der Schöpfer in beide Geschlechter ge- legt hat, und anderseits der Aufgabe, welche beide im Reiche Gottes auf Er- den zu erfüllen haben. Das Wesen der Frömmigkeit ist die Hingebung an Gott, das Weib ist ein Herz, sich hinzugeben. Es besteht somit schon eine natürliche Wahlverwandtschaft zwischen dem Her- zen des Weibes und der Frömmigkeit. Es ist fast selbstverständlich, daß es für religiöse Eindrücke sehr empfänglich ist, leicht zu religiösen Gefühlen angeregt wird, und geneigt ist, dieselben öfter und lebhafter zu betätigen und nach außen kund zu geben. Eine Frau ohne religiöse Gesinnungen macht den Ein- druck des Unweiblichen, man kann sa- gen des Unnatürlichen.
Dieser natürliche Zug des Frauen- herzens zu religiösen Gefühlen und Uebungen ist nicht zufällig da, er hat eine große Bedeutung für den irdischen Haushalt des Reiches Gottes. Die einen sind berufen für das beschauliche Le-
der Schöpfer in beide Geschlechter ge- legt hat, und anderseits der Aufgabe, welche beide im Reiche Gottes auf Er- den zu erfüllen haben. Das Wesen der Frömmigkeit ist die Hingebung an Gott, das Weib ist ein Herz, sich hinzugeben. Es besteht somit schon eine natürliche Wahlverwandtschaft zwischen dem Her- zen des Weibes und der Frömmigkeit. Es ist fast selbstverständlich, daß es für religiöse Eindrücke sehr empfänglich ist, leicht zu religiösen Gefühlen angeregt wird, und geneigt ist, dieselben öfter und lebhafter zu betätigen und nach außen kund zu geben. Eine Frau ohne religiöse Gesinnungen macht den Ein- druck des Unweiblichen, man kann sa- gen des Unnatürlichen.
Dieser natürliche Zug des Frauen- herzens zu religiösen Gefühlen und Uebungen ist nicht zufällig da, er hat eine große Bedeutung für den irdischen Haushalt des Reiches Gottes. Die einen sind berufen für das beschauliche Le-
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[88/0096]
der Schöpfer in beide Geschlechter ge-
legt hat, und anderseits der Aufgabe,
welche beide im Reiche Gottes auf Er-
den zu erfüllen haben. Das Wesen der
Frömmigkeit ist die Hingebung an Gott,
das Weib ist ein Herz, sich hinzugeben.
Es besteht somit schon eine natürliche
Wahlverwandtschaft zwischen dem Her-
zen des Weibes und der Frömmigkeit.
Es ist fast selbstverständlich, daß es für
religiöse Eindrücke sehr empfänglich ist,
leicht zu religiösen Gefühlen angeregt
wird, und geneigt ist, dieselben öfter
und lebhafter zu betätigen und nach
außen kund zu geben. Eine Frau ohne
religiöse Gesinnungen macht den Ein-
druck des Unweiblichen, man kann sa-
gen des Unnatürlichen.
Dieser natürliche Zug des Frauen-
herzens zu religiösen Gefühlen und
Uebungen ist nicht zufällig da, er hat
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/96>, abgerufen am 22.11.2024.
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