jede Ueberanstrengung oder Erzwungenheit in der An- dacht. Suche vielmehr mit aller Ruhe gläubig daran zu denken, was Heiliges du vornimmst, und demütig, vertrauensvoll, mit kindlichem Sinn den Heiland zu erwarten und zu empfangen. Du mußt Ihm nichts entgegenbringen als ein reines und empfängliches Herz, das weitere ist dann Sache seiner Freigebigkeit. Bitte den heiligen Schutzengel, in diesen heiligen Augenblicken jede Zerstreuung und Versuchung von dir ferne zu halten. Beim Gange zur Kommunionbank, an dersel- ben und bei der Rückkehr betrachte die Worte, mit denen die heilige Kommunion gespendet wird: O Herr, - (übe den Glauben und die Anbetung) - ich bin nicht würdig, daß Du eingehest unter mein Dach - (hier erwecke Reue und Demut), - sondern sprich nur ein Wort, so wird gesund meine Seele, - (erwecke Vertrauen und Sehnsucht).
Nach der heiligen Kommunion.
Betrachte, was oben vor der heiligen Kommunion empfohlen worden. Begrüße Jesum Christum nicht bloß mit dem Munde, sondern mit gerührtem Herzen ungefähr also:
O liebreichster Jesu! nun habe ich ge- funden, was ich gesucht habe, nämlich Dich, meinen einzigen Trost, meine einzige Hoff- nung, den einzigen Schatz meiner Seele. Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
O mein Jesu! woher kommt mir dieses, daß Du, mein großer Gott, Dich würdigest, zu mir zu kommen!
jede Ueberanstrengung oder Erzwungenheit in der An- dacht. Suche vielmehr mit aller Ruhe gläubig daran zu denken, was Heiliges du vornimmst, und demütig, vertrauensvoll, mit kindlichem Sinn den Heiland zu erwarten und zu empfangen. Du mußt Ihm nichts entgegenbringen als ein reines und empfängliches Herz, das weitere ist dann Sache seiner Freigebigkeit. Bitte den heiligen Schutzengel, in diesen heiligen Augenblicken jede Zerstreuung und Versuchung von dir ferne zu halten. Beim Gange zur Kommunionbank, an dersel- ben und bei der Rückkehr betrachte die Worte, mit denen die heilige Kommunion gespendet wird: O Herr, – (übe den Glauben und die Anbetung) – ich bin nicht würdig, daß Du eingehest unter mein Dach – (hier erwecke Reue und Demut), – sondern sprich nur ein Wort, so wird gesund meine Seele, – (erwecke Vertrauen und Sehnsucht).
Nach der heiligen Kommunion.
Betrachte, was oben vor der heiligen Kommunion empfohlen worden. Begrüße Jesum Christum nicht bloß mit dem Munde, sondern mit gerührtem Herzen ungefähr also:
O liebreichster Jesu! nun habe ich ge- funden, was ich gesucht habe, nämlich Dich, meinen einzigen Trost, meine einzige Hoff- nung, den einzigen Schatz meiner Seele. Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
O mein Jesu! woher kommt mir dieses, daß Du, mein großer Gott, Dich würdigest, zu mir zu kommen!
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jede Ueberanstrengung oder Erzwungenheit in der An-
dacht. Suche vielmehr mit aller Ruhe gläubig daran
zu denken, was Heiliges du vornimmst, und demütig,
vertrauensvoll, mit kindlichem Sinn den Heiland zu
erwarten und zu empfangen. Du mußt Ihm nichts
entgegenbringen als ein reines und empfängliches Herz,
das weitere ist dann Sache seiner Freigebigkeit. Bitte
den heiligen Schutzengel, in diesen heiligen Augenblicken
jede Zerstreuung und Versuchung von dir ferne zu
halten. Beim Gange zur Kommunionbank, an dersel-
ben und bei der Rückkehr betrachte die Worte, mit
denen die heilige Kommunion gespendet wird: O Herr,
– (übe den Glauben und die Anbetung) – ich bin nicht
würdig, daß Du eingehest unter mein Dach
– (hier erwecke Reue und Demut), – sondern sprich
nur ein Wort, so wird gesund meine Seele,
– (erwecke Vertrauen und Sehnsucht).
Nach der heiligen Kommunion.
Betrachte, was oben vor der heiligen Kommunion
empfohlen worden. Begrüße Jesum Christum nicht
bloß mit dem Munde, sondern mit gerührtem Herzen
ungefähr also:
O liebreichster Jesu! nun habe ich ge-
funden, was ich gesucht habe, nämlich Dich,
meinen einzigen Trost, meine einzige Hoff-
nung, den einzigen Schatz meiner Seele. Du
bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
O mein Jesu! woher kommt mir dieses,
daß Du, mein großer Gott, Dich würdigest,
zu mir zu kommen!
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/404>, abgerufen am 24.11.2024.
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