sie bilden eine große sittliche Gefahr, und ha- ben schon oft genug dem Jüngling die ganze Zukunft verdorben. Eine Bekanntschaft kommt noch früh genug, wenn es sich um die Eingehung einer Ehe handelt. Er wird in der Wahl einer Lebensgefährtin und im Le- ben mit ihr um so glücklicher sein, wenn er vorher seine Begierden beherrschte und wie der junge Tobias unbefleckt an Leib und Seele in die Ehe tritt. Glücklich der Sohn, wenn er vom Vater in diesen Gesinnungen genügend befestigt wird.
Der junge Tobias wurde von einem Engel in die Fremde begleitet, und dieser hat ihm auch seine Braut ausgesucht. Auch der junge Christ hat einen solchen Engel als Beglei- ter. Tobias entließ beide mit dem Segens- wunsche: "Reiset glücklich, Gott sei auf euerem Wege, und sein Engel begleite euch!" Und die Mutter tröstete er mit den Worten: "Ich glaube, daß ein guter Engel Gottes ihn begleitet und alles wohl richtet, was um ihn geschieht, also daß er mit Freuden zu uns zurückkehren wird". (Tob. 5, 21. 27.) Ein Vater, der Glauben hat, wird wie der alte Tobias den Sohn seinem Engel anempfehlen, und den Sohn anleiten, daß er den Engel
sie bilden eine große sittliche Gefahr, und ha- ben schon oft genug dem Jüngling die ganze Zukunft verdorben. Eine Bekanntschaft kommt noch früh genug, wenn es sich um die Eingehung einer Ehe handelt. Er wird in der Wahl einer Lebensgefährtin und im Le- ben mit ihr um so glücklicher sein, wenn er vorher seine Begierden beherrschte und wie der junge Tobias unbefleckt an Leib und Seele in die Ehe tritt. Glücklich der Sohn, wenn er vom Vater in diesen Gesinnungen genügend befestigt wird.
Der junge Tobias wurde von einem Engel in die Fremde begleitet, und dieser hat ihm auch seine Braut ausgesucht. Auch der junge Christ hat einen solchen Engel als Beglei- ter. Tobias entließ beide mit dem Segens- wunsche: „Reiset glücklich, Gott sei auf euerem Wege, und sein Engel begleite euch!“ Und die Mutter tröstete er mit den Worten: „Ich glaube, daß ein guter Engel Gottes ihn begleitet und alles wohl richtet, was um ihn geschieht, also daß er mit Freuden zu uns zurückkehren wird“. (Tob. 5, 21. 27.) Ein Vater, der Glauben hat, wird wie der alte Tobias den Sohn seinem Engel anempfehlen, und den Sohn anleiten, daß er den Engel
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sie bilden eine große sittliche Gefahr, und ha-
ben schon oft genug dem Jüngling die ganze
Zukunft verdorben. Eine Bekanntschaft
kommt noch früh genug, wenn es sich um die
Eingehung einer Ehe handelt. Er wird in
der Wahl einer Lebensgefährtin und im Le-
ben mit ihr um so glücklicher sein, wenn er
vorher seine Begierden beherrschte und wie
der junge Tobias unbefleckt an Leib und
Seele in die Ehe tritt. Glücklich der Sohn,
wenn er vom Vater in diesen Gesinnungen
genügend befestigt wird.
Der junge Tobias wurde von einem Engel
in die Fremde begleitet, und dieser hat ihm
auch seine Braut ausgesucht. Auch der junge
Christ hat einen solchen Engel als Beglei-
ter. Tobias entließ beide mit dem Segens-
wunsche: „Reiset glücklich, Gott sei auf euerem
Wege, und sein Engel begleite euch!“ Und
die Mutter tröstete er mit den Worten: „Ich
glaube, daß ein guter Engel Gottes ihn
begleitet und alles wohl richtet, was um
ihn geschieht, also daß er mit Freuden zu
uns zurückkehren wird“. (Tob. 5, 21. 27.) Ein
Vater, der Glauben hat, wird wie der alte
Tobias den Sohn seinem Engel anempfehlen,
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/248>, abgerufen am 21.11.2024.
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