Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

dern wahrscheinlich ruhiger und sicherer
dem letzten Ziele entgegen, als die in
irdischer Hinsicht Bevorzugten.

Andere Kinder besitzen bloße An-
lagen zu gewissen Krankheiten, z. B.
zu Nerven- oder Lungenleiden, die mei-
stens ererbt sind. Solche Kinder können
aufwachsen, in einem Berufe arbeiten
und alt werden, ohne daß die Krank-
heit zum Ausbruch kommt, wenn man
sie von Jugend auf zu einer mäßigen
und wohlgeordneten Lebensweise erzieht
und die Wahl eines unpassenden Be-
rufes verhütet. Das ist übrigens die
allgemeine Aufgabe der körperlichen Er-
ziehung auch bei den gesunden Kindern.
Jedes Kind bringt ein gewisses Maß
von Lebenskraft auf die Welt, an die-
ser zehrt es das ganze Leben, und wenn
sie erschöpft ist, so muß das Leben auf-
hören. Diese Summe von Lebenskraft
hält um so länger an, je haushälter-
ischer man mit ihr umgeht. Je mehr
der Mensch in der Jugend gelernt hat,

dern wahrscheinlich ruhiger und sicherer
dem letzten Ziele entgegen, als die in
irdischer Hinsicht Bevorzugten.

Andere Kinder besitzen bloße An-
lagen zu gewissen Krankheiten, z. B.
zu Nerven- oder Lungenleiden, die mei-
stens ererbt sind. Solche Kinder können
aufwachsen, in einem Berufe arbeiten
und alt werden, ohne daß die Krank-
heit zum Ausbruch kommt, wenn man
sie von Jugend auf zu einer mäßigen
und wohlgeordneten Lebensweise erzieht
und die Wahl eines unpassenden Be-
rufes verhütet. Das ist übrigens die
allgemeine Aufgabe der körperlichen Er-
ziehung auch bei den gesunden Kindern.
Jedes Kind bringt ein gewisses Maß
von Lebenskraft auf die Welt, an die-
ser zehrt es das ganze Leben, und wenn
sie erschöpft ist, so muß das Leben auf-
hören. Diese Summe von Lebenskraft
hält um so länger an, je haushälter-
ischer man mit ihr umgeht. Je mehr
der Mensch in der Jugend gelernt hat,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0300" xml:id="E29_001_1914_pb0292_0001" n="292"/>
dern wahrscheinlich ruhiger und sicherer<lb/>
dem letzten Ziele entgegen, als die in<lb/>
irdischer Hinsicht Bevorzugten.</p>
          <p>Andere Kinder besitzen bloße An-<lb/>
lagen zu gewissen Krankheiten, z. B.<lb/>
zu Nerven- oder Lungenleiden, die mei-<lb/>
stens ererbt sind. Solche Kinder können<lb/>
aufwachsen, in einem Berufe arbeiten<lb/>
und alt werden, ohne daß die Krank-<lb/>
heit zum Ausbruch kommt, wenn man<lb/>
sie von Jugend auf zu einer mäßigen<lb/>
und wohlgeordneten Lebensweise erzieht<lb/>
und die Wahl eines unpassenden Be-<lb/>
rufes verhütet. Das ist übrigens die<lb/>
allgemeine Aufgabe der körperlichen Er-<lb/>
ziehung auch bei den gesunden Kindern.<lb/>
Jedes Kind bringt ein gewisses Maß<lb/>
von Lebenskraft auf die Welt, an die-<lb/>
ser zehrt es das ganze Leben, und wenn<lb/>
sie erschöpft ist, so muß das Leben auf-<lb/>
hören. Diese Summe von Lebenskraft<lb/>
hält um so länger an, je haushälter-<lb/>
ischer man mit ihr umgeht. Je mehr<lb/>
der Mensch in der Jugend gelernt hat,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[292/0300] dern wahrscheinlich ruhiger und sicherer dem letzten Ziele entgegen, als die in irdischer Hinsicht Bevorzugten. Andere Kinder besitzen bloße An- lagen zu gewissen Krankheiten, z. B. zu Nerven- oder Lungenleiden, die mei- stens ererbt sind. Solche Kinder können aufwachsen, in einem Berufe arbeiten und alt werden, ohne daß die Krank- heit zum Ausbruch kommt, wenn man sie von Jugend auf zu einer mäßigen und wohlgeordneten Lebensweise erzieht und die Wahl eines unpassenden Be- rufes verhütet. Das ist übrigens die allgemeine Aufgabe der körperlichen Er- ziehung auch bei den gesunden Kindern. Jedes Kind bringt ein gewisses Maß von Lebenskraft auf die Welt, an die- ser zehrt es das ganze Leben, und wenn sie erschöpft ist, so muß das Leben auf- hören. Diese Summe von Lebenskraft hält um so länger an, je haushälter- ischer man mit ihr umgeht. Je mehr der Mensch in der Jugend gelernt hat,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/300
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/300>, abgerufen am 22.11.2024.