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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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"Hast viel erfahren, willst Du ewig wandern?"
Sprach drauf sein Wirth mit herzlichem Vertrau'n,
"Hier kannst Du froh genießen wie die andern,
Am eig'nen Heerd Dein kleines Gärtchen bau'n,
Des Nachbars Töchter haben reiche Truhen,
Ruh' endlich aus, brauchst nicht allein zu ruhen."
Da stand der Wandrer auf, es blühten Sterne
Schon aus dem Dunkel über'm stillen Land,
"Gesegn' euch Gott! mein Heimathland liegt ferne. --"
Und als er von den beiden sich gewandt,
Kam himmlisch Klingen von der Waldeswiese --
So sternklar war noch keine Nacht wie diese.

„Haſt viel erfahren, willſt Du ewig wandern?“
Sprach drauf ſein Wirth mit herzlichem Vertrau'n,
„Hier kannſt Du froh genießen wie die andern,
Am eig'nen Heerd Dein kleines Gaͤrtchen bau'n,
Des Nachbars Toͤchter haben reiche Truhen,
Ruh' endlich aus, brauchſt nicht allein zu ruhen.“
Da ſtand der Wandrer auf, es bluͤhten Sterne
Schon aus dem Dunkel uͤber'm ſtillen Land,
„Geſegn' euch Gott! mein Heimathland liegt ferne. —“
Und als er von den beiden ſich gewandt,
Kam himmliſch Klingen von der Waldeswieſe —
So ſternklar war noch keine Nacht wie dieſe.

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[425/0443] „Haſt viel erfahren, willſt Du ewig wandern?“ Sprach drauf ſein Wirth mit herzlichem Vertrau'n, „Hier kannſt Du froh genießen wie die andern, Am eig'nen Heerd Dein kleines Gaͤrtchen bau'n, Des Nachbars Toͤchter haben reiche Truhen, Ruh' endlich aus, brauchſt nicht allein zu ruhen.“ Da ſtand der Wandrer auf, es bluͤhten Sterne Schon aus dem Dunkel uͤber'm ſtillen Land, „Geſegn' euch Gott! mein Heimathland liegt ferne. —“ Und als er von den beiden ſich gewandt, Kam himmliſch Klingen von der Waldeswieſe — So ſternklar war noch keine Nacht wie dieſe.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/443>, abgerufen am 21.11.2024.