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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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Befehlen gegenüber bereit mit ihrem: "Wa-
rum?"
Immer größer wird die Zahl halb-
erwachsener Kinder, welche den Eltern schon
über den Kopf gewachsen sind. Die Beleh-
rungen und Mahnungen der Eltern machen
bei solchen Kindern keinen Eindruck, und
kindlichen Gehorsam finden sie keinen mehr,
höchstens noch einen erzwungenen. Das liegt
in dem Zuge unserer Zeit.

Doch wäre es unrichtig, wenn man diese
traurigen Erscheinungen nur auf Rechnung
der neuen Zeitverhältnisse setzen wollte. Diese
äußeren Umstände sind in der Regel nur
da gefährlich und verderblich, wo es auch
im Innern fehlt. Es giebt leider allzuviele
Väter, welche durch ihre eigene Schuld das
Ansehen bei ihren Kindern eingebüßt haben.
Es fehlen ihnen die Eigenschaften, die ein
Vater haben muß, sie versäumen das, was ein
Vater thun muß, und sie üben das, was ein
Vater nicht thun darf, wenn er Einfluß auf
seine Kinder haben und von ihnen als Stellver-
treter Gottes geehrt werden soll. Darum muß
die Erörterung über diesen Abschnitt der
Erziehung bei dem Vater selber beginnen.

("Zum Kirchengebet" in der dritten Meßandacht.
Seite 349.)

Befehlen gegenüber bereit mit ihrem: „Wa-
rum?“
Immer größer wird die Zahl halb-
erwachsener Kinder, welche den Eltern schon
über den Kopf gewachsen sind. Die Beleh-
rungen und Mahnungen der Eltern machen
bei solchen Kindern keinen Eindruck, und
kindlichen Gehorsam finden sie keinen mehr,
höchstens noch einen erzwungenen. Das liegt
in dem Zuge unserer Zeit.

Doch wäre es unrichtig, wenn man diese
traurigen Erscheinungen nur auf Rechnung
der neuen Zeitverhältnisse setzen wollte. Diese
äußeren Umstände sind in der Regel nur
da gefährlich und verderblich, wo es auch
im Innern fehlt. Es giebt leider allzuviele
Väter, welche durch ihre eigene Schuld das
Ansehen bei ihren Kindern eingebüßt haben.
Es fehlen ihnen die Eigenschaften, die ein
Vater haben muß, sie versäumen das, was ein
Vater thun muß, und sie üben das, was ein
Vater nicht thun darf, wenn er Einfluß auf
seine Kinder haben und von ihnen als Stellver-
treter Gottes geehrt werden soll. Darum muß
die Erörterung über diesen Abschnitt der
Erziehung bei dem Vater selber beginnen.

(„Zum Kirchengebet“ in der dritten Meßandacht.
Seite 349.)

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[139/0153] Befehlen gegenüber bereit mit ihrem: „Wa- rum?“ Immer größer wird die Zahl halb- erwachsener Kinder, welche den Eltern schon über den Kopf gewachsen sind. Die Beleh- rungen und Mahnungen der Eltern machen bei solchen Kindern keinen Eindruck, und kindlichen Gehorsam finden sie keinen mehr, höchstens noch einen erzwungenen. Das liegt in dem Zuge unserer Zeit. Doch wäre es unrichtig, wenn man diese traurigen Erscheinungen nur auf Rechnung der neuen Zeitverhältnisse setzen wollte. Diese äußeren Umstände sind in der Regel nur da gefährlich und verderblich, wo es auch im Innern fehlt. Es giebt leider allzuviele Väter, welche durch ihre eigene Schuld das Ansehen bei ihren Kindern eingebüßt haben. Es fehlen ihnen die Eigenschaften, die ein Vater haben muß, sie versäumen das, was ein Vater thun muß, und sie üben das, was ein Vater nicht thun darf, wenn er Einfluß auf seine Kinder haben und von ihnen als Stellver- treter Gottes geehrt werden soll. Darum muß die Erörterung über diesen Abschnitt der Erziehung bei dem Vater selber beginnen. („Zum Kirchengebet“ in der dritten Meßandacht. Seite 349.)

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/153>, abgerufen am 09.11.2024.