Abschnittes aus den Evangelien in der heiligen Messe mit vielen Feierlichkeiten umgeben. Beim Beginne der Lesung erhebt sich das Volk, Priester und Gläubige be- zeichnen sich mit dem Kreuzzeichen auf Stirne, Mund und Brust, bei der feierlichen Messe wird das Evan- gelium vom Diakon gelesen, es werden brennende Kerzen getragen und das Evangelienbuch, sowie am Schlusse auch der Priester incensiert.
An das Evangelium schloß sich in früheren Zeiten an Sonn- und Festtagen die Predigt an: jetzt wird sie man- cherorts zu einer andern Zeit gehalten. Bis nach der Pre- digt durften in der ersten Zeit auch die Katechumenen, die erst im Glauben unterrichtet wurden, selbst Juden und Hei- den dem Gottesdienste beiwohnen, daher dieser vorbe- reitende Teil auch Katechumenenmesse hieß, während die Teilnahme an der eigentlichen Opferhandlung nur den Gläubigen gestattet wurde.
Pr. Der Herr sei mit euch.
D. Und mit deinem Geiste.
Pr. Das folgende ist aus dem heiligen Evangelium nach Lukas. (2, 42-52.)
D. Ehre sei Dir, o Herr.
Als Jesus zwölf Jahre alt war, reisten sie wie gewöhnlich zum Feste nach Jerusa- lem. Und da sie am Ende der Festtage wieder zurückkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, ohne daß seine Eltern es wußten. Da sie aber meinten, Er sei bei der Reisegesellschaft, so machten sie eine Tag- reise, und suchten Ihn unter den Verwandten
Abschnittes aus den Evangelien in der heiligen Messe mit vielen Feierlichkeiten umgeben. Beim Beginne der Lesung erhebt sich das Volk, Priester und Gläubige be- zeichnen sich mit dem Kreuzzeichen auf Stirne, Mund und Brust, bei der feierlichen Messe wird das Evan- gelium vom Diakon gelesen, es werden brennende Kerzen getragen und das Evangelienbuch, sowie am Schlusse auch der Priester incensiert.
An das Evangelium schloß sich in früheren Zeiten an Sonn- und Festtagen die Predigt an: jetzt wird sie man- cherorts zu einer andern Zeit gehalten. Bis nach der Pre- digt durften in der ersten Zeit auch die Katechumenen, die erst im Glauben unterrichtet wurden, selbst Juden und Hei- den dem Gottesdienste beiwohnen, daher dieser vorbe- reitende Teil auch Katechumenenmesse hieß, während die Teilnahme an der eigentlichen Opferhandlung nur den Gläubigen gestattet wurde.
Pr. Der Herr sei mit euch.
D. Und mit deinem Geiste.
Pr. Das folgende ist aus dem heiligen Evangelium nach Lukas. (2, 42–52.)
D. Ehre sei Dir, o Herr.
Als Jesus zwölf Jahre alt war, reisten sie wie gewöhnlich zum Feste nach Jerusa- lem. Und da sie am Ende der Festtage wieder zurückkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, ohne daß seine Eltern es wußten. Da sie aber meinten, Er sei bei der Reisegesellschaft, so machten sie eine Tag- reise, und suchten Ihn unter den Verwandten
<TEI><text><body><div><div><div><div><prendition="#s"><pbfacs="#f0312"xml:id="E29V3_001_1895_pb0296_0001"n="296"/>
Abschnittes aus den Evangelien in der heiligen Messe<lb/>
mit vielen Feierlichkeiten umgeben. Beim Beginne der<lb/>
Lesung erhebt sich das Volk, Priester und Gläubige be-<lb/>
zeichnen sich mit dem Kreuzzeichen auf Stirne, Mund<lb/>
und Brust, bei der feierlichen Messe wird das Evan-<lb/>
gelium vom Diakon gelesen, es werden brennende<lb/>
Kerzen getragen und das Evangelienbuch, sowie am<lb/>
Schlusse auch der Priester incensiert.</p><prendition="#s">An das Evangelium schloß sich in früheren Zeiten an<lb/>
Sonn- und Festtagen die Predigt an: jetzt wird sie man-<lb/>
cherorts zu einer andern Zeit gehalten. Bis nach der Pre-<lb/>
digt durften in der ersten Zeit auch die Katechumenen, die<lb/>
erst im Glauben unterrichtet wurden, selbst Juden und Hei-<lb/>
den dem Gottesdienste beiwohnen, daher dieser vorbe-<lb/>
reitende Teil auch Katechumenenmesse hieß, während<lb/>
die Teilnahme an der eigentlichen Opferhandlung nur<lb/>
den Gläubigen gestattet wurde.</p><p>Pr. Der Herr sei mit euch.</p><p>D. Und mit deinem Geiste.</p><p>Pr. Das folgende ist aus dem heiligen<lb/>
Evangelium nach Lukas. (2, 42–52.)</p><p>D. Ehre sei Dir, o Herr.</p><p>Als Jesus zwölf Jahre alt war, reisten<lb/>
sie wie gewöhnlich zum Feste nach Jerusa-<lb/>
lem. Und da sie am Ende der Festtage<lb/>
wieder zurückkehrten, blieb der Knabe Jesus<lb/>
in Jerusalem, ohne daß seine Eltern es<lb/>
wußten. Da sie aber meinten, Er sei bei der<lb/>
Reisegesellschaft, so machten sie eine Tag-<lb/>
reise, und suchten Ihn unter den Verwandten<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[296/0312]
Abschnittes aus den Evangelien in der heiligen Messe
mit vielen Feierlichkeiten umgeben. Beim Beginne der
Lesung erhebt sich das Volk, Priester und Gläubige be-
zeichnen sich mit dem Kreuzzeichen auf Stirne, Mund
und Brust, bei der feierlichen Messe wird das Evan-
gelium vom Diakon gelesen, es werden brennende
Kerzen getragen und das Evangelienbuch, sowie am
Schlusse auch der Priester incensiert.
An das Evangelium schloß sich in früheren Zeiten an
Sonn- und Festtagen die Predigt an: jetzt wird sie man-
cherorts zu einer andern Zeit gehalten. Bis nach der Pre-
digt durften in der ersten Zeit auch die Katechumenen, die
erst im Glauben unterrichtet wurden, selbst Juden und Hei-
den dem Gottesdienste beiwohnen, daher dieser vorbe-
reitende Teil auch Katechumenenmesse hieß, während
die Teilnahme an der eigentlichen Opferhandlung nur
den Gläubigen gestattet wurde.
Pr. Der Herr sei mit euch.
D. Und mit deinem Geiste.
Pr. Das folgende ist aus dem heiligen
Evangelium nach Lukas. (2, 42–52.)
D. Ehre sei Dir, o Herr.
Als Jesus zwölf Jahre alt war, reisten
sie wie gewöhnlich zum Feste nach Jerusa-
lem. Und da sie am Ende der Festtage
wieder zurückkehrten, blieb der Knabe Jesus
in Jerusalem, ohne daß seine Eltern es
wußten. Da sie aber meinten, Er sei bei der
Reisegesellschaft, so machten sie eine Tag-
reise, und suchten Ihn unter den Verwandten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/312>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.