So grüne war der Rasen, Es rauschte Bach und Baum, Sein Roß thät stille grasen Und alles wie ein Traum.
Die Wolken sah er gehen, Die schifften immer zu, Er konnt' nicht widerstehen, -- Die Augen sanken ihm zu.
Nun hört' er Stimmen rinnen, Als wie der Liebsten Gruß, Er konnt' sich nicht besinnen -- Bis ihn erweckt ein Kuß.
Wie prächtig glänzt die Aue! Wie Gold der Quell nun floß, Und einer süßen Fraue Lag er im weichen Schooß.
"Herr Ritter! wollt Ihr wohnen Bei mir im grünen Haus: Aus allen Blumenkronen Wind' ich Euch einen Strauß!
Der Wald ringsum wird wachen, Wie wir beisammen sein, Der Kukuk schelmisch lachen, Und alles fröhlich sein."
So gruͤne war der Raſen, Es rauſchte Bach und Baum, Sein Roß thaͤt ſtille graſen Und alles wie ein Traum.
Die Wolken ſah er gehen, Die ſchifften immer zu, Er konnt' nicht widerſtehen, — Die Augen ſanken ihm zu.
Nun hoͤrt' er Stimmen rinnen, Als wie der Liebſten Gruß, Er konnt' ſich nicht beſinnen — Bis ihn erweckt ein Kuß.
Wie praͤchtig glaͤnzt die Aue! Wie Gold der Quell nun floß, Und einer ſuͤßen Fraue Lag er im weichen Schooß.
„Herr Ritter! wollt Ihr wohnen Bei mir im gruͤnen Haus: Aus allen Blumenkronen Wind' ich Euch einen Strauß!
Der Wald ringsum wird wachen, Wie wir beiſammen ſein, Der Kukuk ſchelmiſch lachen, Und alles froͤhlich ſein.“
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[434/0452]
So gruͤne war der Raſen,
Es rauſchte Bach und Baum,
Sein Roß thaͤt ſtille graſen
Und alles wie ein Traum.
Die Wolken ſah er gehen,
Die ſchifften immer zu,
Er konnt' nicht widerſtehen, —
Die Augen ſanken ihm zu.
Nun hoͤrt' er Stimmen rinnen,
Als wie der Liebſten Gruß,
Er konnt' ſich nicht beſinnen —
Bis ihn erweckt ein Kuß.
Wie praͤchtig glaͤnzt die Aue!
Wie Gold der Quell nun floß,
Und einer ſuͤßen Fraue
Lag er im weichen Schooß.
„Herr Ritter! wollt Ihr wohnen
Bei mir im gruͤnen Haus:
Aus allen Blumenkronen
Wind' ich Euch einen Strauß!
Der Wald ringsum wird wachen,
Wie wir beiſammen ſein,
Der Kukuk ſchelmiſch lachen,
Und alles froͤhlich ſein.“
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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/452>, abgerufen am 17.06.2024.
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