Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Derer Zwey nächst an Zittau anstossenden Dörffer Eckersberg Und Olbersdorff. 1732.könte. Weil nun denen Eckersbergern die Budißinische Strasse bey den Schlee-Kretschen angewiesen, begab sich der Ober-Bauschreiber Johann Ehrenreich Schotte früh Morgens zu Pferde dahin, da sich denn unter den aufgebothnen Leuten Gottfried Engler eines Gärtners Sohn von Eckersberg befand, welcher sich mit fluchen und andern übeln Beginnen ungebührlich aufführte, und auf des Bauschreibers Erinnern und Betrohen, endlich zu der Extremitaet kam der er ihn als er sich bücken und etwas anordnen wolte, mit den Grabscheitt durch den Huth in Kopff ins Osfrontis einen tödlichen Schlag gab, so biß ins Gehirne hinein drung. Nach solcher gefährlichen Verwundung, verlohr er nach 6. Virtel Stunden alle Sinnen und Verstand. Abends um 5. Uhr aber sein Leben. Der Mörder empfing hierauf den 18. Oct. seine verdiente Straffe, nach vollführter Inquisition und eingeholten rechtlichen Erkäntniß, durch des Nachrichters Hand, der ihn ohnweit der Gerichts-Stätte enthauptete. Es ist bey diesen Casu Tragico sehr merckwürdig, daß der Thäter, da er zuvor unter der Militz gestanden, und wegen desertirung ihm der Galgen zuerkannt gewesen, auf ansuchen der Mutter, von dem Ober-Bauschreiber beym Kriegsrecht, untern Vorwand, er sey nicht allemahl bey Sinnen, loßgebethen worden, doch hernach dem, der ihm das Leben errettet, seines Lebens beraubet, und sich hiedurch selbsten wiederum ums Leben gebracht. Carpzov. Annal. Zittav. part. 5. cap. 6. §. 4. p. 297. seq. Anno 1724. den 26. May. Wolte Jacob Schön, Mitgärtner in der Bautzner Vorstadt zum Eckersberge, Gottfried Herteln an einen Fuder Miste, damit er halten bliebe, helffen schürgen, ward aber von einen untergesteckten Hebe Baume, als der Wagen anzugehen fieng, dergestalt an den Kopff geschlagen, daß er in etlichen Stunden starb. Den 2. Jun. Ward hinter Löbau vom Wagen erdruckt, Gottfried Zimmermann, vor diesen gewesener Bauer aufn Eckersberge, könte. Weil nun denen Eckersbergern die Budißinische Strasse bey den Schlee-Kretschen angewiesen, begab sich der Ober-Bauschreiber Johann Ehrenreich Schotte früh Morgens zu Pferde dahin, da sich denn unter den aufgebothnen Leuten Gottfried Engler eines Gärtners Sohn von Eckersberg befand, welcher sich mit fluchen und andern übeln Beginnen ungebührlich aufführte, und auf des Bauschreibers Erinnern und Betrohen, endlich zu der Extremitaet kam der er ihn als er sich bücken und etwas anordnen wolte, mit den Grabscheitt durch den Huth in Kopff ins Osfrontis einen tödlichen Schlag gab, so biß ins Gehirne hinein drung. Nach solcher gefährlichen Verwundung, verlohr er nach 6. Virtel Stunden alle Sinnen und Verstand. Abends um 5. Uhr aber sein Leben. Der Mörder empfing hierauf den 18. Oct. seine verdiente Straffe, nach vollführter Inquisition und eingeholten rechtlichen Erkäntniß, durch des Nachrichters Hand, der ihn ohnweit der Gerichts-Stätte enthauptete. Es ist bey diesen Casu Tragico sehr merckwürdig, daß der Thäter, da er zuvor unter der Militz gestanden, und wegen desertirung ihm der Galgen zuerkannt gewesen, auf ansuchen der Mutter, von dem Ober-Bauschreiber beym Kriegsrecht, untern Vorwand, er sey nicht allemahl bey Sinnen, loßgebethen worden, doch hernach dem, der ihm das Leben errettet, seines Lebens beraubet, und sich hiedurch selbsten wiederum ums Leben gebracht. Carpzov. Annal. Zittav. part. 5. cap. 6. §. 4. p. 297. seq. Anno 1724. den 26. May. Wolte Jacob Schön, Mitgärtner in der Bautzner Vorstadt zum Eckersberge, Gottfried Herteln an einen Fuder Miste, damit er halten bliebe, helffen schürgen, ward aber von einen untergesteckten Hebe Baume, als der Wagen anzugehen fieng, dergestalt an den Kopff geschlagen, daß er in etlichen Stunden starb. Den 2. Jun. Ward hinter Löbau vom Wagen erdruckt, Gottfried Zimmermann, vor diesen gewesener Bauer aufn Eckersberge, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0012"/> könte. Weil nun denen Eckersbergern die Budißinische Strasse bey den Schlee-Kretschen angewiesen, begab sich der Ober-Bauschreiber Johann Ehrenreich Schotte früh Morgens zu Pferde dahin, da sich denn unter den aufgebothnen Leuten Gottfried Engler eines Gärtners Sohn von Eckersberg befand, welcher sich mit fluchen und andern übeln Beginnen ungebührlich aufführte, und auf des Bauschreibers Erinnern und Betrohen, endlich zu der <hi rendition="#aq">Extremitaet</hi> kam der er ihn als er sich bücken und etwas anordnen wolte, mit den Grabscheitt durch den Huth in Kopff ins <hi rendition="#aq">Osfrontis</hi> einen tödlichen Schlag gab, so biß ins Gehirne hinein drung. Nach solcher gefährlichen Verwundung, verlohr er nach 6. Virtel Stunden alle Sinnen und Verstand. Abends um 5. Uhr aber sein Leben. Der Mörder empfing hierauf den <hi rendition="#aq">18. Oct.</hi> seine verdiente Straffe, nach vollführter <hi rendition="#aq">Inquisition</hi> und eingeholten rechtlichen Erkäntniß, durch des Nachrichters Hand, der ihn ohnweit der Gerichts-Stätte enthauptete. Es ist bey diesen <hi rendition="#aq">Casu Tragico</hi> sehr merckwürdig, daß der Thäter, da er zuvor unter der <hi rendition="#aq">Militz</hi> gestanden, und wegen <hi rendition="#aq">desertir</hi>ung ihm der Galgen zuerkannt gewesen, auf ansuchen der Mutter, von dem Ober-Bauschreiber beym Kriegsrecht, untern Vorwand, er sey nicht allemahl bey Sinnen, loßgebethen worden, doch hernach dem, der ihm das Leben errettet, seines Lebens beraubet, und sich hiedurch selbsten wiederum ums Leben gebracht. <hi rendition="#aq">Carpzov. Annal. Zittav. part. 5. cap. 6. §. 4. p. 297. seq.</hi></p> <p><hi rendition="#aq">Anno 1724.</hi> den 26. May. Wolte Jacob Schön, Mitgärtner in der Bautzner Vorstadt zum Eckersberge, Gottfried Herteln an einen Fuder Miste, damit er halten bliebe, helffen schürgen, ward aber von einen untergesteckten Hebe Baume, als der Wagen anzugehen fieng, dergestalt an den Kopff geschlagen, daß er in etlichen Stunden starb.</p> <p>Den <hi rendition="#aq">2. Jun.</hi> Ward hinter Löbau vom Wagen erdruckt, Gottfried Zimmermann, vor diesen gewesener Bauer aufn Eckersberge, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
könte. Weil nun denen Eckersbergern die Budißinische Strasse bey den Schlee-Kretschen angewiesen, begab sich der Ober-Bauschreiber Johann Ehrenreich Schotte früh Morgens zu Pferde dahin, da sich denn unter den aufgebothnen Leuten Gottfried Engler eines Gärtners Sohn von Eckersberg befand, welcher sich mit fluchen und andern übeln Beginnen ungebührlich aufführte, und auf des Bauschreibers Erinnern und Betrohen, endlich zu der Extremitaet kam der er ihn als er sich bücken und etwas anordnen wolte, mit den Grabscheitt durch den Huth in Kopff ins Osfrontis einen tödlichen Schlag gab, so biß ins Gehirne hinein drung. Nach solcher gefährlichen Verwundung, verlohr er nach 6. Virtel Stunden alle Sinnen und Verstand. Abends um 5. Uhr aber sein Leben. Der Mörder empfing hierauf den 18. Oct. seine verdiente Straffe, nach vollführter Inquisition und eingeholten rechtlichen Erkäntniß, durch des Nachrichters Hand, der ihn ohnweit der Gerichts-Stätte enthauptete. Es ist bey diesen Casu Tragico sehr merckwürdig, daß der Thäter, da er zuvor unter der Militz gestanden, und wegen desertirung ihm der Galgen zuerkannt gewesen, auf ansuchen der Mutter, von dem Ober-Bauschreiber beym Kriegsrecht, untern Vorwand, er sey nicht allemahl bey Sinnen, loßgebethen worden, doch hernach dem, der ihm das Leben errettet, seines Lebens beraubet, und sich hiedurch selbsten wiederum ums Leben gebracht. Carpzov. Annal. Zittav. part. 5. cap. 6. §. 4. p. 297. seq.
Anno 1724. den 26. May. Wolte Jacob Schön, Mitgärtner in der Bautzner Vorstadt zum Eckersberge, Gottfried Herteln an einen Fuder Miste, damit er halten bliebe, helffen schürgen, ward aber von einen untergesteckten Hebe Baume, als der Wagen anzugehen fieng, dergestalt an den Kopff geschlagen, daß er in etlichen Stunden starb.
Den 2. Jun. Ward hinter Löbau vom Wagen erdruckt, Gottfried Zimmermann, vor diesen gewesener Bauer aufn Eckersberge,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-11-21T09:15:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-11-21T09:15:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-11-21T09:15:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |