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Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749.

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Collegia zu halten. Von Leipzig wandte er sich An. 1712. auf Recommendation des Herrn D. Günthers, nach Magdeburg, allwo er Herrn Rothmann Wagners geliebte Jugend zu informiren bekam, und das Jahr drauf nach Wilcken zu Ihro Excell. den Hrn. Geheimden Rath und Landes-Hauptmann von Ponikau, welcher ihm seine jüngsten 2. Herren Söhne anvertrauete. An. 1714. begab er sich wiederum nach Zittau, woselbst ihm der Herr Ober-Stadtschreiber Carl Christian Just in sein Haus aufnahm, und ihm seinen Sohn zur Information anvertrauete, als aber Herr Just An. 1716. aus dieser Zeitlichkeit gieng, wurde ihm Hrn. Johann Friedrich Jungens, Erbherr auf Kießlitz und Deutsch-Oßig, Stadt-Richters in Zittau jüngster Sohn, zur Aufsicht und Information übergeben. Nach dem Absterben Hrn. Jungen 1718. nahm er seine Zuflucht zu seiner seeligen Mutter Schwester, Jgfr. Eleonoren Mayin, welche, ohgeachtet sie nichts eigenes, und noch dazu nur ein weniges in Vermögen hatte, ihn doch mit aller Liebe und Willfährigkeit aufgenommen, und ihn bestmöglich versorget, dabey er seinen Studiren fleißig obgelegen, und anbey vornehmer Eltern liebe Söhne unter seiner Information gehabt. biß An. 1721 den 17 Febr. er von E. E. Rathe der Stadt Zittau zum Pastore nach Bertzdorff vociret, wurde in Dreßden den 4. Mart. von Hrn. D. Heinrich Pippingen und Hrn. D. Valentin Ernst Löschern examiniret, und den 5. dito von Hrn. D. Löschern ordiniret. Den 25. Mart. hielt er seine Anzugs-Predigt, und ward nach verrichteter Predigt im Nahmen E. E. Raths installiret. Mit was Fleiß, Treue, Wachsamkeit, Unverdrossenheit, Sorgfalt und andern einen Evangelischen Prediger ziemenden Eigenschafften, er solchen seinem Amte würde vorgestanden haben, erkannte man daher, wie er die kurtze Zeit nur 37. Wochen seines Predigt-Amts an seinen Eyfer, Fleiß, Sorgfalt und Treue in Lehren und Predigen nichts hat ermangeln lassen, weswegen ihm die gantze Kirchfahrt mit viel Thränen beweineten. Er hatte sich auch um eine treue Gehülffin und Ehe-Genoßin umgesehen, und dannenhero Christ-geziemendes Ansuchung gethan, auch ein gewisses Versprechen

Collegia zu halten. Von Leipzig wandte er sich An. 1712. auf Recommendation des Herrn D. Günthers, nach Magdeburg, allwo er Herrn Rothmann Wagners geliebte Jugend zu informiren bekam, und das Jahr drauf nach Wilcken zu Ihro Excell. den Hrn. Geheimden Rath und Landes-Hauptmann von Ponikau, welcher ihm seine jüngsten 2. Herren Söhne anvertrauete. An. 1714. begab er sich wiederum nach Zittau, woselbst ihm der Herr Ober-Stadtschreiber Carl Christian Just in sein Haus aufnahm, und ihm seinen Sohn zur Information anvertrauete, als aber Herr Just An. 1716. aus dieser Zeitlichkeit gieng, wurde ihm Hrn. Johann Friedrich Jungens, Erbherr auf Kießlitz und Deutsch-Oßig, Stadt-Richters in Zittau jüngster Sohn, zur Aufsicht und Information übergeben. Nach dem Absterben Hrn. Jungen 1718. nahm er seine Zuflucht zu seiner seeligen Mutter Schwester, Jgfr. Eleonoren Mayin, welche, ohgeachtet sie nichts eigenes, und noch dazu nur ein weniges in Vermögen hatte, ihn doch mit aller Liebe und Willfährigkeit aufgenommen, und ihn bestmöglich versorget, dabey er seinen Studiren fleißig obgelegen, und anbey vornehmer Eltern liebe Söhne unter seiner Information gehabt. biß An. 1721 den 17 Febr. er von E. E. Rathe der Stadt Zittau zum Pastore nach Bertzdorff vociret, wurde in Dreßden den 4. Mart. von Hrn. D. Heinrich Pippingen und Hrn. D. Valentin Ernst Löschern examiniret, und den 5. dito von Hrn. D. Löschern ordiniret. Den 25. Mart. hielt er seine Anzugs-Predigt, und ward nach verrichteter Predigt im Nahmen E. E. Raths installiret. Mit was Fleiß, Treue, Wachsamkeit, Unverdrossenheit, Sorgfalt und andern einen Evangelischen Prediger ziemenden Eigenschafften, er solchen seinem Amte würde vorgestanden haben, erkannte man daher, wie er die kurtze Zeit nur 37. Wochen seines Predigt-Amts an seinen Eyfer, Fleiß, Sorgfalt und Treue in Lehren und Predigen nichts hat ermangeln lassen, weswegen ihm die gantze Kirchfahrt mit viel Thränen beweineten. Er hatte sich auch um eine treue Gehülffin und Ehe-Genoßin umgesehen, und dannenhero Christ-geziemendes Ansuchung gethan, auch ein gewisses Versprechen

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[29/0029] Collegia zu halten. Von Leipzig wandte er sich An. 1712. auf Recommendation des Herrn D. Günthers, nach Magdeburg, allwo er Herrn Rothmann Wagners geliebte Jugend zu informiren bekam, und das Jahr drauf nach Wilcken zu Ihro Excell. den Hrn. Geheimden Rath und Landes-Hauptmann von Ponikau, welcher ihm seine jüngsten 2. Herren Söhne anvertrauete. An. 1714. begab er sich wiederum nach Zittau, woselbst ihm der Herr Ober-Stadtschreiber Carl Christian Just in sein Haus aufnahm, und ihm seinen Sohn zur Information anvertrauete, als aber Herr Just An. 1716. aus dieser Zeitlichkeit gieng, wurde ihm Hrn. Johann Friedrich Jungens, Erbherr auf Kießlitz und Deutsch-Oßig, Stadt-Richters in Zittau jüngster Sohn, zur Aufsicht und Information übergeben. Nach dem Absterben Hrn. Jungen 1718. nahm er seine Zuflucht zu seiner seeligen Mutter Schwester, Jgfr. Eleonoren Mayin, welche, ohgeachtet sie nichts eigenes, und noch dazu nur ein weniges in Vermögen hatte, ihn doch mit aller Liebe und Willfährigkeit aufgenommen, und ihn bestmöglich versorget, dabey er seinen Studiren fleißig obgelegen, und anbey vornehmer Eltern liebe Söhne unter seiner Information gehabt. biß An. 1721 den 17 Febr. er von E. E. Rathe der Stadt Zittau zum Pastore nach Bertzdorff vociret, wurde in Dreßden den 4. Mart. von Hrn. D. Heinrich Pippingen und Hrn. D. Valentin Ernst Löschern examiniret, und den 5. dito von Hrn. D. Löschern ordiniret. Den 25. Mart. hielt er seine Anzugs-Predigt, und ward nach verrichteter Predigt im Nahmen E. E. Raths installiret. Mit was Fleiß, Treue, Wachsamkeit, Unverdrossenheit, Sorgfalt und andern einen Evangelischen Prediger ziemenden Eigenschafften, er solchen seinem Amte würde vorgestanden haben, erkannte man daher, wie er die kurtze Zeit nur 37. Wochen seines Predigt-Amts an seinen Eyfer, Fleiß, Sorgfalt und Treue in Lehren und Predigen nichts hat ermangeln lassen, weswegen ihm die gantze Kirchfahrt mit viel Thränen beweineten. Er hatte sich auch um eine treue Gehülffin und Ehe-Genoßin umgesehen, und dannenhero Christ-geziemendes Ansuchung gethan, auch ein gewisses Versprechen

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Zitationshilfe: Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_bertzdorff_1749/29>, abgerufen am 21.11.2024.