Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 2. Stuttgart, 1864.Es ist gut, daß er fortgeht, denn er soll mir nicht Nach Mitternacht hob er das Gelage auf. Boges, "Phädyme erwartet Dich mit Ungeduld," sagte der "Laß sie warten!" antwortete der König. "Hast Du "Man wird es morgen beziehen können." "Welche Gemächer sind der Aegypterin angewiesen "Die frühere Wohnung der zweiten Gemahlin Deines "Es ist gut. Nitetis soll mit der höchsten Ehrfurcht Boges verneigte sich. "Wache darauf, daß niemand, selbst Krösus nicht, "Krösus war heut Abend bei ihr." "Was wollte er von meiner Gattin?" "Jch weiß nicht, denn ich verstehe kein Griechisch; Es iſt gut, daß er fortgeht, denn er ſoll mir nicht Nach Mitternacht hob er das Gelage auf. Boges, „Phädyme erwartet Dich mit Ungeduld,“ ſagte der „Laß ſie warten!“ antwortete der König. „Haſt Du „Man wird es morgen beziehen können.“ „Welche Gemächer ſind der Aegypterin angewieſen „Die frühere Wohnung der zweiten Gemahlin Deines „Es iſt gut. Nitetis ſoll mit der höchſten Ehrfurcht Boges verneigte ſich. „Wache darauf, daß niemand, ſelbſt Kröſus nicht, „Kröſus war heut Abend bei ihr.“ „Was wollte er von meiner Gattin?“ „Jch weiß nicht, denn ich verſtehe kein Griechiſch; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0029" n="27"/> <p>Es iſt gut, daß er fortgeht, denn er ſoll mir nicht<lb/> auch die Liebe dieſes Weibes rauben, dachte der König.<lb/> Wäre er nicht mein Bruder, ſo wollte ich ihn dahin<lb/> ſchicken, von wannen keine Wiederkehr iſt!</p><lb/> <p>Nach Mitternacht hob er das Gelage auf. Boges,<lb/> der Eunuchen-Oberſt, erſchien, um ihn in das Weiberhaus<lb/> zu führen, wohin er ſich zu dieſer Stunde, wenn ſeine<lb/> Trunkenheit nicht allzugroß war, zu begeben pflegte.</p><lb/> <p>„Phädyme erwartet Dich mit Ungeduld,“ ſagte der<lb/> Verſchnittene.</p><lb/> <p>„Laß ſie warten!“ antwortete der König. „Haſt Du<lb/> für die Herſtellung des Schloſſes auf den hängenden Gär-<lb/> ten geſorgt?“</p><lb/> <p>„Man wird es morgen beziehen können.“</p><lb/> <p>„Welche Gemächer ſind der Aegypterin angewieſen<lb/> worden?“</p><lb/> <p>„Die frühere Wohnung der zweiten Gemahlin Deines<lb/> Vaters Kyros, der in den Tod gerufenen Amytis.“</p><lb/> <p>„Es iſt gut. Nitetis ſoll mit der höchſten Ehrfurcht<lb/> behandelt werden; Du ſelbſt haſt ihr keine anderen Be-<lb/> fehle, als diejenigen, welche ich Dir für dieſelbe auftrage,<lb/> zu ertheilen.“</p><lb/> <p>Boges verneigte ſich.</p><lb/> <p>„Wache darauf, daß niemand, ſelbſt Kröſus nicht,<lb/> mit ihr rede, bevor mein ... bevor ich Dir anders lautende<lb/> Befehle gebe.“</p><lb/> <p>„Kröſus war heut Abend bei ihr.“</p><lb/> <p>„Was wollte er von meiner Gattin?“</p><lb/> <p>„Jch weiß nicht, denn ich verſtehe kein Griechiſch;<lb/> doch hörte ich den Namen Bartja mehrmals wiederholen<lb/> und glaube, daß die Aegypterin eine ſchlimme Nachricht<lb/> erhalten hat. Sie ſah ſehr traurig aus, als ich mich,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [27/0029]
Es iſt gut, daß er fortgeht, denn er ſoll mir nicht
auch die Liebe dieſes Weibes rauben, dachte der König.
Wäre er nicht mein Bruder, ſo wollte ich ihn dahin
ſchicken, von wannen keine Wiederkehr iſt!
Nach Mitternacht hob er das Gelage auf. Boges,
der Eunuchen-Oberſt, erſchien, um ihn in das Weiberhaus
zu führen, wohin er ſich zu dieſer Stunde, wenn ſeine
Trunkenheit nicht allzugroß war, zu begeben pflegte.
„Phädyme erwartet Dich mit Ungeduld,“ ſagte der
Verſchnittene.
„Laß ſie warten!“ antwortete der König. „Haſt Du
für die Herſtellung des Schloſſes auf den hängenden Gär-
ten geſorgt?“
„Man wird es morgen beziehen können.“
„Welche Gemächer ſind der Aegypterin angewieſen
worden?“
„Die frühere Wohnung der zweiten Gemahlin Deines
Vaters Kyros, der in den Tod gerufenen Amytis.“
„Es iſt gut. Nitetis ſoll mit der höchſten Ehrfurcht
behandelt werden; Du ſelbſt haſt ihr keine anderen Be-
fehle, als diejenigen, welche ich Dir für dieſelbe auftrage,
zu ertheilen.“
Boges verneigte ſich.
„Wache darauf, daß niemand, ſelbſt Kröſus nicht,
mit ihr rede, bevor mein ... bevor ich Dir anders lautende
Befehle gebe.“
„Kröſus war heut Abend bei ihr.“
„Was wollte er von meiner Gattin?“
„Jch weiß nicht, denn ich verſtehe kein Griechiſch;
doch hörte ich den Namen Bartja mehrmals wiederholen
und glaube, daß die Aegypterin eine ſchlimme Nachricht
erhalten hat. Sie ſah ſehr traurig aus, als ich mich,
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