ihr Beten, Gehorchen, Lernen u. s. w., und nach Verdienst Lob und Tadel austeilen. Damit befestigt er gleichzeitig das Ansehen der Mutter und sein eigenes, und wenn er auch abwesend ist, so wird schon die Erin- nerung an ihn die Kinder zu einem guten Verhalten anspornen.
Es ist nicht notwendig, daß der Vater bei solchen Anlässen den Kindern gegenüber viele Worte mache. Eine kurze Bemerkung beim rechten Anlaß mit gehörigem Nachdruck angebracht, ist wirksamer als ein Strom von Worten. Beda Weber erzählt, sein Vater habe bei der ersten heiligen Kommunion nur ein Wort, aber voller Rührung an ihn ge- richtet: "Vergiß es nicht". Dieses einzige Wort habe einen unauslöschlichen Eindruck auf ihn gemacht.
Das Gesagte gilt auch von den Zurecht- weisungen und Strafen. Die Mutter soll auch nicht überflüssige Worte machen, aber sie muß notwendig jeden Tag in manchen Din- gen mahnen und tadeln. Die Rügen und Strafen des Vaters aber dürfen nie alltäg- lich werden, sonst verfehlen sie ihren Zweck. Es seien ihrer so wenige, aber sie seien so nachdrücklich, daß das Kind sie nach Jahren
ihr Beten, Gehorchen, Lernen u. s. w., und nach Verdienst Lob und Tadel austeilen. Damit befestigt er gleichzeitig das Ansehen der Mutter und sein eigenes, und wenn er auch abwesend ist, so wird schon die Erin- nerung an ihn die Kinder zu einem guten Verhalten anspornen.
Es ist nicht notwendig, daß der Vater bei solchen Anlässen den Kindern gegenüber viele Worte mache. Eine kurze Bemerkung beim rechten Anlaß mit gehörigem Nachdruck angebracht, ist wirksamer als ein Strom von Worten. Beda Weber erzählt, sein Vater habe bei der ersten heiligen Kommunion nur ein Wort, aber voller Rührung an ihn ge- richtet: „Vergiß es nicht“. Dieses einzige Wort habe einen unauslöschlichen Eindruck auf ihn gemacht.
Das Gesagte gilt auch von den Zurecht- weisungen und Strafen. Die Mutter soll auch nicht überflüssige Worte machen, aber sie muß notwendig jeden Tag in manchen Din- gen mahnen und tadeln. Die Rügen und Strafen des Vaters aber dürfen nie alltäg- lich werden, sonst verfehlen sie ihren Zweck. Es seien ihrer so wenige, aber sie seien so nachdrücklich, daß das Kind sie nach Jahren
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ihr Beten, Gehorchen, Lernen u. s. w., und
nach Verdienst Lob und Tadel austeilen.
Damit befestigt er gleichzeitig das Ansehen
der Mutter und sein eigenes, und wenn er
auch abwesend ist, so wird schon die Erin-
nerung an ihn die Kinder zu einem guten
Verhalten anspornen.
Es ist nicht notwendig, daß der Vater
bei solchen Anlässen den Kindern gegenüber
viele Worte mache. Eine kurze Bemerkung
beim rechten Anlaß mit gehörigem Nachdruck
angebracht, ist wirksamer als ein Strom von
Worten. Beda Weber erzählt, sein Vater
habe bei der ersten heiligen Kommunion nur
ein Wort, aber voller Rührung an ihn ge-
richtet: „Vergiß es nicht“. Dieses einzige
Wort habe einen unauslöschlichen Eindruck
auf ihn gemacht.
Das Gesagte gilt auch von den Zurecht-
weisungen und Strafen. Die Mutter soll auch
nicht überflüssige Worte machen, aber sie
muß notwendig jeden Tag in manchen Din-
gen mahnen und tadeln. Die Rügen und
Strafen des Vaters aber dürfen nie alltäg-
lich werden, sonst verfehlen sie ihren Zweck.
Es seien ihrer so wenige, aber sie seien so
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/148>, abgerufen am 22.11.2024.
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