wann sie unterdessen solte seyn verlohren wor- den, welches auch Apollo selbsten mit einer schrifftlichen Attestation bekräfftigen würde.
Das sechste Capittel. Wann es eigentlich erlaubt folgenden Schluß zu machen: diese Artzney hat dem Peter gedienet, ergo kan sie dem Paul auch dienen.
JCh antworte, daß dieses bißweilen er- laubet sey, wann nehmlich alle Ursa- chen der Kranckheit, und alle Umb- ständ wohl werden in acht genom- men: Zum Exempel, einer ist voll Galle, isset darneben viel Obst, das trucket ihm im Magen, macht ein Uberbrechen, und erfolgt ein dreytägliches Fieber; diesem gebe ich ein lin- des Brech-Pulver ein, die Gall wird ausge- führt, und das Fieber bleibt aus. Ein ande- ter starcker Gallsüchtiger Jüngling hat sich auch im Obst übergessen, er ist auch zum Bre- chen geneigt, und hat ein dreytägliches Fieber, die Brust, und das Haupt ist beyneben gut, kei- ne Verstopffungen weder andere Verhinder- nisse seyn verhanden, diesem kan ich also ohne allen Scrupel das vorgedachte Brech-Pulver [e]ingeben, und werde darmit guten Effect thun.
Aber
wann ſie unterdeſſen ſolte ſeyn verlohren wor- den, welches auch Apollo ſelbſten mit einer ſchrifftlichen Atteſtation bekraͤfftigen wuͤrde.
Das ſechſte Capittel. Wann es eigentlich erlaubt folgenden Schluß zu machen: dieſe Artzney hat dem Peter gedienet, ergo kan ſie dem Paul auch dienen.
JCh antworte, daß dieſes bißweilen er- laubet ſey, wann nehmlich alle Urſa- chen der Kranckheit, und alle Umb- ſtaͤnd wohl werden in acht genom- men: Zum Exempel, einer iſt voll Galle, iſſet darneben viel Obſt, das trucket ihm im Magen, macht ein Uberbrechen, und erfolgt ein dreytaͤgliches Fieber; dieſem gebe ich ein lin- des Brech-Pulver ein, die Gall wird ausge- fuͤhrt, und das Fieber bleibt aus. Ein ande- ter ſtarcker Gallſuͤchtiger Juͤngling hat ſich auch im Obſt uͤbergeſſen, er iſt auch zum Bre- chen geneigt, und hat ein dreytaͤgliches Fieber, die Bruſt, und das Haupt iſt beyneben gut, kei- ne Verſtopffungen weder andere Verhinder- niſſe ſeyn verhanden, dieſem kan ich alſo ohne allen Scrupel das vorgedachte Brech-Pulver [e]ingeben, und werde darmit guten Effect thun.
Aber
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wann ſie unterdeſſen ſolte ſeyn verlohren wor-
den, welches auch Apollo ſelbſten mit einer
ſchrifftlichen Atteſtation bekraͤfftigen wuͤrde.
Das ſechſte Capittel.
Wann es eigentlich erlaubt folgenden
Schluß zu machen: dieſe Artzney hat dem
Peter gedienet, ergo kan ſie dem
Paul auch dienen.
JCh antworte, daß dieſes bißweilen er-
laubet ſey, wann nehmlich alle Urſa-
chen der Kranckheit, und alle Umb-
ſtaͤnd wohl werden in acht genom-
men: Zum Exempel, einer iſt voll
Galle, iſſet darneben viel Obſt, das trucket ihm
im Magen, macht ein Uberbrechen, und erfolgt
ein dreytaͤgliches Fieber; dieſem gebe ich ein lin-
des Brech-Pulver ein, die Gall wird ausge-
fuͤhrt, und das Fieber bleibt aus. Ein ande-
ter ſtarcker Gallſuͤchtiger Juͤngling hat ſich
auch im Obſt uͤbergeſſen, er iſt auch zum Bre-
chen geneigt, und hat ein dreytaͤgliches Fieber,
die Bruſt, und das Haupt iſt beyneben gut, kei-
ne Verſtopffungen weder andere Verhinder-
niſſe ſeyn verhanden, dieſem kan ich alſo ohne
allen Scrupel das vorgedachte Brech-Pulver
eingeben, und werde darmit guten Effect thun.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 1030. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/1046>, abgerufen am 22.11.2024.
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