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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.

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Je größere Besorgniß in den Beiden wegen dieser
Vorgänge erwacht war, desto freudiger wurden sie von der
unerwarteten Erscheinung des Königssohnes überrascht, der
in geflügelten Worten die Erlebnisse der letzten Stunden
wiederholte und Theopompos bat, sich sofort nach einem
segelfertigen Schiffe für ihn und seine Freunde umzusehen.

"Das trifft sich herrlich!" rief Kallias. "Meine
eigne Triere, welche mich heut' nach Naukratis brachte,
liegt vollkommen ausgerüstet im Hafen und steht Dir zu
Diensten. Jch brauche nur dem Steuermanne zu befehlen,
die Mannschaft zusammen und Alles fertig zu halten. --
Du bist mir nicht verpflichtet; ich muß Dir vielmehr für
die mir erwiesene Ehre danken! Heda, Knakias, -- sage
sofort meinem Sklaven Philomelos, der draußen im Vor-
saale wartet, er möge sich in den Hafen rudern lassen
und meinem Steuermanne Nausarchos befehlen, Alles zur
Abreise bereit zu halten. Gib ihm nur dieß Siegel,
welches ihn zu Allem bevollmächtigt!"

"Und meine Sklaven?" fragte Bartja.

"Knakias soll meinem alten Schaffner den Auftrag
geben, dieselben zum Schiffe des Kallias zu führen;" er-
wiederte Theopompos.

"Wenn sie dieses Zeichen sehen, so werden sie ihm
unbedingt folgen," fügte Bartja hinzu und gab dem alten
Diener seinen Ring.

Als sich Knakias unter tiefen Verbeugungen entfernt
hatte, fuhr der Königssohn fort: "Jetzt aber muß ich
Dir, meine Mutter, eine dringende Bitte vortragen."

"Jch errathe dieselbe," lächelte Rhodopis. "Du
wünschest, daß man die Hochzeit beschleunige, und ich sehe
ein, daß ich Deinem Verlangen nachgeben muß!"

"Wenn ich nicht irre," rief Kallias, "so stehen wir

Je größere Beſorgniß in den Beiden wegen dieſer
Vorgänge erwacht war, deſto freudiger wurden ſie von der
unerwarteten Erſcheinung des Königsſohnes überraſcht, der
in geflügelten Worten die Erlebniſſe der letzten Stunden
wiederholte und Theopompos bat, ſich ſofort nach einem
ſegelfertigen Schiffe für ihn und ſeine Freunde umzuſehen.

„Das trifft ſich herrlich!“ rief Kallias. „Meine
eigne Triere, welche mich heut’ nach Naukratis brachte,
liegt vollkommen ausgerüſtet im Hafen und ſteht Dir zu
Dienſten. Jch brauche nur dem Steuermanne zu befehlen,
die Mannſchaft zuſammen und Alles fertig zu halten. —
Du biſt mir nicht verpflichtet; ich muß Dir vielmehr für
die mir erwieſene Ehre danken! Heda, Knakias, — ſage
ſofort meinem Sklaven Philomelos, der draußen im Vor-
ſaale wartet, er möge ſich in den Hafen rudern laſſen
und meinem Steuermanne Nauſarchos befehlen, Alles zur
Abreiſe bereit zu halten. Gib ihm nur dieß Siegel,
welches ihn zu Allem bevollmächtigt!“

„Und meine Sklaven?“ fragte Bartja.

„Knakias ſoll meinem alten Schaffner den Auftrag
geben, dieſelben zum Schiffe des Kallias zu führen;“ er-
wiederte Theopompos.

„Wenn ſie dieſes Zeichen ſehen, ſo werden ſie ihm
unbedingt folgen,“ fügte Bartja hinzu und gab dem alten
Diener ſeinen Ring.

Als ſich Knakias unter tiefen Verbeugungen entfernt
hatte, fuhr der Königsſohn fort: „Jetzt aber muß ich
Dir, meine Mutter, eine dringende Bitte vortragen.“

„Jch errathe dieſelbe,“ lächelte Rhodopis. „Du
wünſcheſt, daß man die Hochzeit beſchleunige, und ich ſehe
ein, daß ich Deinem Verlangen nachgeben muß!“

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[132/0142] Je größere Beſorgniß in den Beiden wegen dieſer Vorgänge erwacht war, deſto freudiger wurden ſie von der unerwarteten Erſcheinung des Königsſohnes überraſcht, der in geflügelten Worten die Erlebniſſe der letzten Stunden wiederholte und Theopompos bat, ſich ſofort nach einem ſegelfertigen Schiffe für ihn und ſeine Freunde umzuſehen. „Das trifft ſich herrlich!“ rief Kallias. „Meine eigne Triere, welche mich heut’ nach Naukratis brachte, liegt vollkommen ausgerüſtet im Hafen und ſteht Dir zu Dienſten. Jch brauche nur dem Steuermanne zu befehlen, die Mannſchaft zuſammen und Alles fertig zu halten. — Du biſt mir nicht verpflichtet; ich muß Dir vielmehr für die mir erwieſene Ehre danken! Heda, Knakias, — ſage ſofort meinem Sklaven Philomelos, der draußen im Vor- ſaale wartet, er möge ſich in den Hafen rudern laſſen und meinem Steuermanne Nauſarchos befehlen, Alles zur Abreiſe bereit zu halten. Gib ihm nur dieß Siegel, welches ihn zu Allem bevollmächtigt!“ „Und meine Sklaven?“ fragte Bartja. „Knakias ſoll meinem alten Schaffner den Auftrag geben, dieſelben zum Schiffe des Kallias zu führen;“ er- wiederte Theopompos. „Wenn ſie dieſes Zeichen ſehen, ſo werden ſie ihm unbedingt folgen,“ fügte Bartja hinzu und gab dem alten Diener ſeinen Ring. Als ſich Knakias unter tiefen Verbeugungen entfernt hatte, fuhr der Königsſohn fort: „Jetzt aber muß ich Dir, meine Mutter, eine dringende Bitte vortragen.“ „Jch errathe dieſelbe,“ lächelte Rhodopis. „Du wünſcheſt, daß man die Hochzeit beſchleunige, und ich ſehe ein, daß ich Deinem Verlangen nachgeben muß!“ „Wenn ich nicht irre,“ rief Kallias, „ſo ſtehen wir

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Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/142>, abgerufen am 27.11.2024.