Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eichendorff, Joseph von: Die Glücksritter. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 87–159. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

Bild:
<< vorherige Seite

der abenteuerlich humoristischen Muse einen Tanzboden gewähren, desgleichen der Volkswitz "zwischen Pfingsten und Bruchsal" zu finden glaubt. Während Arnim aus jener Zeit schwerfällig ein Zeitbild Philander's von Sittewald, des alten Lebensbilderzeichners, aufwärmt, leistet Eichendorff mit seiner freien Erfindung viel mehr, und gerade das tolle Radschlagen des Zufalls, das im "Taugenichts" etwas bedenklich erscheinen kann, dient in den "Glücksrittern" nur zur Erhöhung der Zeitfarbe. Frau Abenteure saus't auf Windesflügeln über Berg und Thal, um zuletzt "in den Wäldern selig verschollen" zu bleiben.

Und so sei neben Novellen, die ihrem Begriffe strenger entsprechen, auch diesem erheiternden Capriccio sein wohlverdienter Platz gegönnt.

der abenteuerlich humoristischen Muse einen Tanzboden gewähren, desgleichen der Volkswitz „zwischen Pfingsten und Bruchsal“ zu finden glaubt. Während Arnim aus jener Zeit schwerfällig ein Zeitbild Philander's von Sittewald, des alten Lebensbilderzeichners, aufwärmt, leistet Eichendorff mit seiner freien Erfindung viel mehr, und gerade das tolle Radschlagen des Zufalls, das im „Taugenichts“ etwas bedenklich erscheinen kann, dient in den „Glücksrittern“ nur zur Erhöhung der Zeitfarbe. Frau Abenteure saus't auf Windesflügeln über Berg und Thal, um zuletzt „in den Wäldern selig verschollen“ zu bleiben.

Und so sei neben Novellen, die ihrem Begriffe strenger entsprechen, auch diesem erheiternden Capriccio sein wohlverdienter Platz gegönnt.

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface">
        <p><pb facs="#f0008"/>
der abenteuerlich humoristischen Muse einen Tanzboden gewähren, desgleichen der Volkswitz &#x201E;zwischen Pfingsten und Bruchsal&#x201C; zu finden glaubt. Während Arnim aus jener Zeit schwerfällig ein Zeitbild Philander's von Sittewald, des alten Lebensbilderzeichners, aufwärmt, leistet Eichendorff mit seiner freien Erfindung viel mehr, und gerade das tolle Radschlagen des Zufalls, das im &#x201E;Taugenichts&#x201C; etwas bedenklich erscheinen kann, dient in den &#x201E;Glücksrittern&#x201C; nur zur Erhöhung der Zeitfarbe. Frau Abenteure saus't auf Windesflügeln über Berg und Thal, um zuletzt &#x201E;in den Wäldern selig verschollen&#x201C; zu bleiben.</p><lb/>
        <p>Und so sei neben Novellen, die ihrem Begriffe strenger entsprechen, auch diesem erheiternden Capriccio sein wohlverdienter Platz gegönnt.</p><lb/>
        <byline>
          <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118778277">K.</persName>
        </byline><lb/>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0008] der abenteuerlich humoristischen Muse einen Tanzboden gewähren, desgleichen der Volkswitz „zwischen Pfingsten und Bruchsal“ zu finden glaubt. Während Arnim aus jener Zeit schwerfällig ein Zeitbild Philander's von Sittewald, des alten Lebensbilderzeichners, aufwärmt, leistet Eichendorff mit seiner freien Erfindung viel mehr, und gerade das tolle Radschlagen des Zufalls, das im „Taugenichts“ etwas bedenklich erscheinen kann, dient in den „Glücksrittern“ nur zur Erhöhung der Zeitfarbe. Frau Abenteure saus't auf Windesflügeln über Berg und Thal, um zuletzt „in den Wäldern selig verschollen“ zu bleiben. Und so sei neben Novellen, die ihrem Begriffe strenger entsprechen, auch diesem erheiternden Capriccio sein wohlverdienter Platz gegönnt. K.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T14:27:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T14:27:42Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gluecksritter_1910
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gluecksritter_1910/8
Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Die Glücksritter. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 87–159. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gluecksritter_1910/8>, abgerufen am 21.11.2024.