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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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hohe Gnade mein Herr Vater und ich Lebens-
lang Schuldner verbleiben werden. Schön-
ste Fräulein Solucka, versetzte Eckarth, stille!
Ein Cavallier ist verflichtet, mit Hindanse-
tzung seines Lebens, denen Bedrängten jeder-
zeit beyzuspringen, denn so bald ich das Ge-
schrey hörte, resolvirte ich mich auch die größ-
te Gefahr auszustehen, dieser Noth-leidenden
Person zu helffen, und GOtt der HErr hat
meinen Fuß dahin geleitet, und meine Hände
gestärcket, den Frevel gebührend abzustraffen.
Die drey entlauffenen Mörder werden ihren
Principal die Post bereit zugebracht haben,
welcher Gestalt sie gebutzt worden sind. An-
jetzo gereuet mich fast, daß wir den Letzteren
nicht haben leben lassen, und mit genommen,
umb des geschehenen Uberfalls bessere Nach-
richt zu haben. Wer wird mein hoch-geehr-
ter Herr Eckarth der verkappte Vogel anders
seyn, als eben derjenige, der meiner Ehre nach-
gestrebet, wandte Fräulein Solucka ein, mit
diesen Reden kamen sie aus dem Walde, und
ob wohl unserer Reisenden ihr Weg ander-
werts hingienge; bath Eckarth den Kutscher,
vor diesesmahl seinen Weg auf Halid zu zu-
nehmen. Als sie nicht weit vom Dorffe wa-
ren, kam ein Diener an die Kutsche geritten;
fragende: Ob ihnen nicht ein junger Herr

mit

hohe Gnade mein Herr Vater und ich Lebens-
lang Schuldner verbleiben werden. Schoͤn-
ſte Fraͤulein Soluçka, verſetzte Eckarth, ſtille!
Ein Cavallier iſt verflichtet, mit Hindanſe-
tzung ſeines Lebens, denen Bedraͤngten jeder-
zeit beyzuſpringen, denn ſo bald ich das Ge-
ſchrey hoͤrte, reſolvirte ich mich auch die groͤß-
te Gefahr auszuſtehen, dieſer Noth-leidenden
Perſon zu helffen, und GOtt der HErr hat
meinen Fuß dahin geleitet, und meine Haͤnde
geſtaͤrcket, den Frevel gebuͤhrend abzuſtraffen.
Die drey entlauffenen Moͤrder werden ihren
Principal die Poſt bereit zugebracht haben,
welcher Geſtalt ſie gebutzt worden ſind. An-
jetzo gereuet mich faſt, daß wir den Letzteren
nicht haben leben laſſen, und mit genommen,
umb des geſchehenen Uberfalls beſſere Nach-
richt zu haben. Wer wird mein hoch-geehr-
ter Herr Eckarth der verkappte Vogel anders
ſeyn, als eben derjenige, der meiner Ehre nach-
geſtrebet, wandte Fraͤulein Soluçka ein, mit
dieſen Reden kamen ſie aus dem Walde, und
ob wohl unſerer Reiſenden ihr Weg ander-
werts hingienge; bath Eckarth den Kutſcher,
vor dieſesmahl ſeinen Weg auf Halid zu zu-
nehmen. Als ſie nicht weit vom Dorffe wa-
ren, kam ein Diener an die Kutſche geritten;
fragende: Ob ihnen nicht ein junger Herr

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[246/0262] hohe Gnade mein Herr Vater und ich Lebens- lang Schuldner verbleiben werden. Schoͤn- ſte Fraͤulein Soluçka, verſetzte Eckarth, ſtille! Ein Cavallier iſt verflichtet, mit Hindanſe- tzung ſeines Lebens, denen Bedraͤngten jeder- zeit beyzuſpringen, denn ſo bald ich das Ge- ſchrey hoͤrte, reſolvirte ich mich auch die groͤß- te Gefahr auszuſtehen, dieſer Noth-leidenden Perſon zu helffen, und GOtt der HErr hat meinen Fuß dahin geleitet, und meine Haͤnde geſtaͤrcket, den Frevel gebuͤhrend abzuſtraffen. Die drey entlauffenen Moͤrder werden ihren Principal die Poſt bereit zugebracht haben, welcher Geſtalt ſie gebutzt worden ſind. An- jetzo gereuet mich faſt, daß wir den Letzteren nicht haben leben laſſen, und mit genommen, umb des geſchehenen Uberfalls beſſere Nach- richt zu haben. Wer wird mein hoch-geehr- ter Herr Eckarth der verkappte Vogel anders ſeyn, als eben derjenige, der meiner Ehre nach- geſtrebet, wandte Fraͤulein Soluçka ein, mit dieſen Reden kamen ſie aus dem Walde, und ob wohl unſerer Reiſenden ihr Weg ander- werts hingienge; bath Eckarth den Kutſcher, vor dieſesmahl ſeinen Weg auf Halid zu zu- nehmen. Als ſie nicht weit vom Dorffe wa- ren, kam ein Diener an die Kutſche geritten; fragende: Ob ihnen nicht ein junger Herr mit

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/262>, abgerufen am 22.11.2024.