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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Nachtgruß.
Weil jetzo alles stille ist
Und alle Menschen schlafen,
Mein Seel' das ew'ge Licht begrüßt,
Ruht wie ein Schiff im Hafen.
Der falsche Fleiß, die Eitelkeit,
Was Keinen mag erlaben,
Darin der Tag das Herz zerstreut,
Liegt alles tief begraben.
Ein andrer König wunderreich
Mit königlichen Sinnen
Zieht herrlich ein im stillen Reich,
Besteigt die ew'gen Zinnen.

Nachtgruß.
Weil jetzo alles ſtille iſt
Und alle Menſchen ſchlafen,
Mein Seel' das ew'ge Licht begruͤßt,
Ruht wie ein Schiff im Hafen.
Der falſche Fleiß, die Eitelkeit,
Was Keinen mag erlaben,
Darin der Tag das Herz zerſtreut,
Liegt alles tief begraben.
Ein andrer Koͤnig wunderreich
Mit koͤniglichen Sinnen
Zieht herrlich ein im ſtillen Reich,
Beſteigt die ew'gen Zinnen.

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[357/0375] Nachtgruß. Weil jetzo alles ſtille iſt Und alle Menſchen ſchlafen, Mein Seel' das ew'ge Licht begruͤßt, Ruht wie ein Schiff im Hafen. Der falſche Fleiß, die Eitelkeit, Was Keinen mag erlaben, Darin der Tag das Herz zerſtreut, Liegt alles tief begraben. Ein andrer Koͤnig wunderreich Mit koͤniglichen Sinnen Zieht herrlich ein im ſtillen Reich, Beſteigt die ew'gen Zinnen.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/375>, abgerufen am 21.11.2024.