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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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Wenn viele Christen dasselbe ohne An-
dacht hersagen und so den Herrn bloß mit
den Lippen preisen, so liegt der Grund nicht
im Gebete und nicht in der öfteren Wieder-
holung desselben. Im Himmel ertönt ewig
das "Heilig, heilig, heilig", ohne daß diese Worte
leer oder veraltet werden, weil sie einer ewig
frischen Liebe und Begeisterung zum Ausdrucke
dienen. Wer den Geist des Gebetes hat, wird
niemals bloß Worte hersagen oder repetieren,
sondern beten, auch wenn er dieselben Gebete
öfters wiederholt.

Das andächtige Beten des Vater unser
wird um vieles erleichtert, wenn man sich
bemüht, betrachtend seinen Inhalt zu erfassen.
Nachstehende Andacht soll als Hilfsmittel dienen,
mit den Worten die entsprechenden Gesinnungen
zu verbinden, in allbekannte Gebetsformeln
seine eigenen Anliegen und Bedürfnisse hinein-
zulegen, um so im Gebete aufrichtig und von
Herzen mit Gott zu reden. Wer jeden Sonn-
tag eine einzige Bitte betrachtend durchgeht,
wird davon nicht geringen Gewinn haben.

Es ist sehr zu empfehlen, dann und wann
das Gebet des Herrn langsam zu beten, und
bei jeder Bitte etwas inne zu halten, um auch
ohne Buch deren Inhalt zu beherzigen.

Das Gesagte gilt auch von allen andern
mündlichen Gebeten, besonders von dem eng-
lischen Gruße, der namentlich im heiligen Ro-

Wenn viele Christen dasselbe ohne An-
dacht hersagen und so den Herrn bloß mit
den Lippen preisen, so liegt der Grund nicht
im Gebete und nicht in der öfteren Wieder-
holung desselben. Im Himmel ertönt ewig
das „Heilig, heilig, heilig“, ohne daß diese Worte
leer oder veraltet werden, weil sie einer ewig
frischen Liebe und Begeisterung zum Ausdrucke
dienen. Wer den Geist des Gebetes hat, wird
niemals bloß Worte hersagen oder repetieren,
sondern beten, auch wenn er dieselben Gebete
öfters wiederholt.

Das andächtige Beten des Vater unser
wird um vieles erleichtert, wenn man sich
bemüht, betrachtend seinen Inhalt zu erfassen.
Nachstehende Andacht soll als Hilfsmittel dienen,
mit den Worten die entsprechenden Gesinnungen
zu verbinden, in allbekannte Gebetsformeln
seine eigenen Anliegen und Bedürfnisse hinein-
zulegen, um so im Gebete aufrichtig und von
Herzen mit Gott zu reden. Wer jeden Sonn-
tag eine einzige Bitte betrachtend durchgeht,
wird davon nicht geringen Gewinn haben.

Es ist sehr zu empfehlen, dann und wann
das Gebet des Herrn langsam zu beten, und
bei jeder Bitte etwas inne zu halten, um auch
ohne Buch deren Inhalt zu beherzigen.

Das Gesagte gilt auch von allen andern
mündlichen Gebeten, besonders von dem eng-
lischen Gruße, der namentlich im heiligen Ro-

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[533/0541] Wenn viele Christen dasselbe ohne An- dacht hersagen und so den Herrn bloß mit den Lippen preisen, so liegt der Grund nicht im Gebete und nicht in der öfteren Wieder- holung desselben. Im Himmel ertönt ewig das „Heilig, heilig, heilig“, ohne daß diese Worte leer oder veraltet werden, weil sie einer ewig frischen Liebe und Begeisterung zum Ausdrucke dienen. Wer den Geist des Gebetes hat, wird niemals bloß Worte hersagen oder repetieren, sondern beten, auch wenn er dieselben Gebete öfters wiederholt. Das andächtige Beten des Vater unser wird um vieles erleichtert, wenn man sich bemüht, betrachtend seinen Inhalt zu erfassen. Nachstehende Andacht soll als Hilfsmittel dienen, mit den Worten die entsprechenden Gesinnungen zu verbinden, in allbekannte Gebetsformeln seine eigenen Anliegen und Bedürfnisse hinein- zulegen, um so im Gebete aufrichtig und von Herzen mit Gott zu reden. Wer jeden Sonn- tag eine einzige Bitte betrachtend durchgeht, wird davon nicht geringen Gewinn haben. Es ist sehr zu empfehlen, dann und wann das Gebet des Herrn langsam zu beten, und bei jeder Bitte etwas inne zu halten, um auch ohne Buch deren Inhalt zu beherzigen. Das Gesagte gilt auch von allen andern mündlichen Gebeten, besonders von dem eng- lischen Gruße, der namentlich im heiligen Ro-

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/541>, abgerufen am 22.11.2024.