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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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Knechten, nachdem er das Commando seinen
Lieutenant anbefohlen hatte, in aller Eile
fort; Eckarth aber, nachdem er ausgeruhet
hatte, gieng zu Ehrenfrieden, welcher nach
gehaltenen Mittags-Essen, mit Mülard und
Eckarthen in seinen Garten fuhr, woselbst sie
auch in die drey Tage lang verblieben, und
mit allerhand Freundschaffts-Vergnügun-
gen sich ergötzten. Unter andern sagte Eh-
renfried gegen Mülarden auf befragen: Ob
er denn kein Kind mehr hätte als die eintzige
Tochter? wie er noch einen Sohn, der sich
vorjetzo auff der hohe Schuhle Plissana auff-
hielte, Nahmens Siegfried nebenst der Toch-
ter erzeuget hätte. Wohl denn sprach Mü-
lard, meine Haushaltung belaufft sich auff
gleiche Zahl, einen Sohn der auch auff der
Universität Plissana studieret, und eine Toch-
ter, mit des Herrn Bruders seiner bey nahe
in einen Alter; Weil nun mein Sohn in stu-
dio juridico
bereits absolvirt hat, bin ich ge-
sonnen ihn ehistens reisen zu lassen. Glei-
ches Sinnes bin ich auch mit meinen Sohne
vorzunehmen, versetzte Ehrenfried, zumahln
er in Studio Medico das Seine ziemlich ge-
than, und unlängst summa cum laude dis-
puti
ret hat: Nachdem wir nun beyderseits
gleicher Meynung sind: Zweiffelt mir nicht,

der
G 3

Knechten, nachdem er das Commando ſeinen
Lieutenant anbefohlen hatte, in aller Eile
fort; Eckarth aber, nachdem er ausgeruhet
hatte, gieng zu Ehrenfrieden, welcher nach
gehaltenen Mittags-Eſſen, mit Muͤlard und
Eckarthen in ſeinen Garten fuhr, woſelbſt ſie
auch in die drey Tage lang verblieben, und
mit allerhand Freundſchaffts-Vergnuͤgun-
gen ſich ergoͤtzten. Unter andern ſagte Eh-
renfried gegen Muͤlarden auf befragen: Ob
er denn kein Kind mehr haͤtte als die eintzige
Tochter? wie er noch einen Sohn, der ſich
vorjetzo auff der hohe Schuhle Pliſſana auff-
hielte, Nahmens Siegfried nebenſt der Toch-
ter erzeuget haͤtte. Wohl denn ſprach Muͤ-
lard, meine Haushaltung belaufft ſich auff
gleiche Zahl, einen Sohn der auch auff der
Univerſitaͤt Pliſſana ſtudieret, und eine Toch-
ter, mit des Herrn Bruders ſeiner bey nahe
in einen Alter; Weil nun mein Sohn in ſtu-
dio juridico
bereits abſolvirt hat, bin ich ge-
ſonnen ihn ehiſtens reiſen zu laſſen. Glei-
ches Sinnes bin ich auch mit meinen Sohne
vorzunehmen, verſetzte Ehrenfried, zumahln
er in Studio Medico das Seine ziemlich ge-
than, und unlaͤngſt ſumma cum laude dis-
puti
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[101/0117] Knechten, nachdem er das Commando ſeinen Lieutenant anbefohlen hatte, in aller Eile fort; Eckarth aber, nachdem er ausgeruhet hatte, gieng zu Ehrenfrieden, welcher nach gehaltenen Mittags-Eſſen, mit Muͤlard und Eckarthen in ſeinen Garten fuhr, woſelbſt ſie auch in die drey Tage lang verblieben, und mit allerhand Freundſchaffts-Vergnuͤgun- gen ſich ergoͤtzten. Unter andern ſagte Eh- renfried gegen Muͤlarden auf befragen: Ob er denn kein Kind mehr haͤtte als die eintzige Tochter? wie er noch einen Sohn, der ſich vorjetzo auff der hohe Schuhle Pliſſana auff- hielte, Nahmens Siegfried nebenſt der Toch- ter erzeuget haͤtte. Wohl denn ſprach Muͤ- lard, meine Haushaltung belaufft ſich auff gleiche Zahl, einen Sohn der auch auff der Univerſitaͤt Pliſſana ſtudieret, und eine Toch- ter, mit des Herrn Bruders ſeiner bey nahe in einen Alter; Weil nun mein Sohn in ſtu- dio juridico bereits abſolvirt hat, bin ich ge- ſonnen ihn ehiſtens reiſen zu laſſen. Glei- ches Sinnes bin ich auch mit meinen Sohne vorzunehmen, verſetzte Ehrenfried, zumahln er in Studio Medico das Seine ziemlich ge- than, und unlaͤngſt ſumma cum laude dis- putiret hat: Nachdem wir nun beyderſeits gleicher Meynung ſind: Zweiffelt mir nicht, der G 3

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/117>, abgerufen am 09.11.2024.