werde. Gestrenger Herr, antwortete Frie- drich, ich bedancke mich gehorsambst vor alle hohe von mir unverdiente Gnade, und werde bemühet leben vor solche Zuneigung ihr ge- treuester Knecht Lebens-lang zu verbleiben. Nach dreyen Tagen ließ Eckarth Friedrichen vermelden, sich fertig zu halten, aber in an- dern als gewöhnlichen Kleidern zu erscheinen. Wer war vergnügter als Friedrich, er stellte sich bald ein und both Eckarthen seine Meer- Katze zum Geschencke an, der sich aber dafür bedanckte, sagende: Jch wolte euer Geschen- cke zu Danck annehmen, wann ich wüste, daß dieses unnütze Thier mir einigen Nutzen schaf- fen könte, so aber wird es euch, wann ihr sie nebst euren Pferde zu Gelde machet, an euer Montirung zuträglicher seyn, und hiermit reißten sie insgesammt nach Paliro, und kehr- ten bey Ehrenfrieden, Friedrich aber in Gast- hof ein; der Commendant aber ließ Eckarths Pferd und Wagen bey ihm einziehen mit Bit- te an ihn, sein altes Stelchen wieder einzu- nehmen.
Das IV. Capitel.
Der Commendant Rannefort tractirt die Com- pagnie. Friedrich der Ziegeuner wird von ihm
un-
werde. Geſtrenger Herr, antwortete Frie- drich, ich bedancke mich gehorſambſt vor alle hohe von mir unverdiente Gnade, und werde bemuͤhet leben vor ſolche Zuneigung ihr ge- treueſter Knecht Lebens-lang zu verbleiben. Nach dreyen Tagen ließ Eckarth Friedrichen vermelden, ſich fertig zu halten, aber in an- dern als gewoͤhnlichen Kleidern zu erſcheinen. Wer war vergnuͤgter als Friedrich, er ſtellte ſich bald ein und both Eckarthen ſeine Meer- Katze zum Geſchencke an, der ſich aber dafuͤr bedanckte, ſagende: Jch wolte euer Geſchen- cke zu Danck annehmen, wann ich wuͤſte, daß dieſes unnuͤtze Thier mir einigen Nutzen ſchaf- fen koͤnte, ſo aber wird es euch, wann ihr ſie nebſt euren Pferde zu Gelde machet, an euer Montirung zutraͤglicher ſeyn, und hiermit reißten ſie insgeſammt nach Paliro, und kehr- ten bey Ehrenfrieden, Friedrich aber in Gaſt- hof ein; der Commendant aber ließ Eckarths Pferd und Wagen bey ihm einziehen mit Bit- te an ihn, ſein altes Stelchen wieder einzu- nehmen.
Das IV. Capitel.
Der Commendant Rannefort tractirt die Com- pagnie. Friedrich der Ziegeuner wird von ihm
un-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0155"n="139"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
werde. Geſtrenger Herr, antwortete Frie-<lb/>
drich, ich bedancke mich gehorſambſt vor alle<lb/>
hohe von mir unverdiente Gnade, und werde<lb/>
bemuͤhet leben vor ſolche Zuneigung ihr ge-<lb/>
treueſter Knecht Lebens-lang zu verbleiben.<lb/>
Nach dreyen Tagen ließ Eckarth Friedrichen<lb/>
vermelden, ſich fertig zu halten, aber in an-<lb/>
dern als gewoͤhnlichen Kleidern zu erſcheinen.<lb/>
Wer war vergnuͤgter als Friedrich, er ſtellte<lb/>ſich bald ein und both Eckarthen ſeine Meer-<lb/>
Katze zum Geſchencke an, der ſich aber dafuͤr<lb/>
bedanckte, ſagende: Jch wolte euer Geſchen-<lb/>
cke zu Danck annehmen, wann ich wuͤſte, daß<lb/>
dieſes unnuͤtze Thier mir einigen Nutzen ſchaf-<lb/>
fen koͤnte, ſo aber wird es euch, wann ihr ſie<lb/>
nebſt euren Pferde zu Gelde machet, an euer<lb/><hirendition="#aq">Monti</hi>rung zutraͤglicher ſeyn, und hiermit<lb/>
reißten ſie insgeſammt nach <hirendition="#aq">Paliro,</hi> und kehr-<lb/>
ten bey Ehrenfrieden, Friedrich aber in Gaſt-<lb/>
hof ein; der <hirendition="#aq">Commendant</hi> aber ließ Eckarths<lb/>
Pferd und Wagen bey ihm einziehen mit Bit-<lb/>
te an ihn, ſein altes Stelchen wieder einzu-<lb/>
nehmen.</p></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Das <hirendition="#aq">IV.</hi> Capitel.</hi></head><lb/><p>Der <hirendition="#aq">Commendant</hi> Rannefort <hirendition="#aq">tracti</hi>rt die <hirendition="#aq">Com-<lb/>
pagnie.</hi> Friedrich der Ziegeuner wird von ihm<lb/><fwplace="bottom"type="catch">un-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[139/0155]
werde. Geſtrenger Herr, antwortete Frie-
drich, ich bedancke mich gehorſambſt vor alle
hohe von mir unverdiente Gnade, und werde
bemuͤhet leben vor ſolche Zuneigung ihr ge-
treueſter Knecht Lebens-lang zu verbleiben.
Nach dreyen Tagen ließ Eckarth Friedrichen
vermelden, ſich fertig zu halten, aber in an-
dern als gewoͤhnlichen Kleidern zu erſcheinen.
Wer war vergnuͤgter als Friedrich, er ſtellte
ſich bald ein und both Eckarthen ſeine Meer-
Katze zum Geſchencke an, der ſich aber dafuͤr
bedanckte, ſagende: Jch wolte euer Geſchen-
cke zu Danck annehmen, wann ich wuͤſte, daß
dieſes unnuͤtze Thier mir einigen Nutzen ſchaf-
fen koͤnte, ſo aber wird es euch, wann ihr ſie
nebſt euren Pferde zu Gelde machet, an euer
Montirung zutraͤglicher ſeyn, und hiermit
reißten ſie insgeſammt nach Paliro, und kehr-
ten bey Ehrenfrieden, Friedrich aber in Gaſt-
hof ein; der Commendant aber ließ Eckarths
Pferd und Wagen bey ihm einziehen mit Bit-
te an ihn, ſein altes Stelchen wieder einzu-
nehmen.
Das IV. Capitel.
Der Commendant Rannefort tractirt die Com-
pagnie. Friedrich der Ziegeuner wird von ihm
un-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/155>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.