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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Ew'ge Wächter ächter Weihe,
Als, erhoben vom Verderben
Und vom Jammer, da die Dreie
Einsam traten in das Freie,
Frei zu leben und zu sterben.
Und so wachen heute Viele
Einsam über ihrem Kummer;
Unerquickt von falschem Schlummer,
Aus des Wechsels wildem Spiele
Schauend fromm nach Einem Ziele.
Durch die öde, stumme Leere
Fühl' ich mich Euch still verbündet;
Ob der Tag das Recht verkehre,
Ewig strahlt der Stern der Ehre,
Kühn in heil'ger Nacht entzündet.

Ew'ge Waͤchter aͤchter Weihe,
Als, erhoben vom Verderben
Und vom Jammer, da die Dreie
Einſam traten in das Freie,
Frei zu leben und zu ſterben.
Und ſo wachen heute Viele
Einſam uͤber ihrem Kummer;
Unerquickt von falſchem Schlummer,
Aus des Wechſels wildem Spiele
Schauend fromm nach Einem Ziele.
Durch die oͤde, ſtumme Leere
Fuͤhl' ich mich Euch ſtill verbuͤndet;
Ob der Tag das Recht verkehre,
Ewig ſtrahlt der Stern der Ehre,
Kuͤhn in heil'ger Nacht entzuͤndet.

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[148/0166] Ew'ge Waͤchter aͤchter Weihe, Als, erhoben vom Verderben Und vom Jammer, da die Dreie Einſam traten in das Freie, Frei zu leben und zu ſterben. Und ſo wachen heute Viele Einſam uͤber ihrem Kummer; Unerquickt von falſchem Schlummer, Aus des Wechſels wildem Spiele Schauend fromm nach Einem Ziele. Durch die oͤde, ſtumme Leere Fuͤhl' ich mich Euch ſtill verbuͤndet; Ob der Tag das Recht verkehre, Ewig ſtrahlt der Stern der Ehre, Kuͤhn in heil'ger Nacht entzuͤndet.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/166>, abgerufen am 11.12.2024.