Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].christliche Gepräge verleihen, wenn sie 22. Der Anfang. 1. Nichts im menschlichen Leben christliche Gepräge verleihen, wenn sie 22. Der Anfang. 1. Nichts im menschlichen Leben <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0241" xml:id="E29_001_1914_pb0233_0001" n="233"/> christliche Gepräge verleihen, wenn sie<lb/> in Wahrheit eine christliche sein soll.</p> </div> <div> <head rendition="#c">22. Der Anfang.</head><lb/> <p>1. Nichts im menschlichen Leben<lb/> bestätigt die Lehre von dem Sünden-<lb/> fall und seinen Folgen so sehr, wie<lb/> die Erfahrungen auf dem Felde der<lb/> Erziehung. Wer sein Kind als einen<lb/> Engel betrachtet, in dem es nur gute<lb/> und keine verkehrten Anlagen und<lb/> Neigungen gibt, und die Erziehung<lb/> nach diesen Anschauungen einrichtet,<lb/> der wird später ganz sicher sein eigenes<lb/> Werk beklagen. Von jedem Kinde<lb/> Adams gilt das Wort Davids: Siehe,<lb/> in Ungerechtigkeit bin ich empfangen,<lb/> und in Sünden hat mich empfangen<lb/> meine Mutter. (Ps. 50, 7.) Und ebenso<lb/> jenes Wort des Herrn: Der Sinn und<lb/> die Gedanken des menschlichen Herzens<lb/> sind zum Bösen geneigt von Jugend<lb/> auf. (I. Mos. 8, 21.) Diese Worte der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0241]
christliche Gepräge verleihen, wenn sie
in Wahrheit eine christliche sein soll.
22. Der Anfang.
1. Nichts im menschlichen Leben
bestätigt die Lehre von dem Sünden-
fall und seinen Folgen so sehr, wie
die Erfahrungen auf dem Felde der
Erziehung. Wer sein Kind als einen
Engel betrachtet, in dem es nur gute
und keine verkehrten Anlagen und
Neigungen gibt, und die Erziehung
nach diesen Anschauungen einrichtet,
der wird später ganz sicher sein eigenes
Werk beklagen. Von jedem Kinde
Adams gilt das Wort Davids: Siehe,
in Ungerechtigkeit bin ich empfangen,
und in Sünden hat mich empfangen
meine Mutter. (Ps. 50, 7.) Und ebenso
jenes Wort des Herrn: Der Sinn und
die Gedanken des menschlichen Herzens
sind zum Bösen geneigt von Jugend
auf. (I. Mos. 8, 21.) Diese Worte der
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