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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Und an ächten Schmerzen ranken
Himmelwärts sich die Gedanken.
Schweigend scharrt er ein die Stille,
Pflanzt ein Kreuz hoch auf ihr Grab,
Wirft von sich die seid'ne Hülle,
Leget Schwert und Mantel ab,
Kleidet sich in rauhe Felle,
Haut in Fels sich die Kapelle.
Ueber'm Rauschen dunkler Wogen
In der wilden Einsamkeit,
Hausend auf dem Felsenbogen,
Ringt er fromm mit seinem Leid,
Hat, da manches Jahr entschwunden,
Heimath, Braut und Ruh' gefunden. --
Viele Schiffe drunten gehen
An dem schönen Inselland,
Sehen hoch das Kreuz noch stehen,
Warnend von der Felsenwand;
Und des strengen Büßers Kunde
Gehet fromm von Mund zu Munde.

Und an aͤchten Schmerzen ranken
Himmelwaͤrts ſich die Gedanken.
Schweigend ſcharrt er ein die Stille,
Pflanzt ein Kreuz hoch auf ihr Grab,
Wirft von ſich die ſeid'ne Huͤlle,
Leget Schwert und Mantel ab,
Kleidet ſich in rauhe Felle,
Haut in Fels ſich die Kapelle.
Ueber'm Rauſchen dunkler Wogen
In der wilden Einſamkeit,
Hauſend auf dem Felſenbogen,
Ringt er fromm mit ſeinem Leid,
Hat, da manches Jahr entſchwunden,
Heimath, Braut und Ruh' gefunden. —
Viele Schiffe drunten gehen
An dem ſchoͤnen Inſelland,
Sehen hoch das Kreuz noch ſtehen,
Warnend von der Felſenwand;
Und des ſtrengen Buͤßers Kunde
Gehet fromm von Mund zu Munde.

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[411/0429] Und an aͤchten Schmerzen ranken Himmelwaͤrts ſich die Gedanken. Schweigend ſcharrt er ein die Stille, Pflanzt ein Kreuz hoch auf ihr Grab, Wirft von ſich die ſeid'ne Huͤlle, Leget Schwert und Mantel ab, Kleidet ſich in rauhe Felle, Haut in Fels ſich die Kapelle. Ueber'm Rauſchen dunkler Wogen In der wilden Einſamkeit, Hauſend auf dem Felſenbogen, Ringt er fromm mit ſeinem Leid, Hat, da manches Jahr entſchwunden, Heimath, Braut und Ruh' gefunden. — Viele Schiffe drunten gehen An dem ſchoͤnen Inſelland, Sehen hoch das Kreuz noch ſtehen, Warnend von der Felſenwand; Und des ſtrengen Buͤßers Kunde Gehet fromm von Mund zu Munde.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/429>, abgerufen am 21.11.2024.