werfet einen Blick des Mitleids auf uns armselige Menschenkinder in die- sem Jammerthale. Viele von uns seufzen in Armut, Krankheiten und an- derem Elend, oder ringen mit dem Tode; auf Unzähligen lastet noch viel schlimmeres geistiges Elend, sie liegen gefangen in den Fesseln des Irrtums, des Lasters, ihrer eigenen Verblen- dung; viele, die jetzt noch fromm und unschuldig sind, werden durch die Arg- list der Welt und ihren eigenen Leicht- sinn bald in das gleiche Elend hin- eingeraten. Wie viele, die deinen Namen tragen, sind lau, gleichgültig und pflichtvergessen gegen Dich und ihre eigene Seele! Und jene, welche Dich nicht verlassen, wie schwach und unvollkommen sind sie, wie selten sind die Liebe und der Opfergeist für deine heilige Sache, wie vieles wird ver- säumt, was für die Rettung der See- len, geschehen könnte und sollte!
In dem heiligen Opfer auf dem
werfet einen Blick des Mitleids auf uns armselige Menschenkinder in die- sem Jammerthale. Viele von uns seufzen in Armut, Krankheiten und an- derem Elend, oder ringen mit dem Tode; auf Unzähligen lastet noch viel schlimmeres geistiges Elend, sie liegen gefangen in den Fesseln des Irrtums, des Lasters, ihrer eigenen Verblen- dung; viele, die jetzt noch fromm und unschuldig sind, werden durch die Arg- list der Welt und ihren eigenen Leicht- sinn bald in das gleiche Elend hin- eingeraten. Wie viele, die deinen Namen tragen, sind lau, gleichgültig und pflichtvergessen gegen Dich und ihre eigene Seele! Und jene, welche Dich nicht verlassen, wie schwach und unvollkommen sind sie, wie selten sind die Liebe und der Opfergeist für deine heilige Sache, wie vieles wird ver- säumt, was für die Rettung der See- len, geschehen könnte und sollte!
In dem heiligen Opfer auf dem
<TEI><text><body><div><div><div><p><pbfacs="#f0479"xml:id="E29_001_1914_pb0471_0001"n="471"/>
werfet einen Blick des Mitleids auf<lb/>
uns armselige Menschenkinder in die-<lb/>
sem Jammerthale. Viele von uns<lb/>
seufzen in Armut, Krankheiten und an-<lb/>
derem Elend, oder ringen mit dem<lb/>
Tode; auf Unzähligen lastet noch viel<lb/>
schlimmeres geistiges Elend, sie liegen<lb/>
gefangen in den Fesseln des Irrtums,<lb/>
des Lasters, ihrer eigenen Verblen-<lb/>
dung; viele, die jetzt noch fromm und<lb/>
unschuldig sind, werden durch die Arg-<lb/>
list der Welt und ihren eigenen Leicht-<lb/>
sinn bald in das gleiche Elend hin-<lb/>
eingeraten. Wie viele, die deinen<lb/>
Namen tragen, sind lau, gleichgültig<lb/>
und pflichtvergessen gegen Dich und<lb/>
ihre eigene Seele! Und jene, welche<lb/>
Dich nicht verlassen, wie schwach und<lb/>
unvollkommen sind sie, wie selten sind<lb/>
die Liebe und der Opfergeist für deine<lb/>
heilige Sache, wie vieles wird ver-<lb/>
säumt, was für die Rettung der See-<lb/>
len, geschehen könnte und sollte!</p><p>In dem heiligen Opfer auf dem<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[471/0479]
werfet einen Blick des Mitleids auf
uns armselige Menschenkinder in die-
sem Jammerthale. Viele von uns
seufzen in Armut, Krankheiten und an-
derem Elend, oder ringen mit dem
Tode; auf Unzähligen lastet noch viel
schlimmeres geistiges Elend, sie liegen
gefangen in den Fesseln des Irrtums,
des Lasters, ihrer eigenen Verblen-
dung; viele, die jetzt noch fromm und
unschuldig sind, werden durch die Arg-
list der Welt und ihren eigenen Leicht-
sinn bald in das gleiche Elend hin-
eingeraten. Wie viele, die deinen
Namen tragen, sind lau, gleichgültig
und pflichtvergessen gegen Dich und
ihre eigene Seele! Und jene, welche
Dich nicht verlassen, wie schwach und
unvollkommen sind sie, wie selten sind
die Liebe und der Opfergeist für deine
heilige Sache, wie vieles wird ver-
säumt, was für die Rettung der See-
len, geschehen könnte und sollte!
In dem heiligen Opfer auf dem
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/479>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.