII. 40. 41. 54. 55. Xenoph. Kyrop. VIII. 3. Curtius III. 3. 54. (S. 66.) Der Feruer oder Ferwer iſt der geiſtige Theil des Menſchen, ſeine mit der Urtheilskraft vereinte Seele. Er war längſt vor der Geburt vorhanden, vereint ſich mit uns, ſobald wir in die Welt treten und verläßt den Leib, ſobald wir ſterben. Der Ferwer kämpft gegen die Diws (böſen Geiſter) und iſt Urſache unſerer Erhal- tung. Sobald er von uns weicht, muß ſich der Körper auflöſen. Nach dem Tode wird er, hat er Gutes gethan, unſterblich, verübte er Böſes, in die Hölle geſtürzt. Man ſoll den Ferwer anrufen und mit Opfern um Hülfe bitten. Er bringt auch das Gebet zu Gott, weßwegen er als geflügelte Scheibe dargeſtellt wird. Ulmai Jslam bei Vullers Frag- mente über die Religion des Zoroaſter. 55. (S. 67.) Dieſe „Unſterblichen“ dankten ihren Ehrennamen dem Umſtande, daß, ſobald eines ihrer Mitglieder fiel oder ſtarb, ſofort <TEI> <text> <back> <div n="1"> <pb facs="#f0246" n="244"/> <list> <item><hi rendition="#b">47.</hi> (S. 62.) Herod. <hi rendition="#aq">I.</hi> 132. 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47. (S. 62.) Herod. I. 132. Das ganze Opfergeräth der heuti-
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48. (S. 62.) Haoma oder Soma iſt der Name einer Pflanze,
deren Saft die Speiſe der Götter geweſen ſein ſoll, und bei gewiſſen
religiöſen Ceremonien getrunken und in’s Feuer geträufelt wurde.
Endlich iſt Haoma ein Gott. Näheres über den Somacultus der
Arier bei Windiſchmann, in den Abhandlungen der K. B. Akad.
der Wiſſenſchaften IV. 2.
49. (S. 63.) Dies ſchöne Gebet ſoll der Parſe eigentlich ſagen,
wenn er vom Schlaf erwacht. Anquetil Zend-Aveſta II. 564 flgd.
50. (S. 64.) Jn ſpäterer Zeit ließen ſich freilich auch die Könige
von Perſien anbeten.
51. (S. 65.) Dieſen Aufzug haben wir nach den Reliefs beſchrie-
ben, welche den von Layard aus den Ruinen von Ninive zu Nimrud
ausgegrabenen Obelisken bedecken. Layard, Niniveh and its remains
p. 226.
52. (S. 66.) Zur Zeit unſerer Erzählung beſteuerten die Könige
von Perſien ihr Reich, wann und wie hoch ſie wollten. Erſt des Kam-
byſes Nachfolger, Darius, führte ein geordnetes Steuerſyſtem ein. Deß-
wegen erhielt er den Beinamen „des Krämers“. Selbſt noch in ſpä-
terer Zeit lag es übrigens den einzelnen Bezirken ob, beſtimmte Natu-
rallieferungen an den Hof zu ſchicken. Herod. I. 192. Xenoph. Anab.
IV. 5.
53. (S. 66.) Herod. VII. 40. 41. 54. 55. Xenoph. Kyrop. VIII.
3. Curtius III. 3.
54. (S. 66.) Der Feruer oder Ferwer iſt der geiſtige Theil des
Menſchen, ſeine mit der Urtheilskraft vereinte Seele. Er war längſt
vor der Geburt vorhanden, vereint ſich mit uns, ſobald wir in die
Welt treten und verläßt den Leib, ſobald wir ſterben. Der Ferwer
kämpft gegen die Diws (böſen Geiſter) und iſt Urſache unſerer Erhal-
tung. Sobald er von uns weicht, muß ſich der Körper auflöſen. Nach
dem Tode wird er, hat er Gutes gethan, unſterblich, verübte er Böſes,
in die Hölle geſtürzt. Man ſoll den Ferwer anrufen und mit Opfern
um Hülfe bitten. Er bringt auch das Gebet zu Gott, weßwegen er
als geflügelte Scheibe dargeſtellt wird. Ulmai Jslam bei Vullers Frag-
mente über die Religion des Zoroaſter.
55. (S. 67.) Dieſe „Unſterblichen“ dankten ihren Ehrennamen
dem Umſtande, daß, ſobald eines ihrer Mitglieder fiel oder ſtarb, ſofort
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