Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

mut zu erreichen suchen, aber wenn es
nicht anders geht, auch vor der An-
wendung strenger Mittel nicht zurück-
schrecken, damit nicht jene Drohung
in der heiligen Schrift an ihr sich er-
fülle: Verzärtle deinen Sohn, so mußt
du dich vor ihm fürchten, spiele mit
ihm, so wird er dich betrüben. Lache
nicht mit ihm, damit du nicht trauern
müssest. (Sirach 30, 8.)

Aus den schon angegebenen Grün-
den verweise ich auch an dieser Stelle
auf das in dem Buche "der christliche
Vater"
über die Erziehung Gesagte,
und füge hier nur bei, was für die
Mutter besonders zu beachten ist.

2. Wann soll die Erziehung be-
ginnen? Gleich mit der Geburt. Manche
meinen freilich, so lange das Kind
noch nichts verstehe, so brauche es nur
Pflege, und von Erziehung könne noch
keine Rede sein. Aber das ist eine ganz
unrichtige Anschauung. Wie in der
Blumenknospe die ganze Blume mit

mut zu erreichen suchen, aber wenn es
nicht anders geht, auch vor der An-
wendung strenger Mittel nicht zurück-
schrecken, damit nicht jene Drohung
in der heiligen Schrift an ihr sich er-
fülle: Verzärtle deinen Sohn, so mußt
du dich vor ihm fürchten, spiele mit
ihm, so wird er dich betrüben. Lache
nicht mit ihm, damit du nicht trauern
müssest. (Sirach 30, 8.)

Aus den schon angegebenen Grün-
den verweise ich auch an dieser Stelle
auf das in dem Buche „der christliche
Vater“
über die Erziehung Gesagte,
und füge hier nur bei, was für die
Mutter besonders zu beachten ist.

2. Wann soll die Erziehung be-
ginnen? Gleich mit der Geburt. Manche
meinen freilich, so lange das Kind
noch nichts verstehe, so brauche es nur
Pflege, und von Erziehung könne noch
keine Rede sein. Aber das ist eine ganz
unrichtige Anschauung. Wie in der
Blumenknospe die ganze Blume mit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0243" xml:id="E29_001_1914_pb0235_0001" n="235"/>
mut zu erreichen suchen, aber wenn es<lb/>
nicht anders geht, auch vor der An-<lb/>
wendung strenger Mittel nicht zurück-<lb/>
schrecken, damit nicht jene Drohung<lb/>
in der heiligen Schrift an ihr sich er-<lb/>
fülle: Verzärtle deinen Sohn, so mußt<lb/>
du dich vor ihm fürchten, spiele mit<lb/>
ihm, so wird er dich betrüben. Lache<lb/>
nicht mit ihm, damit du nicht trauern<lb/>
müssest. (Sirach 30, 8.)</p>
          <p>Aus den schon angegebenen Grün-<lb/>
den verweise ich auch an dieser Stelle<lb/>
auf das in dem Buche <q>&#x201E;der christliche<lb/>
Vater&#x201C;</q> über die Erziehung Gesagte,<lb/>
und füge hier nur bei, was für die<lb/>
Mutter besonders zu beachten ist.</p>
          <p>2. Wann soll die Erziehung be-<lb/>
ginnen? Gleich mit der Geburt. Manche<lb/>
meinen freilich, so lange das Kind<lb/>
noch nichts verstehe, so brauche es nur<lb/>
Pflege, und von Erziehung könne noch<lb/>
keine Rede sein. Aber das ist eine ganz<lb/>
unrichtige Anschauung. Wie in der<lb/>
Blumenknospe die ganze Blume mit<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[235/0243] mut zu erreichen suchen, aber wenn es nicht anders geht, auch vor der An- wendung strenger Mittel nicht zurück- schrecken, damit nicht jene Drohung in der heiligen Schrift an ihr sich er- fülle: Verzärtle deinen Sohn, so mußt du dich vor ihm fürchten, spiele mit ihm, so wird er dich betrüben. Lache nicht mit ihm, damit du nicht trauern müssest. (Sirach 30, 8.) Aus den schon angegebenen Grün- den verweise ich auch an dieser Stelle auf das in dem Buche „der christliche Vater“ über die Erziehung Gesagte, und füge hier nur bei, was für die Mutter besonders zu beachten ist. 2. Wann soll die Erziehung be- ginnen? Gleich mit der Geburt. Manche meinen freilich, so lange das Kind noch nichts verstehe, so brauche es nur Pflege, und von Erziehung könne noch keine Rede sein. Aber das ist eine ganz unrichtige Anschauung. Wie in der Blumenknospe die ganze Blume mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/243
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/243>, abgerufen am 04.12.2024.