Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.Vortheil; als sich der volle Mond am Himmel zeigte, Zwanzigtausend Perser und fünfzigtausend Aegypter Von den hellenischen Söldnern in ägyptischen Diensten Auch Aristomachos hatte, trotz seines hölzernen Beines, Als die Schlacht entschieden war, und die Perser mit Am andern Morgen rief der König alle Heerführer Vortheil; als ſich der volle Mond am Himmel zeigte, Zwanzigtauſend Perſer und fünfzigtauſend Aegypter Von den helleniſchen Söldnern in ägyptiſchen Dienſten Auch Ariſtomachos hatte, trotz ſeines hölzernen Beines, Als die Schlacht entſchieden war, und die Perſer mit Am andern Morgen rief der König alle Heerführer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0167" n="157"/> Vortheil; als ſich der volle Mond am Himmel zeigte,<lb/> verließen die Aegypter in wilder Flucht das Schlachtfeld<lb/> und kamen entweder in den Wogen des peluſiniſchen Nil-<lb/> arms, der im Rücken ihres Heeres floß, oder von aſiati-<lb/> ſchen Schwertern erſchlagen, für die Freiheit ihres Vater-<lb/> landes kämpfend, um.</p><lb/> <p>Zwanzigtauſend Perſer und fünfzigtauſend Aegypter<lb/> bedeckten mit ihren Leichen den blutigen Staub des Meer-<lb/> ſtrands, während die Verwundeten, Ertrunkenen und Ge-<lb/> fangenen kaum zu zählen waren <hi rendition="#sup">108</hi>). Pſamtik hatte zu<lb/> den Letzten der Fliehenden gehört und auf dem Rücken<lb/> eines edlen Roſſes, leicht verwundet, das rettende jenſeitige<lb/> Ufer des Nils erreicht, um mit wenigen Tauſenden ſeiner<lb/> Getreuen nach Memphis, der wohlbefeſtigten Pyramiden-<lb/> ſtadt, zu enteilen.</p><lb/> <p>Von den helleniſchen Söldnern in ägyptiſchen Dienſten<lb/> waren wenige übrig geblieben, ſo furchtbar hatte der<lb/> racheſchnaubende Phanes mit ſeinen Joniern in ihren<lb/> Reihen gewüthet. Zehntauſend Karer geriethen in perſiſche<lb/> Gefangenſchaft. Den Mörder ſeines Kindes ſchlug der<lb/> Athener mit eignen Händen zu Boden.</p><lb/> <p>Auch Ariſtomachos hatte, trotz ſeines hölzernen Beines,<lb/> Wunder der Tapferkeit verrichtet. Dennoch war es ihm<lb/> ebenſowenig, als ſeinem Genoſſen in der Rache, gelungen,<lb/> des Pſamtik habhaft zu werden.</p><lb/> <p>Als die Schlacht entſchieden war, und die Perſer mit<lb/> lautem Jubel zum Lager zurückkehrten, wurden ſie von<lb/> Kröſus, den zurückgebliebenen Prieſtern und Soldaten em-<lb/> pfangen und feierten mit Opfern und Gebeten den ruhm-<lb/> reichen Sieg.</p><lb/> <p>Am andern Morgen rief der König alle Heerführer<lb/> zuſammen und vertheilte an dieſelben nach ihren Verdienſten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [157/0167]
Vortheil; als ſich der volle Mond am Himmel zeigte,
verließen die Aegypter in wilder Flucht das Schlachtfeld
und kamen entweder in den Wogen des peluſiniſchen Nil-
arms, der im Rücken ihres Heeres floß, oder von aſiati-
ſchen Schwertern erſchlagen, für die Freiheit ihres Vater-
landes kämpfend, um.
Zwanzigtauſend Perſer und fünfzigtauſend Aegypter
bedeckten mit ihren Leichen den blutigen Staub des Meer-
ſtrands, während die Verwundeten, Ertrunkenen und Ge-
fangenen kaum zu zählen waren 108). Pſamtik hatte zu
den Letzten der Fliehenden gehört und auf dem Rücken
eines edlen Roſſes, leicht verwundet, das rettende jenſeitige
Ufer des Nils erreicht, um mit wenigen Tauſenden ſeiner
Getreuen nach Memphis, der wohlbefeſtigten Pyramiden-
ſtadt, zu enteilen.
Von den helleniſchen Söldnern in ägyptiſchen Dienſten
waren wenige übrig geblieben, ſo furchtbar hatte der
racheſchnaubende Phanes mit ſeinen Joniern in ihren
Reihen gewüthet. Zehntauſend Karer geriethen in perſiſche
Gefangenſchaft. Den Mörder ſeines Kindes ſchlug der
Athener mit eignen Händen zu Boden.
Auch Ariſtomachos hatte, trotz ſeines hölzernen Beines,
Wunder der Tapferkeit verrichtet. Dennoch war es ihm
ebenſowenig, als ſeinem Genoſſen in der Rache, gelungen,
des Pſamtik habhaft zu werden.
Als die Schlacht entſchieden war, und die Perſer mit
lautem Jubel zum Lager zurückkehrten, wurden ſie von
Kröſus, den zurückgebliebenen Prieſtern und Soldaten em-
pfangen und feierten mit Opfern und Gebeten den ruhm-
reichen Sieg.
Am andern Morgen rief der König alle Heerführer
zuſammen und vertheilte an dieſelben nach ihren Verdienſten
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