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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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Flickwerck wolt auch umbgehen, so gebet Ach-
tung, daß ihr nicht den Fleck neben das Loch
setzet.

Vor drey Jahren hatte ein Kind die Blat-
tern, die gescheidten Weiber die ohne diß das
Graß wachsen, die Flöhe husten, und die Mu-
cken niesen hören, waren der Meynung, das
Kind sey verschryen, dahero machten sie eine
überaus kräfftige Mixtur, von Myrren, Urin,
Weichbrunn, Kaspel oder Wasser, so in der
Küche vom Abwaschen übrig bleibt, weichten
darinn Tüchlein, und umbwickleten das gantze
Kind, was geschicht? die Blattern schlagen zu-
rück, das Kind stirbt. Daß heist ja den Fleck
neben das Loch gesetzet. Jch habe einen Geist-
lichen gekennt, dieser fienge nach einem Fall an
zu hincken, der Bader, welcher sonst den Theo-
phrastum
wie einem Bisem-Knopff allezeit für
der Nasen hatte, vermeynte, das Knye wäre
verletzet, und applicirte darauff viel Pflaster
und Salben, aber alles vergebens, endlich
wird er abgedancket, und ein anderer Bader
beruffen, dieser befindet, daß der Zustand, nicht
im Knye, sondern oben umbs Creutz sey, ap-
plicir
et auch seine Sachen, und der Patient
wird glücklich curirt; da heist es ja ebenfalls so-
wohl das Pflaster, als den Fleck neben das Loch
gesetzet. Ein ander fällt ihm einen Fuß aus,

der
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Flickwerck wolt auch umbgehen, ſo gebet Ach-
tung, daß ihr nicht den Fleck neben das Loch
ſetzet.

Vor drey Jahren hatte ein Kind die Blat-
tern, die geſcheidten Weiber die ohne diß das
Graß wachſen, die Floͤhe huſten, und die Mu-
cken nieſen hoͤren, waren der Meynung, das
Kind ſey verſchryen, dahero machten ſie eine
uͤberaus kraͤfftige Mixtur, von Myrren, Urin,
Weichbrunn, Kaſpel oder Waſſer, ſo in der
Kuͤche vom Abwaſchen uͤbrig bleibt, weichten
darinn Tuͤchlein, und umbwickleten das gantze
Kind, was geſchicht? die Blattern ſchlagen zu-
ruͤck, das Kind ſtirbt. Daß heiſt ja den Fleck
neben das Loch geſetzet. Jch habe einen Geiſt-
lichen gekennt, dieſer fienge nach einem Fall an
zu hincken, der Bader, welcher ſonſt den Theo-
phraſtum
wie einem Biſem-Knopff allezeit fuͤr
der Naſen hatte, vermeynte, das Knye waͤre
verletzet, und applicirte darauff viel Pflaſter
und Salben, aber alles vergebens, endlich
wird er abgedancket, und ein anderer Bader
beruffen, dieſer befindet, daß der Zuſtand, nicht
im Knye, ſondern oben umbs Creutz ſey, ap-
plicir
et auch ſeine Sachen, und der Patient
wird gluͤcklich curirt; da heiſt es ja ebenfalls ſo-
wohl das Pflaſter, als den Fleck neben das Loch
geſetzet. Ein ander faͤllt ihm einen Fuß aus,

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[1045/1061] Flickwerck wolt auch umbgehen, ſo gebet Ach- tung, daß ihr nicht den Fleck neben das Loch ſetzet. Vor drey Jahren hatte ein Kind die Blat- tern, die geſcheidten Weiber die ohne diß das Graß wachſen, die Floͤhe huſten, und die Mu- cken nieſen hoͤren, waren der Meynung, das Kind ſey verſchryen, dahero machten ſie eine uͤberaus kraͤfftige Mixtur, von Myrren, Urin, Weichbrunn, Kaſpel oder Waſſer, ſo in der Kuͤche vom Abwaſchen uͤbrig bleibt, weichten darinn Tuͤchlein, und umbwickleten das gantze Kind, was geſchicht? die Blattern ſchlagen zu- ruͤck, das Kind ſtirbt. Daß heiſt ja den Fleck neben das Loch geſetzet. Jch habe einen Geiſt- lichen gekennt, dieſer fienge nach einem Fall an zu hincken, der Bader, welcher ſonſt den Theo- phraſtum wie einem Biſem-Knopff allezeit fuͤr der Naſen hatte, vermeynte, das Knye waͤre verletzet, und applicirte darauff viel Pflaſter und Salben, aber alles vergebens, endlich wird er abgedancket, und ein anderer Bader beruffen, dieſer befindet, daß der Zuſtand, nicht im Knye, ſondern oben umbs Creutz ſey, ap- pliciret auch ſeine Sachen, und der Patient wird gluͤcklich curirt; da heiſt es ja ebenfalls ſo- wohl das Pflaſter, als den Fleck neben das Loch geſetzet. Ein ander faͤllt ihm einen Fuß aus, der U u u 3

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 1045. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/1061>, abgerufen am 22.11.2024.