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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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lich sich nicht wieder einfinden. Der Wirth
tractirte unsere Reisende wohl, und als sie
zahlen wolten, wolte der Wirth aus Danck-
bahrkeit kein Geld annehmen. Eckarth be-
danckte sich gegen ihn vor erzeigten guten Wil-
len, und wüntschte ihm und seinem Hause
besser Glück. Nachdem der Kutscher ange-
spannet hatte, satzten sich unsere Reisende auf,
und fuhren noch die übrige Meile biß Garpa,
da denn unter Wegens Siegfried Eckarthen
bath: Ob er nicht so günstig seyn, und ihm das
Medicament welches er dem Kinde gegeben,
hoch-geneigt offenbahren wolte? Mein wer-
thester Herr Siegfried, antwortete Eckarth:
Was soll ich ihme verbergen, und sagte ihm in
ein Ohr: Es ist das Sal volatile Tartari. Jch
bedancke mich unterthänig, sagte Siegfried.
Dieses ist gewiß ein herrliches und durchdrin-
gendes Mittel, und nachdem sie noch einige
Discourse geführet hatten, gelangten sie glück-
lich in Garpa an, und kehrten in Gast-Hofe
zum goldenen Sterne ein.

Das VII. Capitel.
Unsere Reisende verwechseln den Gast-Hoff/ mit
Camera locante. Des Wirthschaffters Sohn
hat den Durchbruch den Siegfried curiret. E-
ckarth nimmt Andreas zum Bedienten an. Der
Graf
U 3

lich ſich nicht wieder einfinden. Der Wirth
tractirte unſere Reiſende wohl, und als ſie
zahlen wolten, wolte der Wirth aus Danck-
bahrkeit kein Geld annehmen. Eckarth be-
danckte ſich gegen ihn vor erzeigten guten Wil-
len, und wuͤntſchte ihm und ſeinem Hauſe
beſſer Gluͤck. Nachdem der Kutſcher ange-
ſpannet hatte, ſatzten ſich unſere Reiſende auf,
und fuhren noch die uͤbrige Meile biß Garpa,
da denn unter Wegens Siegfried Eckarthen
bath: Ob er nicht ſo guͤnſtig ſeyn, und ihm das
Medicament welches er dem Kinde gegeben,
hoch-geneigt offenbahren wolte? Mein wer-
theſter Herr Siegfried, antwortete Eckarth:
Was ſoll ich ihme verbergen, und ſagte ihm in
ein Ohr: Es iſt das Sal volatile Tartari. Jch
bedancke mich unterthaͤnig, ſagte Siegfried.
Dieſes iſt gewiß ein herrliches und durchdrin-
gendes Mittel, und nachdem ſie noch einige
Discourſe gefuͤhret hatten, gelangten ſie gluͤck-
lich in Garpa an, und kehrten in Gaſt-Hofe
zum goldenen Sterne ein.

Das VII. Capitel.
Unſere Reiſende verwechſeln den Gaſt-Hoff/ mit
Camera locante. Des Wirthſchaffters Sohn
hat den Durchbruch den Siegfried curiret. E-
ckarth nimmt Andreas zum Bedienten an. Der
Graf
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[309/0325] lich ſich nicht wieder einfinden. Der Wirth tractirte unſere Reiſende wohl, und als ſie zahlen wolten, wolte der Wirth aus Danck- bahrkeit kein Geld annehmen. Eckarth be- danckte ſich gegen ihn vor erzeigten guten Wil- len, und wuͤntſchte ihm und ſeinem Hauſe beſſer Gluͤck. Nachdem der Kutſcher ange- ſpannet hatte, ſatzten ſich unſere Reiſende auf, und fuhren noch die uͤbrige Meile biß Garpa, da denn unter Wegens Siegfried Eckarthen bath: Ob er nicht ſo guͤnſtig ſeyn, und ihm das Medicament welches er dem Kinde gegeben, hoch-geneigt offenbahren wolte? Mein wer- theſter Herr Siegfried, antwortete Eckarth: Was ſoll ich ihme verbergen, und ſagte ihm in ein Ohr: Es iſt das Sal volatile Tartari. Jch bedancke mich unterthaͤnig, ſagte Siegfried. Dieſes iſt gewiß ein herrliches und durchdrin- gendes Mittel, und nachdem ſie noch einige Discourſe gefuͤhret hatten, gelangten ſie gluͤck- lich in Garpa an, und kehrten in Gaſt-Hofe zum goldenen Sterne ein. Das VII. Capitel. Unſere Reiſende verwechſeln den Gaſt-Hoff/ mit Camera locante. Des Wirthſchaffters Sohn hat den Durchbruch den Siegfried curiret. E- ckarth nimmt Andreas zum Bedienten an. Der Graf U 3

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/325>, abgerufen am 25.11.2024.