Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

und unsicher. Sobald sich etwas nicht
mit Händen preisen läßt, beginnt die
Verschiedenheit der Ansichten. Die glei-
chen Gesetze, Einrichtungen u. s. w.
werden von den einen leidenschaftlich
gepriesen, von den andern auf das
schärfste verurteilt. Beide zusammen
beweisen, daß die menschliche Erkenntnis
nicht einmal in Bezug auf die sichtbare
Welt zuverlässig ist. Um so weniger
kann sie auf dem Wege in die unsicht-
bare Welt unser Führer sein. Die
Heiden, welche sich mit ihr behelfen
mußten, glichen Wanderern, die in
dunkler Nacht den rechten Weg nicht
finden und in schreckliche Verirrun-
gen hineingeraten. Wenn wir bes-
ser daran sind als die Heiden, so ver-
danken wir es Jesus Christus, der das
Licht der ewigen Wahrheit vom Him-
mel gebracht hat, wir verdanken es
der katholischen Kirche, welche uns die
Lehre Christi verkündet, wir verdanken
es dem Glauben, der eine Gabe Got-

und unsicher. Sobald sich etwas nicht
mit Händen preisen läßt, beginnt die
Verschiedenheit der Ansichten. Die glei-
chen Gesetze, Einrichtungen u. s. w.
werden von den einen leidenschaftlich
gepriesen, von den andern auf das
schärfste verurteilt. Beide zusammen
beweisen, daß die menschliche Erkenntnis
nicht einmal in Bezug auf die sichtbare
Welt zuverlässig ist. Um so weniger
kann sie auf dem Wege in die unsicht-
bare Welt unser Führer sein. Die
Heiden, welche sich mit ihr behelfen
mußten, glichen Wanderern, die in
dunkler Nacht den rechten Weg nicht
finden und in schreckliche Verirrun-
gen hineingeraten. Wenn wir bes-
ser daran sind als die Heiden, so ver-
danken wir es Jesus Christus, der das
Licht der ewigen Wahrheit vom Him-
mel gebracht hat, wir verdanken es
der katholischen Kirche, welche uns die
Lehre Christi verkündet, wir verdanken
es dem Glauben, der eine Gabe Got-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0132" xml:id="E29_001_1914_pb0124_0001" n="124"/>
und unsicher. Sobald sich etwas nicht<lb/>
mit Händen preisen läßt, beginnt die<lb/>
Verschiedenheit der Ansichten. Die glei-<lb/>
chen Gesetze, Einrichtungen u. s. w.<lb/>
werden von den einen leidenschaftlich<lb/>
gepriesen, von den andern auf das<lb/>
schärfste verurteilt. Beide zusammen<lb/>
beweisen, daß die menschliche Erkenntnis<lb/>
nicht einmal in Bezug auf die sichtbare<lb/>
Welt zuverlässig ist. Um so weniger<lb/>
kann sie auf dem Wege in die unsicht-<lb/>
bare Welt unser Führer sein. Die<lb/>
Heiden, welche sich mit ihr behelfen<lb/>
mußten, glichen Wanderern, die in<lb/>
dunkler Nacht den rechten Weg nicht<lb/>
finden und in schreckliche Verirrun-<lb/>
gen hineingeraten. Wenn wir bes-<lb/>
ser daran sind als die Heiden, so ver-<lb/>
danken wir es Jesus Christus, der das<lb/>
Licht der ewigen Wahrheit vom Him-<lb/>
mel gebracht hat, wir verdanken es<lb/>
der katholischen Kirche, welche uns die<lb/>
Lehre Christi verkündet, wir verdanken<lb/>
es dem Glauben, der eine Gabe Got-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[124/0132] und unsicher. Sobald sich etwas nicht mit Händen preisen läßt, beginnt die Verschiedenheit der Ansichten. Die glei- chen Gesetze, Einrichtungen u. s. w. werden von den einen leidenschaftlich gepriesen, von den andern auf das schärfste verurteilt. Beide zusammen beweisen, daß die menschliche Erkenntnis nicht einmal in Bezug auf die sichtbare Welt zuverlässig ist. Um so weniger kann sie auf dem Wege in die unsicht- bare Welt unser Führer sein. Die Heiden, welche sich mit ihr behelfen mußten, glichen Wanderern, die in dunkler Nacht den rechten Weg nicht finden und in schreckliche Verirrun- gen hineingeraten. Wenn wir bes- ser daran sind als die Heiden, so ver- danken wir es Jesus Christus, der das Licht der ewigen Wahrheit vom Him- mel gebracht hat, wir verdanken es der katholischen Kirche, welche uns die Lehre Christi verkündet, wir verdanken es dem Glauben, der eine Gabe Got-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/132
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/132>, abgerufen am 21.11.2024.