Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

Art Nötigung zusammen. Schon das an-
dächtige Beten des Vater unsers (fünfte
Bitte), das Abendgebet wird den Zwist wie-
der ausgleichen und der nächste Empfang
der heiligen Sakramente den Frieden neu
besiegeln. Eheleute, die in der Furcht Gottes
geeint sind, können durch irdische Kleinig-
keiten und ihre eigenen Schwachheiten nie
weit auseinander gerissen werden. In den
wechselnden Schicksalen dieses Lebens werden
sie einander in ihren christlichen Gesinnungen
den Balsam des Trostes für die Leiden
und die echte Würze für die Freuden gegen-
seitig darreichen. Wenn von irgend jemand,
so gilt von solchen Eheleuten: Geteilter
Schmerz ist halber Schmerz, geteilte Freude
doppelte Freude.

Aus der Gottesfurcht beider Gatten kann
und soll das innere Glück der Ehe in der
Treue und Liebe, in der Uebereinstimmung
ihrer Wünsche und Bestrebungen, in der
gleichen Hoffnung, in gegenseitigem Troste
herauswachsen. Und wenn ein Ehepaar in
dieser Weise den Herrn fürchtet und Ihm
dient, so kann ihm auch der Segen des
Allerhöchsten nicht fehlen, den Er schon durch
den Psalmisten verheißen: "Siehe, so wird

Art Nötigung zusammen. Schon das an-
dächtige Beten des Vater unsers (fünfte
Bitte), das Abendgebet wird den Zwist wie-
der ausgleichen und der nächste Empfang
der heiligen Sakramente den Frieden neu
besiegeln. Eheleute, die in der Furcht Gottes
geeint sind, können durch irdische Kleinig-
keiten und ihre eigenen Schwachheiten nie
weit auseinander gerissen werden. In den
wechselnden Schicksalen dieses Lebens werden
sie einander in ihren christlichen Gesinnungen
den Balsam des Trostes für die Leiden
und die echte Würze für die Freuden gegen-
seitig darreichen. Wenn von irgend jemand,
so gilt von solchen Eheleuten: Geteilter
Schmerz ist halber Schmerz, geteilte Freude
doppelte Freude.

Aus der Gottesfurcht beider Gatten kann
und soll das innere Glück der Ehe in der
Treue und Liebe, in der Uebereinstimmung
ihrer Wünsche und Bestrebungen, in der
gleichen Hoffnung, in gegenseitigem Troste
herauswachsen. Und wenn ein Ehepaar in
dieser Weise den Herrn fürchtet und Ihm
dient, so kann ihm auch der Segen des
Allerhöchsten nicht fehlen, den Er schon durch
den Psalmisten verheißen: „Siehe, so wird

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="12">
          <p><pb facs="#f0109" xml:id="E29V3_001_1895_pb0095_0001" n="95"/>
Art Nötigung zusammen. Schon das an-<lb/>
dächtige Beten des Vater unsers (fünfte<lb/>
Bitte), das Abendgebet wird den Zwist wie-<lb/>
der ausgleichen und der nächste Empfang<lb/>
der heiligen Sakramente den Frieden neu<lb/>
besiegeln. Eheleute, die in der Furcht Gottes<lb/>
geeint sind, können durch irdische Kleinig-<lb/>
keiten und ihre eigenen Schwachheiten nie<lb/>
weit auseinander gerissen werden. In den<lb/>
wechselnden Schicksalen dieses Lebens werden<lb/>
sie einander in ihren christlichen Gesinnungen<lb/>
den Balsam des Trostes für die Leiden<lb/>
und die echte Würze für die Freuden gegen-<lb/>
seitig darreichen. Wenn von irgend jemand,<lb/>
so gilt von solchen Eheleuten: Geteilter<lb/>
Schmerz ist halber Schmerz, geteilte Freude<lb/>
doppelte Freude.</p>
          <p>Aus der Gottesfurcht beider Gatten kann<lb/>
und soll das innere Glück der Ehe in der<lb/>
Treue und Liebe, in der Uebereinstimmung<lb/>
ihrer Wünsche und Bestrebungen, in der<lb/>
gleichen Hoffnung, in gegenseitigem Troste<lb/>
herauswachsen. Und wenn ein Ehepaar in<lb/>
dieser Weise den Herrn fürchtet und Ihm<lb/>
dient, so kann ihm auch der Segen des<lb/>
Allerhöchsten nicht fehlen, den Er schon durch<lb/>
den Psalmisten verheißen: <q>&#x201E;Siehe, so wird<lb/></q></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0109] Art Nötigung zusammen. Schon das an- dächtige Beten des Vater unsers (fünfte Bitte), das Abendgebet wird den Zwist wie- der ausgleichen und der nächste Empfang der heiligen Sakramente den Frieden neu besiegeln. Eheleute, die in der Furcht Gottes geeint sind, können durch irdische Kleinig- keiten und ihre eigenen Schwachheiten nie weit auseinander gerissen werden. In den wechselnden Schicksalen dieses Lebens werden sie einander in ihren christlichen Gesinnungen den Balsam des Trostes für die Leiden und die echte Würze für die Freuden gegen- seitig darreichen. Wenn von irgend jemand, so gilt von solchen Eheleuten: Geteilter Schmerz ist halber Schmerz, geteilte Freude doppelte Freude. Aus der Gottesfurcht beider Gatten kann und soll das innere Glück der Ehe in der Treue und Liebe, in der Uebereinstimmung ihrer Wünsche und Bestrebungen, in der gleichen Hoffnung, in gegenseitigem Troste herauswachsen. Und wenn ein Ehepaar in dieser Weise den Herrn fürchtet und Ihm dient, so kann ihm auch der Segen des Allerhöchsten nicht fehlen, den Er schon durch den Psalmisten verheißen: „Siehe, so wird

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/109
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/109>, abgerufen am 04.12.2024.