verliehen, und ich sage Dir dafür von Herzen Dank. Wenn ich gerade jetzt vor Dir Rechen- schaft ablegen müßte über die empfangenen Gnaden und die übernommenen Pflichten, so hätte ich allen Grund vor deiner Ge- rechtigkeit zu zittern. Ich bitte Dich de- mütig um Verzeihung für alle Untreue und Nachlässigkeit in Erfüllung meiner Standes- pflichten. Es ist mein ernstlicher Wille, in den Jahren, die Du mir noch schenkest, Dir getreuer zu dienen. Erneuere nur in mir die Gnade, die ich zur Erfüllung meiner Gatten- und Vaterpflichten von Dir empfan- gen habe.
Gieb, daß ich mit meiner Gattin in Frieden, Liebe und Treue zusammenlebe, ge- treulich für sie sorge und von ihr unterstützt werde, sie durch meinen christlichen Wandel erbaue, und von ihr mich zum Guten an- leiten lasse, daß wir einander aufmuntern und trösten in den Sorgen dieses Lebens, und uns gegenseitig Führer zum Himmel werden.
Auf die Kinder, die Du mir anvertraut hast, kann ich nur mit beklommenem Herzen schauen, und zwar um so mehr, je lieber sie mir sind. Wie kostbar sind ihre unsterb-
verliehen, und ich sage Dir dafür von Herzen Dank. Wenn ich gerade jetzt vor Dir Rechen- schaft ablegen müßte über die empfangenen Gnaden und die übernommenen Pflichten, so hätte ich allen Grund vor deiner Ge- rechtigkeit zu zittern. Ich bitte Dich de- mütig um Verzeihung für alle Untreue und Nachlässigkeit in Erfüllung meiner Standes- pflichten. Es ist mein ernstlicher Wille, in den Jahren, die Du mir noch schenkest, Dir getreuer zu dienen. Erneuere nur in mir die Gnade, die ich zur Erfüllung meiner Gatten- und Vaterpflichten von Dir empfan- gen habe.
Gieb, daß ich mit meiner Gattin in Frieden, Liebe und Treue zusammenlebe, ge- treulich für sie sorge und von ihr unterstützt werde, sie durch meinen christlichen Wandel erbaue, und von ihr mich zum Guten an- leiten lasse, daß wir einander aufmuntern und trösten in den Sorgen dieses Lebens, und uns gegenseitig Führer zum Himmel werden.
Auf die Kinder, die Du mir anvertraut hast, kann ich nur mit beklommenem Herzen schauen, und zwar um so mehr, je lieber sie mir sind. Wie kostbar sind ihre unsterb-
<TEI><text><body><div><div><div><p><pbfacs="#f0463"xml:id="E29V3_001_1895_pb0447_0001"n="447"/>
verliehen, und ich sage Dir dafür von Herzen<lb/>
Dank. Wenn ich gerade jetzt vor Dir Rechen-<lb/>
schaft ablegen müßte über die empfangenen<lb/>
Gnaden und die übernommenen Pflichten,<lb/>
so hätte ich allen Grund vor deiner Ge-<lb/>
rechtigkeit zu zittern. Ich bitte Dich de-<lb/>
mütig um Verzeihung für alle Untreue und<lb/>
Nachlässigkeit in Erfüllung meiner Standes-<lb/>
pflichten. Es ist mein ernstlicher Wille, in<lb/>
den Jahren, die Du mir noch schenkest, Dir<lb/>
getreuer zu dienen. Erneuere nur in mir<lb/>
die Gnade, die ich zur Erfüllung meiner<lb/>
Gatten- und Vaterpflichten von Dir empfan-<lb/>
gen habe.</p><p>Gieb, daß ich mit meiner Gattin in<lb/>
Frieden, Liebe und Treue zusammenlebe, ge-<lb/>
treulich für sie sorge und von ihr unterstützt<lb/>
werde, sie durch meinen christlichen Wandel<lb/>
erbaue, und von ihr mich zum Guten an-<lb/>
leiten lasse, daß wir einander aufmuntern<lb/>
und trösten in den Sorgen dieses Lebens,<lb/>
und uns gegenseitig Führer zum Himmel<lb/>
werden.</p><p>Auf die Kinder, die Du mir anvertraut<lb/>
hast, kann ich nur mit beklommenem Herzen<lb/>
schauen, und zwar um so mehr, je lieber<lb/>
sie mir sind. Wie kostbar sind ihre unsterb-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[447/0463]
verliehen, und ich sage Dir dafür von Herzen
Dank. Wenn ich gerade jetzt vor Dir Rechen-
schaft ablegen müßte über die empfangenen
Gnaden und die übernommenen Pflichten,
so hätte ich allen Grund vor deiner Ge-
rechtigkeit zu zittern. Ich bitte Dich de-
mütig um Verzeihung für alle Untreue und
Nachlässigkeit in Erfüllung meiner Standes-
pflichten. Es ist mein ernstlicher Wille, in
den Jahren, die Du mir noch schenkest, Dir
getreuer zu dienen. Erneuere nur in mir
die Gnade, die ich zur Erfüllung meiner
Gatten- und Vaterpflichten von Dir empfan-
gen habe.
Gieb, daß ich mit meiner Gattin in
Frieden, Liebe und Treue zusammenlebe, ge-
treulich für sie sorge und von ihr unterstützt
werde, sie durch meinen christlichen Wandel
erbaue, und von ihr mich zum Guten an-
leiten lasse, daß wir einander aufmuntern
und trösten in den Sorgen dieses Lebens,
und uns gegenseitig Führer zum Himmel
werden.
Auf die Kinder, die Du mir anvertraut
hast, kann ich nur mit beklommenem Herzen
schauen, und zwar um so mehr, je lieber
sie mir sind. Wie kostbar sind ihre unsterb-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/463>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.