Diese Meßandacht soll als Anleitung dienen, durch die Teilnahme am heiligen Meßopfer die notwendigen Gnaden für das eigene Seelenheil zu erlangen.
Es ist sehr zu empfehlen, daß du diese Gebete lang- sam verrichtest und bei jedem Satze ein wenig betrach- tend verweilest. Es schadet nichts, wenn schon nicht alle Gebete ganz gelesen werden. Gott schaut nicht auf die Zahl deiner Gebetsworte in deinem Gebetbuche, sondern auf die Gesinnungen in deinem Herzen.
Vorbereitung.
Ich will hintreten zu dem Al- tare Gottes, zu Gott, der meine Jugend erfreut. (Ps. 42, 4.)
O göttlicher Heiland! ich glaube, daß Du in der heiligen Messe das Opfer des Kreuzes auf unblutige Weise erneuerst; ich begrüße Dich als meinen Hohenpriester, mei- nen Mittler beim Vater; ich weiß, daß ich nirgends und bei keinem Anlasse den himm- lischen Vater so vollkommen ehren, und für mich so reichliche Gnaden erlangen kann, wie in der würdigen Teilnahme an deinem heiligen Opfer.
Darum wage ich armseliges Geschöpf voll Sünden und Gebrechen, vor Dir zu
Zweite Meßandacht.
Diese Meßandacht soll als Anleitung dienen, durch die Teilnahme am heiligen Meßopfer die notwendigen Gnaden für das eigene Seelenheil zu erlangen.
Es ist sehr zu empfehlen, daß du diese Gebete lang- sam verrichtest und bei jedem Satze ein wenig betrach- tend verweilest. Es schadet nichts, wenn schon nicht alle Gebete ganz gelesen werden. Gott schaut nicht auf die Zahl deiner Gebetsworte in deinem Gebetbuche, sondern auf die Gesinnungen in deinem Herzen.
Vorbereitung.
Ich will hintreten zu dem Al- tare Gottes, zu Gott, der meine Jugend erfreut. (Ps. 42, 4.)
O göttlicher Heiland! ich glaube, daß Du in der heiligen Messe das Opfer des Kreuzes auf unblutige Weise erneuerst; ich begrüße Dich als meinen Hohenpriester, mei- nen Mittler beim Vater; ich weiß, daß ich nirgends und bei keinem Anlasse den himm- lischen Vater so vollkommen ehren, und für mich so reichliche Gnaden erlangen kann, wie in der würdigen Teilnahme an deinem heiligen Opfer.
Darum wage ich armseliges Geschöpf voll Sünden und Gebrechen, vor Dir zu
<TEI><text><body><div><div><div><pbfacs="#f0337"xml:id="E29V3_001_1895_pb0321_0001"n="321"/><headrendition="#c">Zweite Meßandacht.</head><lb/><prendition="#s">Diese Meßandacht soll als Anleitung dienen, durch<lb/>
die Teilnahme am heiligen Meßopfer die notwendigen<lb/>
Gnaden für das eigene Seelenheil zu erlangen.</p><prendition="#s">Es ist sehr zu empfehlen, daß du diese Gebete lang-<lb/>
sam verrichtest und bei jedem Satze ein wenig betrach-<lb/>
tend verweilest. Es schadet nichts, wenn schon nicht<lb/>
alle Gebete ganz gelesen werden. Gott schaut nicht<lb/>
auf die Zahl deiner Gebetsworte in deinem Gebetbuche,<lb/>
sondern auf die Gesinnungen in deinem Herzen.</p><div><headrendition="#c">Vorbereitung.</head><lb/><p><hirendition="#g">Ich will hintreten zu dem Al-<lb/>
tare Gottes, zu Gott, der meine<lb/>
Jugend erfreut</hi>. (Ps. 42, 4.)</p><p>O göttlicher Heiland! ich glaube, daß<lb/>
Du in der heiligen Messe das Opfer des<lb/>
Kreuzes auf unblutige Weise erneuerst; ich<lb/>
begrüße Dich als meinen Hohenpriester, mei-<lb/>
nen Mittler beim Vater; ich weiß, daß ich<lb/>
nirgends und bei keinem Anlasse den himm-<lb/>
lischen Vater so vollkommen ehren, und für<lb/>
mich so reichliche Gnaden erlangen kann,<lb/>
wie in der würdigen Teilnahme an deinem<lb/>
heiligen Opfer.</p><p>Darum wage ich armseliges Geschöpf<lb/>
voll Sünden und Gebrechen, vor Dir zu<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[321/0337]
Zweite Meßandacht.
Diese Meßandacht soll als Anleitung dienen, durch
die Teilnahme am heiligen Meßopfer die notwendigen
Gnaden für das eigene Seelenheil zu erlangen.
Es ist sehr zu empfehlen, daß du diese Gebete lang-
sam verrichtest und bei jedem Satze ein wenig betrach-
tend verweilest. Es schadet nichts, wenn schon nicht
alle Gebete ganz gelesen werden. Gott schaut nicht
auf die Zahl deiner Gebetsworte in deinem Gebetbuche,
sondern auf die Gesinnungen in deinem Herzen.
Vorbereitung.
Ich will hintreten zu dem Al-
tare Gottes, zu Gott, der meine
Jugend erfreut. (Ps. 42, 4.)
O göttlicher Heiland! ich glaube, daß
Du in der heiligen Messe das Opfer des
Kreuzes auf unblutige Weise erneuerst; ich
begrüße Dich als meinen Hohenpriester, mei-
nen Mittler beim Vater; ich weiß, daß ich
nirgends und bei keinem Anlasse den himm-
lischen Vater so vollkommen ehren, und für
mich so reichliche Gnaden erlangen kann,
wie in der würdigen Teilnahme an deinem
heiligen Opfer.
Darum wage ich armseliges Geschöpf
voll Sünden und Gebrechen, vor Dir zu
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/337>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.