Knechten, nachdem er das Commando seinen Lieutenant anbefohlen hatte, in aller Eile fort; Eckarth aber, nachdem er ausgeruhet hatte, gieng zu Ehrenfrieden, welcher nach gehaltenen Mittags-Essen, mit Mülard und Eckarthen in seinen Garten fuhr, woselbst sie auch in die drey Tage lang verblieben, und mit allerhand Freundschaffts-Vergnügun- gen sich ergötzten. Unter andern sagte Eh- renfried gegen Mülarden auf befragen: Ob er denn kein Kind mehr hätte als die eintzige Tochter? wie er noch einen Sohn, der sich vorjetzo auff der hohe Schuhle Plissana auff- hielte, Nahmens Siegfried nebenst der Toch- ter erzeuget hätte. Wohl denn sprach Mü- lard, meine Haushaltung belaufft sich auff gleiche Zahl, einen Sohn der auch auff der Universität Plissana studieret, und eine Toch- ter, mit des Herrn Bruders seiner bey nahe in einen Alter; Weil nun mein Sohn in stu- dio juridico bereits absolvirt hat, bin ich ge- sonnen ihn ehistens reisen zu lassen. Glei- ches Sinnes bin ich auch mit meinen Sohne vorzunehmen, versetzte Ehrenfried, zumahln er in Studio Medico das Seine ziemlich ge- than, und unlängst summa cum laude dis- putiret hat: Nachdem wir nun beyderseits gleicher Meynung sind: Zweiffelt mir nicht,
der
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Knechten, nachdem er das Commando ſeinen Lieutenant anbefohlen hatte, in aller Eile fort; Eckarth aber, nachdem er ausgeruhet hatte, gieng zu Ehrenfrieden, welcher nach gehaltenen Mittags-Eſſen, mit Muͤlard und Eckarthen in ſeinen Garten fuhr, woſelbſt ſie auch in die drey Tage lang verblieben, und mit allerhand Freundſchaffts-Vergnuͤgun- gen ſich ergoͤtzten. Unter andern ſagte Eh- renfried gegen Muͤlarden auf befragen: Ob er denn kein Kind mehr haͤtte als die eintzige Tochter? wie er noch einen Sohn, der ſich vorjetzo auff der hohe Schuhle Pliſſana auff- hielte, Nahmens Siegfried nebenſt der Toch- ter erzeuget haͤtte. Wohl denn ſprach Muͤ- lard, meine Haushaltung belaufft ſich auff gleiche Zahl, einen Sohn der auch auff der Univerſitaͤt Pliſſana ſtudieret, und eine Toch- ter, mit des Herrn Bruders ſeiner bey nahe in einen Alter; Weil nun mein Sohn in ſtu- dio juridico bereits abſolvirt hat, bin ich ge- ſonnen ihn ehiſtens reiſen zu laſſen. Glei- ches Sinnes bin ich auch mit meinen Sohne vorzunehmen, verſetzte Ehrenfried, zumahln er in Studio Medico das Seine ziemlich ge- than, und unlaͤngſt ſumma cum laude dis- putiret hat: Nachdem wir nun beyderſeits gleicher Meynung ſind: Zweiffelt mir nicht,
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Knechten, nachdem er das Commando ſeinen
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hatte, gieng zu Ehrenfrieden, welcher nach
gehaltenen Mittags-Eſſen, mit Muͤlard und
Eckarthen in ſeinen Garten fuhr, woſelbſt ſie
auch in die drey Tage lang verblieben, und
mit allerhand Freundſchaffts-Vergnuͤgun-
gen ſich ergoͤtzten. Unter andern ſagte Eh-
renfried gegen Muͤlarden auf befragen: Ob
er denn kein Kind mehr haͤtte als die eintzige
Tochter? wie er noch einen Sohn, der ſich
vorjetzo auff der hohe Schuhle Pliſſana auff-
hielte, Nahmens Siegfried nebenſt der Toch-
ter erzeuget haͤtte. Wohl denn ſprach Muͤ-
lard, meine Haushaltung belaufft ſich auff
gleiche Zahl, einen Sohn der auch auff der
Univerſitaͤt Pliſſana ſtudieret, und eine Toch-
ter, mit des Herrn Bruders ſeiner bey nahe
in einen Alter; Weil nun mein Sohn in ſtu-
dio juridico bereits abſolvirt hat, bin ich ge-
ſonnen ihn ehiſtens reiſen zu laſſen. Glei-
ches Sinnes bin ich auch mit meinen Sohne
vorzunehmen, verſetzte Ehrenfried, zumahln
er in Studio Medico das Seine ziemlich ge-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/117>, abgerufen am 09.11.2024.
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