jeden Leser zu fesseln, so wie er den Liebenden selbst dergestalt in Banden hielt, daß er sich nur durch eine wiederholte Flucht zu retten im Stande war.
Die dargestellte Lebensepoche ist gleichfalls höchst romantischer Natur, oder sie wird es, indem sie sich an dem Hauptcharacter entwickelt. Von ganz besonderer Bedeutung und Wichtigkeit aber ist sie dadurch, daß sie, als Vor-Epoche der Weimarischen Verhältnisse, für das ganze Leben entscheidet. Wenn also irgend ein Abschnitt aus Goethe's Leben Interesse hat und den Wunsch einer detaillirten Darstellung rege macht, so ist es dieser.
Um nun bey Goethe für die unterbrochene und seit Jahren ruhende Arbeit neue Lust und Liebe zu erregen, habe ich diese Angelegenheit nicht allein sogleich münd¬ lich mit ihm besprochen, sondern ich habe ihm auch heute folgende Notizen zugehen lassen, damit es ihm vor die Augen trete, was vollendet ist und welche Stellen noch einer Ausführung und anderweiten Anord¬ nung bedürfen.
Erstes Buch.
Dieses Buch, welches der anfänglichen Absicht ge¬ mäß als fertig anzusehen ist, enthält eine Art von Ex¬ position, indem namentlich darin der Wunsch nach Theil¬ nahme an Weltgeschäften ausgesprochen wird, auf dessen Erfüllung das Ende der ganzen Epoche durch die Be¬ rufung nach Weimar abläuft. Damit es sich aber dem
jeden Leſer zu feſſeln, ſo wie er den Liebenden ſelbſt dergeſtalt in Banden hielt, daß er ſich nur durch eine wiederholte Flucht zu retten im Stande war.
Die dargeſtellte Lebensepoche iſt gleichfalls hoͤchſt romantiſcher Natur, oder ſie wird es, indem ſie ſich an dem Hauptcharacter entwickelt. Von ganz beſonderer Bedeutung und Wichtigkeit aber iſt ſie dadurch, daß ſie, als Vor-Epoche der Weimariſchen Verhaͤltniſſe, fuͤr das ganze Leben entſcheidet. Wenn alſo irgend ein Abſchnitt aus Goethe's Leben Intereſſe hat und den Wunſch einer detaillirten Darſtellung rege macht, ſo iſt es dieſer.
Um nun bey Goethe fuͤr die unterbrochene und ſeit Jahren ruhende Arbeit neue Luſt und Liebe zu erregen, habe ich dieſe Angelegenheit nicht allein ſogleich muͤnd¬ lich mit ihm beſprochen, ſondern ich habe ihm auch heute folgende Notizen zugehen laſſen, damit es ihm vor die Augen trete, was vollendet iſt und welche Stellen noch einer Ausfuͤhrung und anderweiten Anord¬ nung beduͤrfen.
Erſtes Buch.
Dieſes Buch, welches der anfaͤnglichen Abſicht ge¬ maͤß als fertig anzuſehen iſt, enthaͤlt eine Art von Ex¬ poſition, indem namentlich darin der Wunſch nach Theil¬ nahme an Weltgeſchaͤften ausgeſprochen wird, auf deſſen Erfuͤllung das Ende der ganzen Epoche durch die Be¬ rufung nach Weimar ablaͤuft. Damit es ſich aber dem
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jeden Leſer zu feſſeln, ſo wie er den Liebenden ſelbſt
dergeſtalt in Banden hielt, daß er ſich nur durch eine
wiederholte Flucht zu retten im Stande war.
Die dargeſtellte Lebensepoche iſt gleichfalls hoͤchſt
romantiſcher Natur, oder ſie wird es, indem ſie ſich an
dem Hauptcharacter entwickelt. Von ganz beſonderer
Bedeutung und Wichtigkeit aber iſt ſie dadurch, daß ſie,
als Vor-Epoche der Weimariſchen Verhaͤltniſſe, fuͤr das
ganze Leben entſcheidet. Wenn alſo irgend ein Abſchnitt
aus Goethe's Leben Intereſſe hat und den Wunſch einer
detaillirten Darſtellung rege macht, ſo iſt es dieſer.
Um nun bey Goethe fuͤr die unterbrochene und ſeit
Jahren ruhende Arbeit neue Luſt und Liebe zu erregen,
habe ich dieſe Angelegenheit nicht allein ſogleich muͤnd¬
lich mit ihm beſprochen, ſondern ich habe ihm auch
heute folgende Notizen zugehen laſſen, damit es ihm
vor die Augen trete, was vollendet iſt und welche
Stellen noch einer Ausfuͤhrung und anderweiten Anord¬
nung beduͤrfen.
Erſtes Buch.
Dieſes Buch, welches der anfaͤnglichen Abſicht ge¬
maͤß als fertig anzuſehen iſt, enthaͤlt eine Art von Ex¬
poſition, indem namentlich darin der Wunſch nach Theil¬
nahme an Weltgeſchaͤften ausgeſprochen wird, auf deſſen
Erfuͤllung das Ende der ganzen Epoche durch die Be¬
rufung nach Weimar ablaͤuft. Damit es ſich aber dem
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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe01_1836/180>, abgerufen am 24.11.2024.
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