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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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und Sittenlehre gesucht werden. Christus,
unser Gesetzgeber und Richter, verlangt, daß
wir die Begierden unserem freien Willen,
und diesen den Geboten Gottes unterwer-
fen. Nur auf diesem Wege können wir den
Frieden der Seele, die Ruhe des Gewissens,
das ewige Heil unserer unsterblichen Seele
erlangen. In diesem Punkte steht also mit
der zeitlichen Wohlfahrt auch das ewige
Heil auf dem Spiele. Und darum darf kein
christlicher Vater und kein christlicher Jüng-
ling Bedenken tragen, seine sinnlichen Ge-
nüsse nach dem Gesetze Christi zu ordnen,
der zu uns allen gesagt hat: "Wer Mir
nachfolgen will, der verleugne sich selbst."

(Matth. 16, 24.)

("Zur Opferung" in der zweiten Meßandacht.
Seite. 330.)

31. Der Starkmut.

Die Klugheit lehrt, wie der gute Zweck mit
den richtigen Mitteln angestrebt werden soll.
Die Mäßigkeit soll die Herrschaft des freien
Willens über die sinnlichen Begierden her-
stellen, die Gerechtigkeit uns dazu bringen,
gegen andere unsere Schuldigkeit zu thun.
Diese drei Kardinaltugenden bedürfen aber
noch einer vierten als ihrer schützenden

und Sittenlehre gesucht werden. Christus,
unser Gesetzgeber und Richter, verlangt, daß
wir die Begierden unserem freien Willen,
und diesen den Geboten Gottes unterwer-
fen. Nur auf diesem Wege können wir den
Frieden der Seele, die Ruhe des Gewissens,
das ewige Heil unserer unsterblichen Seele
erlangen. In diesem Punkte steht also mit
der zeitlichen Wohlfahrt auch das ewige
Heil auf dem Spiele. Und darum darf kein
christlicher Vater und kein christlicher Jüng-
ling Bedenken tragen, seine sinnlichen Ge-
nüsse nach dem Gesetze Christi zu ordnen,
der zu uns allen gesagt hat: „Wer Mir
nachfolgen will, der verleugne sich selbst.“

(Matth. 16, 24.)

(„Zur Opferung“ in der zweiten Meßandacht.
Seite. 330.)

31. Der Starkmut.

Die Klugheit lehrt, wie der gute Zweck mit
den richtigen Mitteln angestrebt werden soll.
Die Mäßigkeit soll die Herrschaft des freien
Willens über die sinnlichen Begierden her-
stellen, die Gerechtigkeit uns dazu bringen,
gegen andere unsere Schuldigkeit zu thun.
Diese drei Kardinaltugenden bedürfen aber
noch einer vierten als ihrer schützenden

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[222/0236] und Sittenlehre gesucht werden. Christus, unser Gesetzgeber und Richter, verlangt, daß wir die Begierden unserem freien Willen, und diesen den Geboten Gottes unterwer- fen. Nur auf diesem Wege können wir den Frieden der Seele, die Ruhe des Gewissens, das ewige Heil unserer unsterblichen Seele erlangen. In diesem Punkte steht also mit der zeitlichen Wohlfahrt auch das ewige Heil auf dem Spiele. Und darum darf kein christlicher Vater und kein christlicher Jüng- ling Bedenken tragen, seine sinnlichen Ge- nüsse nach dem Gesetze Christi zu ordnen, der zu uns allen gesagt hat: „Wer Mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst.“ (Matth. 16, 24.) („Zur Opferung“ in der zweiten Meßandacht. Seite. 330.) 31. Der Starkmut. Die Klugheit lehrt, wie der gute Zweck mit den richtigen Mitteln angestrebt werden soll. Die Mäßigkeit soll die Herrschaft des freien Willens über die sinnlichen Begierden her- stellen, die Gerechtigkeit uns dazu bringen, gegen andere unsere Schuldigkeit zu thun. Diese drei Kardinaltugenden bedürfen aber noch einer vierten als ihrer schützenden

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/236>, abgerufen am 21.11.2024.