den, so wie er wieder den Fuß auf die Schwelle setzte und die Räume seiner Zimmer durchschritt.
Was aber alles dieses Bevorstehende noch lästiger machte, war ein Umstand, den ich nicht übergehen darf. Die fünfte Lieferung seiner Werke, welche auch die Wanderjahre enthalten soll, muß auf Weihnachten zum Druck abgeliefert werden. Diesen früher in Einem Bande erschienenen Roman hat Goethe gänzlich umzu¬ arbeiten angefangen, und das Alte mit so viel Neuem verschmolzen, daß es als ein Werk in drey Bänden in der neuen Ausgabe hervorgehen soll. Hieran ist nun zwar bereits viel gethan, aber noch sehr viel zu thun. Das Manuscript hat überall weiße Papierlücken, die noch ausgefüllt seyn wollen. Hier fehlt etwas in der Exposition, hier ist ein geschickter Uebergang zu fin¬ den, damit dem Leser weniger fühlbar werde, daß es ein collectives Werk sey; hier sind Fragmente von gro¬ ßer Bedeutung, denen der Anfang, andere, denen das Ende mangelt, und so ist an allen drey Bänden noch sehr viel nachzuhelfen, um das bedeutende Buch zugleich annehmlich und anmuthig zu machen.
Goethe theilte mir vergangenes Frühjahr das Ma¬ nuscript zur Durchsicht mit; wir verhandelten damals sehr viel über diesen wichtigen Gegenstand mündlich und schriftlich; ich rieth ihm, den ganzen Sommer der Voll¬ endung dieses Werkes zu widmen, und alle anderen Ar¬ beiten so lange zur Seite zu lassen; er war gleichfalls
den, ſo wie er wieder den Fuß auf die Schwelle ſetzte und die Raͤume ſeiner Zimmer durchſchritt.
Was aber alles dieſes Bevorſtehende noch laͤſtiger machte, war ein Umſtand, den ich nicht uͤbergehen darf. Die fuͤnfte Lieferung ſeiner Werke, welche auch die Wanderjahre enthalten ſoll, muß auf Weihnachten zum Druck abgeliefert werden. Dieſen fruͤher in Einem Bande erſchienenen Roman hat Goethe gaͤnzlich umzu¬ arbeiten angefangen, und das Alte mit ſo viel Neuem verſchmolzen, daß es als ein Werk in drey Baͤnden in der neuen Ausgabe hervorgehen ſoll. Hieran iſt nun zwar bereits viel gethan, aber noch ſehr viel zu thun. Das Manuſcript hat uͤberall weiße Papierluͤcken, die noch ausgefuͤllt ſeyn wollen. Hier fehlt etwas in der Expoſition, hier iſt ein geſchickter Uebergang zu fin¬ den, damit dem Leſer weniger fuͤhlbar werde, daß es ein collectives Werk ſey; hier ſind Fragmente von gro¬ ßer Bedeutung, denen der Anfang, andere, denen das Ende mangelt, und ſo iſt an allen drey Baͤnden noch ſehr viel nachzuhelfen, um das bedeutende Buch zugleich annehmlich und anmuthig zu machen.
Goethe theilte mir vergangenes Fruͤhjahr das Ma¬ nuſcript zur Durchſicht mit; wir verhandelten damals ſehr viel uͤber dieſen wichtigen Gegenſtand muͤndlich und ſchriftlich; ich rieth ihm, den ganzen Sommer der Voll¬ endung dieſes Werkes zu widmen, und alle anderen Ar¬ beiten ſo lange zur Seite zu laſſen; er war gleichfalls
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[9/0019]
den, ſo wie er wieder den Fuß auf die Schwelle ſetzte
und die Raͤume ſeiner Zimmer durchſchritt.
Was aber alles dieſes Bevorſtehende noch laͤſtiger
machte, war ein Umſtand, den ich nicht uͤbergehen darf.
Die fuͤnfte Lieferung ſeiner Werke, welche auch die
Wanderjahre enthalten ſoll, muß auf Weihnachten
zum Druck abgeliefert werden. Dieſen fruͤher in Einem
Bande erſchienenen Roman hat Goethe gaͤnzlich umzu¬
arbeiten angefangen, und das Alte mit ſo viel Neuem
verſchmolzen, daß es als ein Werk in drey Baͤnden
in der neuen Ausgabe hervorgehen ſoll. Hieran iſt
nun zwar bereits viel gethan, aber noch ſehr viel zu
thun. Das Manuſcript hat uͤberall weiße Papierluͤcken,
die noch ausgefuͤllt ſeyn wollen. Hier fehlt etwas in
der Expoſition, hier iſt ein geſchickter Uebergang zu fin¬
den, damit dem Leſer weniger fuͤhlbar werde, daß es
ein collectives Werk ſey; hier ſind Fragmente von gro¬
ßer Bedeutung, denen der Anfang, andere, denen das
Ende mangelt, und ſo iſt an allen drey Baͤnden noch
ſehr viel nachzuhelfen, um das bedeutende Buch zugleich
annehmlich und anmuthig zu machen.
Goethe theilte mir vergangenes Fruͤhjahr das Ma¬
nuſcript zur Durchſicht mit; wir verhandelten damals
ſehr viel uͤber dieſen wichtigen Gegenſtand muͤndlich und
ſchriftlich; ich rieth ihm, den ganzen Sommer der Voll¬
endung dieſes Werkes zu widmen, und alle anderen Ar¬
beiten ſo lange zur Seite zu laſſen; er war gleichfalls
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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe02_1836/19>, abgerufen am 23.11.2024.
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