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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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sehr lobenswert und ganz angemessene
Betätigungen der Frömmigkeit. Aber
fürs erste müssen dieselben den Ver-
hältnissen, in welchen man lebt
,
angepaßt werden. Schon der hei-
lige Paulus macht einen Unterschied
zwischen Frauen und Jungfrauen. Eine
Jungfrau, schreibt er, ist auf das be-
dacht, was des Herrn ist, damit sie an
Leib und Geist heilig sei. Die Ver-
heiratete aber ist auf das bedacht, was
der Welt ist, wie sie dem Mann ge-
fallen möge. (I. Kor. 7, 34.) Der wahre
Gottesdienst ist die Erfüllung des Wil-
lens Gottes, und in diesem Sinne soll
das ganze Leben mit allen Arbeiten
und Leiden ein Gottesdienst, ein im-
merwährendes Gebet sein. Das eigent-
liche Gebet bildet nur einen Teil, frei-
lich einen bedeutungsvollen, dieses un-
unterbrochenen Dienstes Gottes. Wann
Gott will, daß man arbeite, soll man
arbeiten, und wo Er das Gebet ver-
langt, soll man beten. Wem es um

sehr lobenswert und ganz angemessene
Betätigungen der Frömmigkeit. Aber
fürs erste müssen dieselben den Ver-
hältnissen, in welchen man lebt
,
angepaßt werden. Schon der hei-
lige Paulus macht einen Unterschied
zwischen Frauen und Jungfrauen. Eine
Jungfrau, schreibt er, ist auf das be-
dacht, was des Herrn ist, damit sie an
Leib und Geist heilig sei. Die Ver-
heiratete aber ist auf das bedacht, was
der Welt ist, wie sie dem Mann ge-
fallen möge. (I. Kor. 7, 34.) Der wahre
Gottesdienst ist die Erfüllung des Wil-
lens Gottes, und in diesem Sinne soll
das ganze Leben mit allen Arbeiten
und Leiden ein Gottesdienst, ein im-
merwährendes Gebet sein. Das eigent-
liche Gebet bildet nur einen Teil, frei-
lich einen bedeutungsvollen, dieses un-
unterbrochenen Dienstes Gottes. Wann
Gott will, daß man arbeite, soll man
arbeiten, und wo Er das Gebet ver-
langt, soll man beten. Wem es um

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[98/0106] sehr lobenswert und ganz angemessene Betätigungen der Frömmigkeit. Aber fürs erste müssen dieselben den Ver- hältnissen, in welchen man lebt, angepaßt werden. Schon der hei- lige Paulus macht einen Unterschied zwischen Frauen und Jungfrauen. Eine Jungfrau, schreibt er, ist auf das be- dacht, was des Herrn ist, damit sie an Leib und Geist heilig sei. Die Ver- heiratete aber ist auf das bedacht, was der Welt ist, wie sie dem Mann ge- fallen möge. (I. Kor. 7, 34.) Der wahre Gottesdienst ist die Erfüllung des Wil- lens Gottes, und in diesem Sinne soll das ganze Leben mit allen Arbeiten und Leiden ein Gottesdienst, ein im- merwährendes Gebet sein. Das eigent- liche Gebet bildet nur einen Teil, frei- lich einen bedeutungsvollen, dieses un- unterbrochenen Dienstes Gottes. Wann Gott will, daß man arbeite, soll man arbeiten, und wo Er das Gebet ver- langt, soll man beten. Wem es um

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/106>, abgerufen am 24.11.2024.