Die Mutter hat den Beruf, zu opfern und zu leiden. Darum weiß ihr Herz mehr von Muttersorgen als von Mutterfreuden zu erzählen. Auch die heiligste der Mütter war davon nicht ausgenommen. Sogar jene Geheim- nisse ihrer Mutterschaft, welche wir freudenreiche nennen, waren von Dor- nen umrankt. Schon an ihre Erheb- ung zur Gottesmutter hat sich ein schwerer Kummer geknüpft. Besonders merk- würdig ist, daß ihr göttlicher Sohn selber sie drei Tage lang in Schmerzen Ihn suchen ließ. Warum dieses Lei- den, das Er ihr leicht hätte ersparen können? Warum mußte sie die schmerz- hafte Mutter werden, während sie doch verdiente, von allen Leiden frei zu sein? Ihre Leiden waren ein Beitrag zu dem großen Erlösungswerke, der uns allen, besonders aber den Müttern zu gute kommen sollte. Sie hat gelitten als Vorbild und Beispiel der übrigen lei- denden Mütter, sie hat gelitten, um
Die Mutter hat den Beruf, zu opfern und zu leiden. Darum weiß ihr Herz mehr von Muttersorgen als von Mutterfreuden zu erzählen. Auch die heiligste der Mütter war davon nicht ausgenommen. Sogar jene Geheim- nisse ihrer Mutterschaft, welche wir freudenreiche nennen, waren von Dor- nen umrankt. Schon an ihre Erheb- ung zur Gottesmutter hat sich ein schwerer Kummer geknüpft. Besonders merk- würdig ist, daß ihr göttlicher Sohn selber sie drei Tage lang in Schmerzen Ihn suchen ließ. Warum dieses Lei- den, das Er ihr leicht hätte ersparen können? Warum mußte sie die schmerz- hafte Mutter werden, während sie doch verdiente, von allen Leiden frei zu sein? Ihre Leiden waren ein Beitrag zu dem großen Erlösungswerke, der uns allen, besonders aber den Müttern zu gute kommen sollte. Sie hat gelitten als Vorbild und Beispiel der übrigen lei- denden Mütter, sie hat gelitten, um
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Die Mutter hat den Beruf, zu
opfern und zu leiden. Darum weiß
ihr Herz mehr von Muttersorgen als
von Mutterfreuden zu erzählen. Auch
die heiligste der Mütter war davon nicht
ausgenommen. Sogar jene Geheim-
nisse ihrer Mutterschaft, welche wir
freudenreiche nennen, waren von Dor-
nen umrankt. Schon an ihre Erheb-
ung zur Gottesmutter hat sich ein schwerer
Kummer geknüpft. Besonders merk-
würdig ist, daß ihr göttlicher Sohn
selber sie drei Tage lang in Schmerzen
Ihn suchen ließ. Warum dieses Lei-
den, das Er ihr leicht hätte ersparen
können? Warum mußte sie die schmerz-
hafte Mutter werden, während sie doch
verdiente, von allen Leiden frei zu sein?
Ihre Leiden waren ein Beitrag zu dem
großen Erlösungswerke, der uns allen,
besonders aber den Müttern zu gute
kommen sollte. Sie hat gelitten als
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/370>, abgerufen am 24.11.2024.
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