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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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len, so machen sie allerhand Gauckeleyen, und
wann sie nun ihre Thaten rühmen, sind
bereit etliche unter dem Volck die von ih-
nen darzu bestellt sind, die locken entweder
denen Leuthen die verkauffte Sachen ein,
oder aber geben sich selbst vor Preßhaffte
aus, unterwerffen sich solcher Aertzte und Be-
trüger Hülffe, nachdem treten sie auff das
Theatrum und Schau-Bühne, als ein Ex-
empel
einer wohl-verbrachten Cur. Die Zu-
schauer solches ersehende, bilden ihnen von de-
nen Leuthen grosse Dinge ein, wann sie her-
nach Hülffe bey ihnen suchen, nehmen sie die
ohne Unterscheid an, was ihnen vorkommt,
fordern von wohlhabenden Personen zu 100,
50, 30, 10, 5. Thl. geben vor: Man müsse zur
Cur erst eine gute Disposition machen, sie mü-
sten die Helffte des Geforderten voraus ha-
ben, denn sie bedürfften zu ihren Unguenten,
Pflastern und andern Artzeneyen kostbahre
Materialien, und damit sie sich zu versichern,
nicht ihr eigenes Geld umbsonst möchten aus-
gegeben haben, so würde es denen Patienten
nicht mißfallen, die Helffte zu Erkauffung
derselben voraus zu geben, und ob man ih-
nen gleich vorhält, sie hätten ja versprochen
die Cur erst zu endigen, ehe sie einiger Bezah-
lung gedencken wolten. Ja antworten sie,

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len, ſo machen ſie allerhand Gauckeleyen, und
wann ſie nun ihre Thaten ruͤhmen, ſind
bereit etliche unter dem Volck die von ih-
nen darzu beſtellt ſind, die locken entweder
denen Leuthen die verkauffte Sachen ein,
oder aber geben ſich ſelbſt vor Preßhaffte
aus, unterwerffen ſich ſolcher Aertzte und Be-
truͤger Huͤlffe, nachdem treten ſie auff das
Theatrum und Schau-Buͤhne, als ein Ex-
empel
einer wohl-verbrachten Cur. Die Zu-
ſchauer ſolches erſehende, bilden ihnen von de-
nen Leuthen groſſe Dinge ein, wann ſie her-
nach Huͤlffe bey ihnen ſuchen, nehmen ſie die
ohne Unterſcheid an, was ihnen vorkommt,
fordern von wohlhabenden Perſonen zu 100,
50, 30, 10, 5. Thl. geben vor: Man muͤſſe zur
Cur erſt eine gute Diſpoſition machen, ſie muͤ-
ſten die Helffte des Geforderten voraus ha-
ben, denn ſie beduͤrfften zu ihren Unguenten,
Pflaſtern und andern Artzeneyen koſtbahre
Materialien, und damit ſie ſich zu verſichern,
nicht ihr eigenes Geld umbſonſt moͤchten aus-
gegeben haben, ſo wuͤrde es denen Patienten
nicht mißfallen, die Helffte zu Erkauffung
derſelben voraus zu geben, und ob man ih-
nen gleich vorhaͤlt, ſie haͤtten ja verſprochen
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lung gedencken wolten. Ja antworten ſie,

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[227/0243] len, ſo machen ſie allerhand Gauckeleyen, und wann ſie nun ihre Thaten ruͤhmen, ſind bereit etliche unter dem Volck die von ih- nen darzu beſtellt ſind, die locken entweder denen Leuthen die verkauffte Sachen ein, oder aber geben ſich ſelbſt vor Preßhaffte aus, unterwerffen ſich ſolcher Aertzte und Be- truͤger Huͤlffe, nachdem treten ſie auff das Theatrum und Schau-Buͤhne, als ein Ex- empel einer wohl-verbrachten Cur. Die Zu- ſchauer ſolches erſehende, bilden ihnen von de- nen Leuthen groſſe Dinge ein, wann ſie her- nach Huͤlffe bey ihnen ſuchen, nehmen ſie die ohne Unterſcheid an, was ihnen vorkommt, fordern von wohlhabenden Perſonen zu 100, 50, 30, 10, 5. Thl. geben vor: Man muͤſſe zur Cur erſt eine gute Diſpoſition machen, ſie muͤ- ſten die Helffte des Geforderten voraus ha- ben, denn ſie beduͤrfften zu ihren Unguenten, Pflaſtern und andern Artzeneyen koſtbahre Materialien, und damit ſie ſich zu verſichern, nicht ihr eigenes Geld umbſonſt moͤchten aus- gegeben haben, ſo wuͤrde es denen Patienten nicht mißfallen, die Helffte zu Erkauffung derſelben voraus zu geben, und ob man ih- nen gleich vorhaͤlt, ſie haͤtten ja verſprochen die Cur erſt zu endigen, ehe ſie einiger Bezah- lung gedencken wolten. Ja antworten ſie, ich P 2

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/243>, abgerufen am 21.11.2024.