Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.ich nun allein diesem Probatum est, so kan ich Vor etlichen Jahren habe ich eine Adeliche Viel
ich nun allein dieſem Probatum eſt, ſo kan ich Vor etlichen Jahren habe ich eine Adeliche Viel
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <floatingText> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f1037" n="1021"/> ich nun allein dieſem <hi rendition="#aq">Probatum eſt,</hi> ſo kan ich<lb/> gar leicht verfuͤhrt werden/ dann ich habe ſchon<lb/> etliche mahl geſehen/ daß die Weiber mit ſolchem<lb/> Muſcatennuß-Saͤlblein/ und Schnecken-Pfla-<lb/> ſter die <hi rendition="#aq">Catharr</hi> bey den Kindern wohl geſtillet/<lb/> allein die Feuchtigkeiten ſeyn im Kopff ſtecken<lb/> blieben/ und haben ein Fraiß verurſachet/ daran<lb/> ſie auch geſtorben.</p><lb/> <p>Vor etlichen Jahren habe ich eine Adeliche<lb/> Frau in meiner <hi rendition="#aq">Cur</hi> gehabt/ die ihr eben auff ge-<lb/> dachte Weiß den <hi rendition="#aq">Catharr</hi> geſtillt/ darauff aber<lb/> ſo groſſe Haupt-Schmertzen/ Schwachheiten/<lb/> und Ohnmachten erfolget/ daß ich lange Zeit<lb/> darzu gebraucht/ ehe ich ſie voͤlliglich habe <hi rendition="#aq">curi-</hi><lb/> ren koͤnnen. Andere unzaͤhlbare Begebenhei-<lb/> ten zu geſchweigen/ wo dieſes narriſche/ und affi-<lb/> ſche <hi rendition="#aq">Probatum eſt,</hi> der beſte und <hi rendition="#aq">approbir</hi>teſte<lb/> Weg geweſen/ daran viel tauſend Patienten<lb/> zum Kirch-oder Freyt-Hof ohne einige Jrrgaͤn-<lb/> ge gewandert ſeyn; bleibt derohalben noch un-<lb/> fehlbahr wahr/ jenes uralte Geſetz/ daß zwar ei-<lb/> ne Kunſt ſey/ Eichen-Miſpel-Salben zu kochen/<lb/> Clyſtier zu <hi rendition="#aq">præparir</hi>en/ Purgier-Traͤncklein zu<lb/> ſieden/ Wurm-und Ruhr-Pulver/ wie auch an-<lb/> dere gute Mittel zu machen/ noch aber eine zehn-<lb/> mahl groͤſſere Kunſt/ dieſe jetzt ernennte <hi rendition="#aq">Medica-<lb/> ment</hi>en im rechten Zuſtand/ und bequemer Zeit<lb/> zu gebrauchen wiſſen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Viel</fw><lb/> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [1021/1037]
ich nun allein dieſem Probatum eſt, ſo kan ich
gar leicht verfuͤhrt werden/ dann ich habe ſchon
etliche mahl geſehen/ daß die Weiber mit ſolchem
Muſcatennuß-Saͤlblein/ und Schnecken-Pfla-
ſter die Catharr bey den Kindern wohl geſtillet/
allein die Feuchtigkeiten ſeyn im Kopff ſtecken
blieben/ und haben ein Fraiß verurſachet/ daran
ſie auch geſtorben.
Vor etlichen Jahren habe ich eine Adeliche
Frau in meiner Cur gehabt/ die ihr eben auff ge-
dachte Weiß den Catharr geſtillt/ darauff aber
ſo groſſe Haupt-Schmertzen/ Schwachheiten/
und Ohnmachten erfolget/ daß ich lange Zeit
darzu gebraucht/ ehe ich ſie voͤlliglich habe curi-
ren koͤnnen. Andere unzaͤhlbare Begebenhei-
ten zu geſchweigen/ wo dieſes narriſche/ und affi-
ſche Probatum eſt, der beſte und approbirteſte
Weg geweſen/ daran viel tauſend Patienten
zum Kirch-oder Freyt-Hof ohne einige Jrrgaͤn-
ge gewandert ſeyn; bleibt derohalben noch un-
fehlbahr wahr/ jenes uralte Geſetz/ daß zwar ei-
ne Kunſt ſey/ Eichen-Miſpel-Salben zu kochen/
Clyſtier zu præpariren/ Purgier-Traͤncklein zu
ſieden/ Wurm-und Ruhr-Pulver/ wie auch an-
dere gute Mittel zu machen/ noch aber eine zehn-
mahl groͤſſere Kunſt/ dieſe jetzt ernennte Medica-
menten im rechten Zuſtand/ und bequemer Zeit
zu gebrauchen wiſſen.
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