Gnade genung wiederfahren, doch erwarte ich deren gnädigen Befehl, Monsr. Kronau, fragte der General, ist auf meinen Altan al- les fertig wie ich befohlen habe? Ja/ Jhro Excellentz, antwortete der Hauptmann, schon längst! Nachdem sie nun abgespeiset hatten, sprach der Graf zu Eckarthen. Es wird wohl diese schöne und warme Herbst-Lufft mir nicht schaden, ich bitte den Herrn Bruder auf unser gemeines Confect in die freye Lufft, er beliebe nur mit Monsr. Kronau voraus zu gehen/ ich werde bald folgen. Eckarth mach- te eine Complimente und sagte: Wie mein Herr Grafe befiehlt, so folge ich, gieng damit mit den Hauptmann Kronau auf das Altan, auf welchen eine schöne Rundung mit hohen Fenstern gebauet war, auf den Tische stund ein Silberner Teller mit geschnittenen Ta- back, Pfeiffen und Pappiernen Fidibus, ne- benst zwey Wachs-Kertzen auf Silbernen Leuchtern. Als Eckarth mit dem Haupt- mann auf und abgieng, kam der General auch nach geschlichen, denn ihn zwey Soldaten führen und heben musten, sagende: Nun, Monsr. Eckarth, wie gefallen ihm diese Tra- ctamenten, ist man auch noch ein Liebhaber davon? Ach ja mein Herr Graf, antwortete Eckarth, ich habe ihn noch nicht abandonirt.
Wohl,
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Gnade genung wiederfahren, doch erwarte ich deren gnaͤdigen Befehl, Monſr. Kronau, fragte der General, iſt auf meinen Altan al- les fertig wie ich befohlen habe? Ja/ Jhro Excellentz, antwortete der Hauptmann, ſchon laͤngſt! Nachdem ſie nun abgeſpeiſet hatten, ſprach der Graf zu Eckarthen. Es wird wohl dieſe ſchoͤne und warme Herbſt-Lufft mir nicht ſchaden, ich bitte den Herrn Bruder auf unſer gemeines Confect in die freye Lufft, er beliebe nur mit Monſr. Kronau voraus zu gehen/ ich werde bald folgen. Eckarth mach- te eine Complimente und ſagte: Wie mein Herr Grafe befiehlt, ſo folge ich, gieng damit mit den Hauptmann Kronau auf das Altan, auf welchen eine ſchoͤne Rundung mit hohen Fenſtern gebauet war, auf den Tiſche ſtund ein Silberner Teller mit geſchnittenen Ta- back, Pfeiffen und Pappiernen Fidibus, ne- benſt zwey Wachs-Kertzen auf Silbernen Leuchtern. Als Eckarth mit dem Haupt- mann auf und abgieng, kam der General auch nach geſchlichen, denn ihn zwey Soldaten fuͤhren und heben muſten, ſagende: Nun, Monſr. Eckarth, wie gefallen ihm dieſe Tra- ctamenten, iſt man auch noch ein Liebhaber davon? Ach ja mein Herr Graf, antwortete Eckarth, ich habe ihn noch nicht abandonirt.
Wohl,
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Gnade genung wiederfahren, doch erwarte
ich deren gnaͤdigen Befehl, Monſr. Kronau,
fragte der General, iſt auf meinen Altan al-
les fertig wie ich befohlen habe? Ja/ Jhro
Excellentz, antwortete der Hauptmann, ſchon
laͤngſt! Nachdem ſie nun abgeſpeiſet hatten,
ſprach der Graf zu Eckarthen. Es wird wohl
dieſe ſchoͤne und warme Herbſt-Lufft mir
nicht ſchaden, ich bitte den Herrn Bruder
auf unſer gemeines Confect in die freye Lufft,
er beliebe nur mit Monſr. Kronau voraus zu
gehen/ ich werde bald folgen. Eckarth mach-
te eine Complimente und ſagte: Wie mein
Herr Grafe befiehlt, ſo folge ich, gieng damit
mit den Hauptmann Kronau auf das Altan,
auf welchen eine ſchoͤne Rundung mit hohen
Fenſtern gebauet war, auf den Tiſche ſtund
ein Silberner Teller mit geſchnittenen Ta-
back, Pfeiffen und Pappiernen Fidibus, ne-
benſt zwey Wachs-Kertzen auf Silbernen
Leuchtern. Als Eckarth mit dem Haupt-
mann auf und abgieng, kam der General auch
nach geſchlichen, denn ihn zwey Soldaten
fuͤhren und heben muſten, ſagende: Nun,
Monſr. Eckarth, wie gefallen ihm dieſe Tra-
ctamenten, iſt man auch noch ein Liebhaber
davon? Ach ja mein Herr Graf, antwortete
Eckarth, ich habe ihn noch nicht abandonirt.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/341>, abgerufen am 22.11.2024.
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